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Synode in Rom: So kommen Amazonas-Elemente liturgisch zum Einsatz (Bilder & Video)

Amazonas-Rituale in einer Kirche in der Nähe des Vatikans

In der römische Kirche Santa Maria in Traspontina, nur wenige Meter vom Vatikan entfernt, finden vom 4. bis 27. Oktober Veranstaltungen statt, in denen sich indigene Traditionen Amazoniens mit christlichen Bezügen vermischen.

Die Veranstaltungen unter dem Titel "Momente der Spiritualität Amazoniens", werden von Amazonia Casa Común (Amazonien, gemeinsames Haus), das vom kirchlichen Netzwerk für Amazonien (REPAM) gefördert wird, organisiert. Sie finden zeitlich begrenzt im Rahmen der Amazonassynode statt, die noch bis zum 27. Oktober dauert.

Journalisten von ACI Prensa, der spanischsprachigen Schwesteragentur von CNA Deutsch, waren bei den feierlichen Ritualen am 8. und 9. Oktober zugegen.

Das Ritual am 8. Oktober begann um 9:45 Uhr. In der Kirche, vor dem Ort, an dem sich das Allerheiligste Sakrament befindet und neben dem Hauptaltar, wurden einige Stofftücher und ein farbiges Netz mit mehreren Gegenständen, wie kleine Kanus, Bildern von Vögeln, Instrumenten, kleinen Statuen, Schalen mit Nahrungsmitteln, Figuren, Schalen mit Lebensmitteln, etc. ausgebreitet. In der Mitte stand ein Weidenkorb, in dem sich die Statue einer nackten, schwangeren Frau befand.

Diese Statue wurde von REPAM und den Franziskanern auch in jenem Ritual verwendet, das am 4. Oktober im Beisein von Papst Franziskus in den vatikanischen Gärten stattgefunden hatte, sowie beim Gebet, mit dem man im Petersdom am 7. Oktober die Arbeiten der Synode begonnen hatte. Sie wurde von der portugiesischen Ausgabe von Vatican News als "Unsere Liebe Frau von Amazonien" bezeichnet. Auch weitere der genannten Gegenstände wurden in diesen beiden Zeremonien verwendet.

Unter den Teilnehmern an der Veranstaltung in der Kirche Santa Maria in Transpontina befanden sich mehrere katholische Ordensschwestern, eine anglikanische Priesterin, verschiedene Franziskaner, Laien und weibliche Indigene Amazoniens.

Die Veranstaltung von REPAM begann damit, dass eine Frau die Teilnehmer aufforderte, einen Kreis um die am Boden liegenden Gegenstände zu bilden. Jeder der Teilnehmer hielt in der Hand einen der bereits beschriebenen Gegenstände. Sie bat alle, sich an den Händen zu fassen und es folgte eine Reihe von Gesängen und Ansprachen, in denen sich Verweise auf die Natur, auf die Schöpfung, Ausdrücke, wie "alle sind wir eins", mit chirstlichen Botschaften wie "wir sind nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen" und der ein oder anderen Lesung aus der Bibel vermischten.

Die Personen, die die Veranstaltung leiteten, wechselten. In einem bestimmten Moment legten alle Teilnehmer ihre Gegenstände wie Opfergaben in das Netz. Danach füllten die Eingeborenen den Weidenkorb mit Erde aus Amazonien.

Im Anschluss zogen alle ihre Schuhe aus, knieten sich hin und berührten den Boden mit ihrem Kopf. Eine der Eingeborenen ging zum Weidenkorb mit der Erde, nahm einen Teil der Erde in ihre Hände, hob die Hände und sprach leise einige Worte.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Nach diesem Akt wurde der Abschnitt aus dem Buch Exodus gelesen, in dem Gott im brennenden Dornbusch Moses auffordert, seine Schuhe abzulegen,weil dort, wo er stehe, heiliger Boden sei.

Als nach dem Sinn dieses Aktes gefragt wurde, erklärten einige Teilnehmer, die Gegenstände würden die Gaben Gottes symbolisieren. Auf die Frage, ob dies eine christliche oder eine amazonische Zeremonie sei, antworteten sie, die beiden Dinge wären dasselbe.

Der Veranstaltung vom 9. Oktober begann mit einigen Liedern in der Vorhalle der Kirche. Dann gingen die Teilnehmer in die Kirche, in der das Ritual folgte, an dem auch Monsignore Raúl Vera, Bischof von Saltillo (Mexiko), teilnahm. Er ist bekannt für seine Unterstützung der LGBT-Lobby.

Im Januar diesen Jahres hatte Monsignore Vera in Bezug auf die Homosexualität erklärt, dass "ein Teil der Weltbevölkerung so geboren wird" und das "in ihrer Natur liege". Er meinte, das habe er gelernt, "weil ich ihnen nahe bin."

Im Oktober 2015 hielt der Bischof eine Rede in Rom, in der er sagte, die Aktivisten der Gay-Lobby seien "die Retter der Kirche".

