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1200 Jahre altes, riesiges Kreuz in Pakistan gefunden

Das im pakistanischen Baltistan entdeckte "Kavardo-Kreuz"

In den Bergen von Baltistan (dem von Pakistan verwalteten Teil des Kaschmirgebietes) hat man ein riesiges Kreuz aus Marmor entdeckt. Man schätzt, es sei bis zu 1200 Jahre alt und ein Zeichen für die Präsenz einer alten christlichen Zivilisation in dieser Gegend.

Darüber berichtete ACI Prensa, die spanischsprachige Schwesternagentur von CNA Deutsch.

https://twitter.com/waziraftab/status/1272218174935773188

Laut Berichten von UCA News hat ein Expeditionsteam der Universität von Baltistan in der Stadt Skardu das riesige Marmorkreuz, das mehr als drei Tonnen wiegt, auf der Spitze der Gebirgskette Kavardo in Baltistan entdeckt. Ersten Schätzungen zufolge wird sein Alter auf 1.000 bis 1.200 Jahre datiert.

Die Forschungsgruppe, die den Ort besuchte, um den Fund zu untersuchen, wurde vom Vizekanzler der Universität Muhammad Naeem Khan, dem akademischen Leiter Zakir Hussain dem Verantwortlichen für die Aussenstellen Ishtiaq Hussain Maqpoon geleitet. Bergführer und Bewohner des Dorfes waren ebenfalls anwesend.

Vizekanzler Khan beschrieb die Entdeckung des Kreuzes als "würde es direkt vom Himmel auf Karakarum herabkommen".

"Das riesige Kreuz aus Marmorfelsen wiegt 3 bis 4 Tonnen und ist etwa 7 x 6 Fuß (circa 2,1 x 1,8 Meter) groß. Es wurde ungefähr zwei Kilometer vom Ausgangslager entfernt im Kavardo-Gebirge in Baltistan, mit Blick auf den Fluss Indus, gefunden", so das Expeditionsteam in einer Pressemitteilung am 14. Juni.

Die Universität plant, europäische und nordamerikanische Universitäten zu kontaktieren, um akademische Beziehungen aufzubauen und so das genaue Alter des Kreuzes, das man nun "Kavardo-Kreuz" nennt, zu bestimmen.

Laut Angaben des Forschers Wajid Bhatti ist es ein Thomas-Kreuz und eines der größten auf dem Subkontinent entdeckten Kreuze.

Das Kreuz ist über die Jahrhunderte hinweg zentrales Symbol der Christen. Das Karvado-Kreuz ist der erste Nachweis eines heiligen Kreuzes in Baltisan, daher hat die Nachricht viele Gläubigen mit Freude erfüllt und mit dem Wunsch, es weiter zu untersuchen und bekannt zu machen.

"Das ist eine großartige Nachricht für uns alle, dass wir dieses antike Kreuz in Skardu gefunden haben. Es zeigt, dass in dieser Region das Christentum existierte und es muss dort auch eine Kirche und Häuser von Christen geben. Aktuell gibt es keine christlichen Familien in diesem Gebiet, aber einst müssen sie hier präsent gewesen sein" so Mansha Noor, Geschäftsführerin der Caritas Pakistan.

"Ich ersuche die Behörden, internationale Historiker einzuladen, um mehr über die genaue Geschichte des Kreuzes zu erfahren", fügte sie hinzu.

Weitere Personen der Region drückten ebenfalls ihre Freude über die Entdeckung des antiken Kreuzes aus: Norman Gill, ein katholischer Bankkaufmann aus Karatschi, ist der Ansicht, man müsse "den Christen vor Ort erlauben, das Areal zu besuchen und das Kreuz zu besichtigen" sobald alle entsprechenden Formalitäten erledigt seien", wie er gegenüber UCA News erklärte.

