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"Das erste Werk der Kirche ist die Verkündigung", predigt Papst Franziskus an Pfingsten

Papst Franziskus predigt im Petersdom am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020
Papst Franziskus feiert das heilige Messopfer im Petersdom, 31. Mai 2020
Papst Franziskum mit dem Evangelium im Petersdom am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020
Vom Engel bewacht, die Muttergottes zur Seite: Papst Franziskus betet im Petersdom am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020.
Papst Franziskus inszeniert den Altar im Petersdom am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020.

Christen müssen erneut entdecken, dass das erste Werk der Kirche die Verkündigung ist: Das hat Papst Franziskus am heutigen Pfingst-Sonntag im Petersdom zum Festgottesdienst gepredigt.

Die Apostel kannten keine Strukturen und hatten auch keinen "Pastoralplan", fuhr Franziskus am 31. Mai fort.

"Kehren wir zum Pfingsttag zurück und entdecken wir das erste Werk der Kirche: die Verkündigung. Dabei sehen wir aber auch, dass sich die Apostel keine Strategie überlegen, dass sie keinen Pastoralplan haben", predigte der Papst.

In der Welt komme man ohne eine ausgeklügelte Strategie nicht weit. In der Kirche hingegen garantiere der Geist allen Einheit, die das Evangelium verkündigen. "Und so machen sich die Apostel unvorbereitet auf den Weg, sie setzen einiges aufs Spiel, sie gehen hinaus. Ein einziger Wunsch beseelt sie: das weiterzugeben, was sie erhalten haben", so Franziskus wörtlich.

Katholiken deutscher Sprache wird der Papst damit an seine mahnenden Worte über den sogenannten "Synodalen Weg" erinnert haben: Darin hatte der Pontifex ebenfalls zur Evangelisierung aufgerufen, statt über Strukturen und Prozesse auf einen Sonderweg zu geraten.

Am heutigen 31. Mai predigte Franziskus im Petersdom über die Einheit, die aus dem Wunsch nach der Evangelisierung wachse, die der Heilige Geist schenke: 

"Er ist die Gabe. Weil er Gabe ist, lebt er, indem er sich selbst gibt, und auf diese Weise hält er uns zusammen und lässt uns teilhaben an eben dieser Gabe. Es ist wichtig, daran zu glauben, dass Gott ganz Gabe ist, dass er nicht nimmt, sondern gibt".

"Warum ist das wichtig? Weil es von unserer Gottesvorstellung abhängt, auf welche Weise wir unseren Glauben leben", fuhr Franziskus fort.

Was hindert Katholiken heute daran, so buchstäblich begeistert wie die Apostel den Glauben zu verkündigen? Papst Franziskus hatte darauf eine klare Antwort. Es gebe "drei Feinde", die "immer vor der Tür des Herzens kauern": Narzissmus, Selbstmitleid und Pessimismus.

Der Papst erklärte das Wesen dieser "Feinde" der Evangelisierung: "Der Narzissmus führt dazu, dass man sich selbst vergöttert, dass nur der eigene Vorteil zählt".

Aber auch der zweite Feind, das Selbstmitleid, sei gefährlich. "Der von Selbstmitleid Befallene beschwert sich jeden Tag über seine Mitmenschen", legte der Papst aus.

Der Pessimist schließlich sehe zwar die Probleme der Welt, bleibe aber untätig und denke sich: "Was bringt es schon, etwas zu geben?"

Der Heilige Geist möge die Christen von diesen drei "Feinden" befreien, predigte der Pontifex am heutigen Sonntag im – weitgehend leeren – Petersdom: Als Vorsichtsmaßnahme waren wegen der Coronavirus-Pandemie auch heute nur etwa 50 Gläubige zugegen.  

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