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Papst gedenkt des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs mit Friedensbotschaft

Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes

Im Einklang mit tausenden anderen Glocken auf den ganzen Welt haben am heutigen Sonntag die Glocken des Petersdoms um 13:30 Uhr geläutet: Sie gedachten des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

In seiner Ansprache zum Angelus erinnerte Papst Franziskus mit einer Friedensbotschaft an den Ersten Weltkrieg.

"Wenn wir für alle Opfer dieser gewaltigen Tragödie beten, sagen wir mit Nachdruck: Lasst uns in den Frieden investieren, nicht in den Krieg!"

Franziskus fuhr fort: "[A]ls symbolisches Zeichen nehmen wir das des großen heiligen Martin von Tours, an das wir uns heute erinnern: Er hat seinen Mantel in zwei Hälften zerschnitten, um ihn mit einem armen Mann zu teilen." Diese Geste sollte jedem den Weg zum Aufbau des Friedens weisen, so der Papst.

"Das historische Kapitel des Ersten Weltkriegs ist für alle eine ernste Warnung, die Kultur des Krieges abzulehnen und alle legitimen Mittel einzusetzen, um die blutigen Konflikte zu beenden, die es in vielen Regionen der Welt noch gibt".

Franziskus zitierte Papst Benedikt XV., einen Befürworter des Friedens während des Ersten Weltkriegs, der den Krieg in seinem Friedensplan von 1917 als "sinnloses Gemetzel" verurteilte. Als Papst schrieb Benedikt während des gesamten Ersten Weltkriegs schrieb fünf Enzykliken und drei apostolische Ermahnungen zum Frieden.

Rund 17 Millionen Menschen, Soldaten und Zivilisten, wurden während des Ersten Weltkriegs getötet. Am 11. November 2018 jährt sich zum 100. Mal die Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Deutschland und den Alliierten in Frankreich, der 1918 den Ersten Weltkrieg beendete.

Franziskus konzentrierte die Botschaft seiner Angelus-Rede auf die arme Witwe im Matthäusevangelium, die im Tempel zwar "nur" zwei Münzen gibt, die jedoch ihren gesamten Lebensunterhalt ausmachen.

"In dieser Demut vollzieht sie eine Handlung, die von großer religiöser und spiritueller Bedeutung ist", sagte der Papst: Diese opferreiche Geste falle auch Jesus auf, der in ihr gerade die totale Selbsthingabe sehe, die er seinen Jüngern beibringen will.

"Die Maßstäbe des Herrn unterscheiden sich von unseren. Er wägt Menschen und ihre Handlungen anders ab: Er misst nicht Quantität, sondern Qualität, er sucht das Herz und betrachtet die Reinheit der Absichten", sagte Franziskus.

Wenn wir versucht sind, durch unseren Altruismus die Aufmerksamkeit anderer zu suchen, sollten wir an diese arme Frau denken, sagte Franziskus. "Es wird uns gut tun: Es wird uns helfen, das Überflüssige loszuwerden, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und bescheiden zu bleiben."

"Die Jungfrau Maria, eine arme Frau, die sich ganz Gott hingegeben hat, unterstützt uns mit dem Ziel, dem Herrn und unseren Brüdern nicht etwas von uns selbst, sondern uns selbst in einer demütigen und großzügigen Gabe zu geben", sagte er.

Während sich Papst Franziskus auf den zweiten Welttag der Armen am kommenden Sonntag vorbereitet, werden in der Nähe der Peterskirche mobile medizinische Kliniken eingerichtet, um jeden zu behandeln, der medizinische Versorgung benötigt. Auch Kardiologen, Haut– und Augenärzte werden vor Ort im Dienst sein.

Courtney Grogan trug zur Berichterstattung bei. 

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