Im Innenraum der Kirche angekommen und vor dem Altar mit dem Allerheiligsten, hoben einige Teilnehmer ein Kanu in die Höhe, in dem eine junge Frau saß.

Wie am Tag zuvor, gab es dort auch eine Reihe von Elemente aus dem Amazonas, wie die Statue "Unserer Lieben Frau von Amazonien".

Zum Schluss der Veranstaltung wurde das Vaterunser und das Gegrüßet seist Du, Maria gebetet und nach einer Lesung aus der Bibel folgte eine Betrachtung.

Einige der Teilnehmer erklärten, das Ritual würde sich im Laufe der Tage ändern, um zu zeigen, wie "die Spiritualität des Amazonas" sei.

In der verschiedenen Kapellen innerhalb der Kirche, haben die Verantwortlichen von Amazonia Casa Común Ausstellungen über die sogenannten "amazonischen Märtyrer" erstellt. Auf den Boden der Kapellen legten sie weitere Gegenstände, Fotos und Bilder, die in Bezug zu Amazonien und den Problemen dieser Region stehen.

Auf einem von ihnen sieht man auch ein Plakat, auf dem man die Worte von Papst Franziskus aus der Enzyklika Laudato si – "Alles ist miteinander verbunden" – darstellen will.

Darauf ist eine indigene Frau zu sehen, die in ihrem einen Arm ihr kleines Kind hält und mit dem anderen ein Ferkel festhält und stillt. Dazu ein Pfeil, der den Blick auf das Foto des Sohnes lenkt, über dem die Worte stehen "Anderes-Ich".

Vom Sohn führt ein weiterer Pfeil zum Foto des Ferkels, neben dem sich die Worte "Anderer-Natur-Kosmos" befinden. Der letzte Pfeil führt zum Foto der Mutter, versehen mit dem Wort "Ich". Dadurch, dass die Pfeile mit je einer Pfeilspitze an den beiden Enden versehen sind, will man erläutern, dass dieser Prozess auch in die andere Richtung verlaufen kann.

Die Initiative Amazonia Casa Común in der Kirche Santa Maria in Traspontina widerspricht den Worten, die Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, am 17. Juni bei der Präsentation des Instrumentum laboris zur Synode gesagt hatte.

Bei dieser Gelegenheit wies der Kardinal zurück, dass die Amazonassynode die Möglichkeit für eine synkretistische Kirche eröffnen würde, in der Raum für philosophische oder religiöse Ideen heidnischen Ursprungs sei.

Der Kardinal versicherte, dass er in der Synode keinerlei "Synkretismus" gesehen hätte und dass im Instrumentum laboris oder Arbeitspapier "über Jesus gesprochen wird, über die Schöpfung gesprochen wird. Das heißt nicht, dass wenn wir über die Schöpfung sprechen, es dann Synkretismus gibt."

In einem Text, der an ACI Digital – die portugiesische Schwesternagentur von CNA Deutsch – geschickt wurde, erklärt Monsignore José Luis Azcona, emeritierter Bischof von Marajó im Amazonasdelta in Brasilien, dass die Initiative 'Amazonia Casa Común' "anlässlich der Synode, von Rom aus, ein Skandal für die gesamte Kirche“ sein könnte.

"Einige Fragen zu 'Amazonia Casa Común'sind legitim und gerechtfertigt. Zum Beispiel hinsichtlich dieser indigenen Rituale, die logischerweise anderer Art sind. Welche Geister werden dort angerufen? Warum können diese verschiedenartig sein? Sind das Geister der Zauberei, die unvereinbar mit dem Evangelium sind und auf gleichem Niveau mit der Sünde des Götzendienstes, wie es der heilige Paulus erklärt?"

"Oder können es Geister sein, die von Amazonia Casa Común beschworen werden durch mystische Elemente, Rituale und Gebete, die zum Reich der Magie gehören, die wiederum der Apostel im Licht des schlimmsten Übels sieht? Oder sind es fremde 'Autoritäten' und 'Mächte' (für Paulus "böse Geiste"), die der Kontrolle des Fürsten des Bösen, Satan, unterworfen sind?"

"Oder glauben die Verantwortlichen von Amazonia Casa Común vielleicht nicht wirklich, dass Christus all diese Mächte durch sein Erlösungswerk besiegt hat und dass er, über alle erhaben, seine Hoheit als Herr für immer und absolut innehat?" fragte er.

Amazonía Casa Común wird, zusammen mit anderen Organisationen, vom kirchlichen Netzwerk für Amazonien (REPAM) zusammen mit anderen Organisationen gefördert.

Neben diesen "Momenten der Spiritualität Amazoniens" in der Kirche Santa Maria in Traspontina, sind anlässlich der Amazonassynode an verschiedenen Orten in Rom und in anderen Städten Italiens weitere Veranstaltungen wie Konferenzen und Ausstellungen geplant.

Übersetzt und redigiert aus dem spanischen Original von Susanne Finner.

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