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Ein gerührter Kardinal Tagle schildert die Migrationsgeschichte seines Großvaters

Kardinal Luis Antonio Tagle bei der Pressekonferenz im Vatikan am 15. Juni 2021.

Kardinal Luis Antonio Tagle hatte Tränen in den Augen, als er am heutigen Dienstag die Geschichte seines Großvaters erzählte, der als Kind von China auf die Philippinen ausgewandert war.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Bei einer Pressekonferenz im Vatikan am 15. Juni sagte der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, dass der Besuch von Flüchtlingslagern in Griechenland, Libanon, Jordanien und Bangladesch ihn an seine Migrantenwurzeln erinnert habe.

"In ihnen sah ich meinen Großvater, der in China geboren wurde, aber als kleiner Junge gezwungen war, mit seinem Onkel auf der Suche nach einer besseren Zukunft sein Heimatland in Richtung Philippinen zu verlassen", sagte Tagle und hielt kurz inne, als er sichtlich emotional wurde.

Der philippinische Kardinal erklärte in einem Brief für Ostern 2017, dass sein Großvater mütterlicherseits in China geboren wurde, aber seine Mutter ihn wegen ihrer Armut auf die Philippinen schickte.

Auch in einem Buch von 2017 sprach Tagle über seine chinesischen Wurzeln.

"Ich denke, dass ich einige chinesische Eigenschaften vererbt bekommen habe, auch wenn mein Großvater die meiste Zeit seines Lebens auf den Philippinen verbracht hat", sagte er.

Auf Wunsch seines Großvaters lernte Tagle in seiner Jugend eine Zeit lang die chinesische Sprache, obwohl er in dem Buch sagt, dass er es bedauert, dass er nicht dabei geblieben ist.

Die Mutter des Kardinals, Milagros Gokim, ist chinesische Filipino und sein Vater, Manuel Topacio Tagle, ist ethnischer Tagalog. Sie sind beide Anfang 90 und leben immer noch auf den Philippinen.

Sie zogen Tagle und seinen jüngeren Bruder Manuel Gokim Tagle Jr. in einem frommen, katholischen Elternhaus auf. Beide arbeiteten in einer Bank.

Tagle, der auch unter seinem Spitznamen "Chito" bekannt ist, sprach über seine persönlichen Erfahrungen mit der Einwanderung während einer Pressekonferenz vor dem 20. Juni, dem Abschluss von "Share the Journey", einer vierjährigen globalen Kampagne von Caritas Internationalis.

Im Rahmen von "Share the Journey" – auch bekannt als "Begleite die Reise" – organisierten die nationalen Caritas-Organisationen Veranstaltungen und Initiativen mit dem Ziel, eine Kultur der Begegnung mit Migranten und Flüchtlingen zu fördern.

Tagle ist seit 2015 Präsident von Caritas Internationalis.

Bevor er im Dezember 2019 zum Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ernannt wurde, war der 63-jährige Kardinal neun Jahre lang Erzbischof von Manila.

Während der Pressekonferenz am 15. Juni beschrieb Tagle seine emotionalen Begegnungen mit Flüchtlingen in den letzten sechs Jahren.

"Die Kampagne Share the Journey war ein großer Moment der Begegnung, der Solidarität und für uns auch der Erinnerung, vor allem aber ein Ausdruck der Liebe. Ein Ausdruck der Liebe der Kirche zu den Menschen, die unterwegs sind. Christen, Muslime, Hindus, Anhänger anderer Religionen und solche ohne Religion wurden als Menschen aufgenommen", sagte Tagle.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"In einer Zeit, in der COVID-19 zu globaler Solidarität führen sollte, und in der die Staaten mehr damit beschäftigt sind, ihre eigenen Bürger zu schützen, mit dem Risiko, den Egoismus und die Angst vor Fremden zu verstärken, ist das Ende der globalen Kampagne von Caritas Internationalis ein Aufruf, den Weg mit den Migranten weiter zu teilen, besonders in diesem schwierigsten Moment", sagte er.

Die Mission gehe weiter, auch wenn die Kampagne beendet sei, so Tagle.

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