Vatikanstadt, 01 September, 2020 / 4:01 PM
Papst Franziskus hat vorgeschlagen, aus der Coronavirus-Pandemie zu lernen, worauf man eigentlich verzichten kann, und damit auch der Schöpfung dienen.
"Die aktuelle Pandemie hat in mancher Hinsicht dazu geführt, dass wir einfachere und nachhaltigere Lebensstile wieder neu entdecken", so der Pontifex in seiner Botschaft am heutigen 1. September zum Weltgebetstag für die Schöpfung.
"Die Krise hat uns in einem gewissen Sinn die Möglichkeit gegeben, neue Lebensweisen zu entwickeln. Man hat gesehen, wie sich die Erde erholen kann, wenn wir sie zur Ruhe kommen lassen. Die Luft ist sauberer geworden, das Wasser klarer, Tierarten sind an viele Orte zurückgekehrt, von denen sie verschwunden waren".
Die Pandemie habe die Menschheit an einen Scheideweg geführt, fuhr Franziskus fort.
"Wir müssen diesen entscheidenden Moment nutzen, um überflüssige und zerstörerische Aktivitäten und Ziele aufzugeben und Tugenden, Beziehungen und schöpferische Initiativen zu pflegen. Wir müssen unsere Gewohnheiten in Sachen Energieverbrauch, Konsum, Transport und Ernährung auf den Prüfstand stellen. Wir müssen unsere Volkswirtschaften von ihren nicht notwendigen und schädlichen Aspekten befreien und für den Handel, die Produktion und den Transport von Waren ertragreiche Möglichkeiten entwickeln", betonte der Papst.
In seiner Botschaft rief der Papst auch die Gläubigen zu konkreten Schritten auf.
"Ich würde mir wünschen, dass in diesem Jahr langfristig angelegte Programme entstehen, die in Familien, Pfarreien, Diözesen, Ordensinstituten, Schulen, Universitäten, im Gesundheitswesen, in Unternehmen, in der Landwirtschaft und in vielen anderen Bereichen zu einer ganzheitlich ökologischen Praxis führen", so der Papst.
Mit diesem konkreten Anliegen verknüpfte Franziskus den optimistischen Blick auf eine Zeit der Freude.
"Freuen wir uns, denn in seiner Liebe unterstützt der Schöpfer unsere demütigen Bemühungen zum Wohl der Erde. Sie ist auch Gottes Haus, wo sein Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat (vgl. Joh 1,14), und ein Ort, den die Ausgießung des Heiligen Geistes ständig erneuert", so der Papst zum Abschluss der Botschaft.
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