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Gottesdiensträume für geflohene Christen

Ein Gebetsbuch und liturgisches Gewand der Tewahedo-Kirche.

Platz für vertriebene Christen aus dem Nahen Osten und Afrika: Den orientalischen Gemeinden, die durch die Ankunft christlicher Flüchtlinge stark angewachsen sind, bieten Pfarreien im Erzbistum München und Freising mehr Räume für Gottesdienste und Begegnungen an.

Bereits 18 Räume für bis zu 500 Gläubige

Der Generalvikar des Münchner Erzbischofs, Peter Beer, rief Ende Februar in einem Brief alle Pfarreien auf zu prüfen, ob unierten, orientalischen und orthodoxen Gemeinden Räume zur Verfügung gestellt werden können. In den drei Wochen nach dem Aufruf meldeten Pfarreien im Erzbistum bereits 18 Gottesdiensträume für teilweise bis zu 500 Gläubige und fast ebenso viele gemeindliche Räume für Begegnungen. Das fortlaufend wachsende Angebot wird vom Erzbischöflichen Ordinariat gesammelt und koordiniert an orientalische Gemeinden vermittelt.

Nach der Aufnahme die Integration 

Nachdem die Kirche im Erzbistum in einer ersten Phase 1300 Unterbringungsplätze schaffen, einen Flüchtlingsfonds einrichten, eine große Zahl an Helferkreisen bilden und diese durch Caritas und Erzdiözese professionell unterstützen konnte, gelte es nun "in einer zweiten Phase den Blick stärker auf die Integration" zu richten, schreibt Generalvikar Beer in dem Brief an die Pfarreien.

Ein wichtiger Schritt könne es dabei sein, die Gemeinden und Kirchen zu unterstützen, "die in besondere Weise mit den Herkunftsländern im Mittleren Osten und in Afrika verbunden sind und deshalb Flüchtlingen aus diesem Kulturraum sehr gut als Orte der geistlichen Beheimatung dienen können".

600 Gottesdienstbesucher in einer Gemeinde 

Das Beispiel der eritreisch-orthodoxen Gemeinde, die vor vier Jahren von 18 Gemeindemitgliedern gegründet wurde und ihre Heimat in der katholischen Pfarrei St. Gertrud im Münchner Norden fand, verdeutlicht das starke Anwachsen dieser Gemeinden: Mittlerweile kommen 500 bis 600 Gläubige zu den Gottesdiensten an den Feiertagen und zu den Festen der Gemeinde in St. Gertrud.

Beispiele wie diese zeigten die Notwendigkeit, den nach Deutschland geflohenen orientalischen Christen auch eine geistliche Heimat anbieten zu können, so Beer. Er sei überzeugt, "dass solche Gemeinden auch für eine Pfarrei zu einer lebendigen Bereicherung werden können".

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