Der Kirchenvater Eusebius von Cäsarea, der als "Vater der Kirchengeschichte" gilt, schreibt, dass die Apostel Thomas und Bartholomäus nach Parthien (heute Teile Irans und Turkmenistans) und nach Indien entsandt wurden. Ungefähr um die Zeit der Gründung des zweiten persischen Großreiches um 226, auch Sassanidenreich genannt, gab es Bischöfe im Nordwesten Indiens, in Afghanistan und in Belutschistans, eine geographische Region im Iranischen Hochland, die sich über den OstenIrans, den Süden Afghanistans und den Südwesten Pakistans erstreckt. Ebenso gab es Laien und Kleriker, die Missionsarbeit leisteten.

Mit dem Ankunft der Portugiesen auf dem indischen Subkontinent im 16. Jahrhundert kamen auch Jesuitenmissionare, die sich im Jahr 1570 in Lahore niederließen. Das Christentum wurde durch das Wirken der Missionare im 18. und 19. Jahrhundert weiter gestärkt.

Aufgrund der jüngeren politisch-religiösen Unruhen wanderten jedoch viele Christen nach Sri Lanka oder Thailand aus. "Die religiösen Minderheiten in Pakistan werden gezwungen, gemäß dem Artikel 31 der pakistanischen Verfassung zu leben, der von einer islamischen Lebensweise spricht. Das ist der Grund, warum die Zahl der religiösen Minderheiten im Land zurückgegangen ist: 1947 waren es 23% - jetzt sind es weniger als 5% ", erklärte Anjum James Paul, Präsident der Vereinigung der Lehrkräfte von Minderheiten, im Jahr 2018 gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Situation verschlechterte seit der Einführung des Blasphemiegesetzes im Jahr 1987, das von der Scharia inspiriert ist. Dieses islamische Regelwerk bestrafte jede Beleidigung in Wort oder Tat gegen Allah, Mohammed oder den Koran - bis hin zur Todesstrafe.

Im Jahr 2017 informierte MasLibres.org, dass seit seinem Inkrafttreten 1.450 Menschen der Gotteslästerung beschuldigt wurden und 60 Menschen aufgrund dieses Gesetzes ihr Leben verloren hatten. "Das Blasphemiegesetzes verurteilt die Christen und religiöse Minderheiten in Pakistan dazu, ständig unter der Bedrohung des Todes zu leben", heißt es auf der Website, die sich die Verteidigung der Religionsfreiheit zum Ziel gesetzt hat.

Nach Angaben des Informationsbüros des Außenministeriums Pakistans, einem vorwiegend muslimischen Land, sind aktuell 1,5% der Bevölkerung Christen, während 95% die islamische Mehrheit ausmachen.

2016 teilte die päpstliche Stiftung Kirche in Not mit, Pakistan sei "das Land mit der weltweit größten Anzahl an ´Madrasas´, das heißt Koranschulen".

In manchen Madrassen werden radikale Formen des Islam unterrichtet.

"Pakistan ist ein Land, das tausende zukünftiger Taliban ausgebildet hat. Es exportiert den Dschihadismus nach Afghanistan und in den Rest der Welt. Der islamische Hyper-Extremismus ist die hauptsächliche Bedrohung der Religionsfreiheit", so Kirche in Not damals.

Die Präsenz der Christen in Pakistan konzentriert sich vor allem in der Provinz Punjab, findet sich aber auch in "entlegeneren Orten über das ganze Land verteilt, wie an der Grenze zu Afghanistan und im Himalayagebirge", so ein Sprecher von Kirche in Not, der 2019 für eine Reportage in Pakistan war.

"In diesen Gegenden gibt es verstreute christliche Gemeinden, die in Armut leben und deren Gebiete oft umzäunt sind und von Polizei und Heer vor der Bedrohung des Terrorismus durch islamische Fundamentalisten geschützt werden" fügte er hinzu.

95% der Christen können weder lesen noch schreiben und arbeiten in einer Art "Halb-Sklaverei" auf den Feldern. Ganze Familien betätigen sich in der Ziegelherstellung und verdienen circa 7-8 Dollar pro 1000 Ziegel, so Kirche in Not im Jahr 2017. 2019 gab deren Sprecher an, dass die Christen, die die Ziegel mit bloßen Händen anfertigen, im Norden Pakistans leben und dass sie für einen Dollar ungefähr 160 Ziegel herstellen müssten.

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