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Japanische und koreanische Bischöfe kritisieren Pläne zur Reinigung von Fukushima

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Die katholischen Bischöfe von Japan und Südkorea haben die Pläne der japanischen Regierung kritisiert, mehrere Millionen Liter radioaktiven Wassers aus dem durch einen Tsunami beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima ins Meer zu leiten.

"Wir sind gegen die Einführung in den Ozean von Wasser, das die radioaktive Substanz Tritium enthält, nach der Reinigung des kontaminierten Wassers aus dem Tepco-Kernkraftwerk Fukushima Daiichi", erklärten die Bischöfe in einem Brief vom 9. Februar an den japanischen Premierminister Yoshihide Suga und andere Kabinettsmitglieder.

Das Komitee für Gerechtigkeit und Frieden sowie das Ökologische Umweltkomitee des koreanischen katholischen Bischofsrates, der japanische katholische Rat für Gerechtigkeit und Frieden und das Denuklearisierungs-Unterkomitee für Frieden sind alle gegen den Vorschlag, das tritiumhaltige Wasser freizugeben, nachdem es einen Reinigungsprozess durchlaufen hat.

"Wir haben eine Verantwortung, den zukünftigen Generationen eine globale Umwelt zu übergeben, in der wir wirklich sicher und in Frieden leben können", sagten die Bischöfe laut Bericht der Catholic News Agency (CNA). Sie zitierten die Enzyklika von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015 über eine christliche Ökologie, Laudato Si'.

"Wenn die Erde uns geschenkt ist, dann können wir nicht mehr von einem utilitaristischen Kriterium der Effizienz und der Produktivität für den individuellen Nutzen her denken", so der Papst. "Wir reden hier nicht von einer optionalen Haltung, sondern von einer grundlegenden Frage der Gerechtigkeit, da die Erde, die wir empfangen haben, auch jenen gehört, die erst noch kommen."

Der Brief der Bischöfe berief sich auf den Widerstand der lokalen Regierungsräte der Präfektur Fukushima und anderer Präfekturen, der Fischereigenossenschaften und des Nationalen Verbands der Fischereigenossenschaften. Der Gouverneur der südkoreanischen Provinz Jeju, einer Insel in der Koreastraße, hat ebenfalls gefordert, die Vorbereitungen auszusetzen.

Drei Atomreaktoren der Anlage in Fukushima erlebten bei dem massiven Erdbeben von 2011 und dem daraus resultierenden Tsunami, der die Küstengemeinden zerstörte und über 18.000 Menschen tötete, eine Kernschmelze und verursachten Schäden in Höhe von über 210 Milliarden Dollar.

Die beschädigten Reaktoren müssen ständig mit Wasser gekühlt werden, das dabei radioaktiv wird.

Die aktuellen Pläne sehen vor, bereits im Jahr 2022 über 1 Million Tonnen radioaktives Wasser in den Ozean zu leiten.

Die Tokyo Electric Power Company, auch bekannt als Tepco, betreibt das Atomkraftwerk. Das Unternehmen erklärte, es habe alle radioaktiven Isotope entfernt – außer Tritium. Ein Expertengremium sagte, dass es nur in sehr hohen Dosen schädlich ist. Die Internationale Atomenergiebehörde sagte, das Wasser könne, wenn es richtig gefiltert wird, mit Meerwasser verdünnt und sicher in den Ozean geleitet werden, berichtet die Deutsche Welle.

Tepco teilte mit, die Speicherkapazität des Kraftwerks werde im Jahr 2022 erschöpft sein, selbst wenn weitere Speichertanks gebaut werden. Die Stilllegung des Kraftwerks wird als entscheidend für die Rettungsbemühungen angesehen.

Der Bericht der japanischen Regierung vom Februar 2020 über den Umgang mit dem behandelten Wasser besagt, dass die Einleitung in den Ozean aufgrund von Sekundärabfällen und Kosten die geeignetste Methode ist.

Die Health Physics Society, eine Berufsorganisation, die dem American Institute of Physics angegliedert ist, sagte, dass die Tritiumbelastung zu einer leichten Erhöhung des Krebsrisikos führen kann, fügte aber hinzu, dass dieser Effekt beim Menschen nur bei hohen Mengen an ionisierender Strahlung beobachtet wurde.

Die katholischen Bischöfe argumentierten jedoch, dass sich die Nachbehandlung des Wassers noch in der Testphase befindet. Sie sagten, dass Gesundheitsexperten sich über die gesundheitlichen Auswirkungen von Tritium uneinig sind, und zitierten Behauptungen, wonach es mit Totgeburten, Down-Syndrom und dem Tod von Kindern durch Leukämie in Verbindung gebracht wird.

Sie sprachen sich dafür aus, das behandelte Wasser in Tanks zu lagern oder in Mörtel zu verfestigen. Die Freisetzung im Meer solle nicht die einzige Methode sein, sagten sie.

Die Bischöfe nannten es "besorgniserregend", dass der Regierungsbericht die Auswirkungen des behandelten Wassers auf nichtmenschliche Meereslebewesen und die Meeresumwelt nicht erwähnt. Die Freisetzung von radioaktivem Material in den Ozean sei "irreversibel", so die Bischöfe, die darauf hinwiesen, dass Regierungsbeamte in der Vergangenheit falsche Informationen über den Bau und die Wartung von Atomkraftwerken verbreitet hätten.

Die Bischöfe beriefen sich auf Quellen wie die japanische Niederlassung von Greenpeace und das Citizens' Nuclear Information Center. Beide Organisationen sind entschiedene Atomkraftgegner.

Umweltschützer, die den Plan kritisieren, sagen, dass Lagertanks außerhalb des Kraftwerksgeländes gebaut werden könnten. Sie meinen, die Regierung suche die billigste und schnellste Lösung für das Problem, und sie beschuldigen Beamte, die Strahlungswerte im Wasser herunterzuspielen.

Shaun Burnie, leitender Atomexperte von Greenpeace, sagte der Deutschen Welle im Oktober 2020, dass andere radioaktive Elemente in dem kontaminierten Wasser verbleiben und ein Fokus auf Tritium irreführend sein kann.

"Das kontaminierte Wasser enthält viele Radionuklide, von denen wir wissen, dass sie Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben – einschließlich Strontium-90", sagte Burnie.

Geleakte Dokumente von Tepco zeigten, so Burnie, dass noch zahlreiche nachweisbare radioaktive Elemente im Wasser verbleiben, einschließlich Jod, Ruthenium, Rhodium, Antimon, Tellur, Kobalt und Strontium.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigte, dass Jod 129 und Ruthenium 106 in den meisten Proben die zulässigen Werte überschritten. Beide können Krebs verursachen. Das Ruthenium-Isotop ist giftig, wenn es verschluckt wird. Niveaus von Strontium 90 überstiegen den gesetzlich zulässigen Grenzwert in 65,000 Tonnen aufbereitetem Wasser hundertfach, bestätigte Tepco.

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