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Angriffe auf Kirchen in Kanada: Zwei Pfarreien beschädigt

Ein Mahnmal für den Lebensschutz der Josefskirche in Port Moody, Kanada, das am 13. Juni 2021 beschädigt wurde.

Zwei Pfarreien in der Erzdiözese Vancouver sind am vergangenen Wochenende mutwillig beschädigt worden. Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Die Angriffe sind möglicherweise eine Reaktion auf die Entdeckung der sterblichen Überreste von 215 indigenen Heimkindern an der Kamloops Indian Residential School (CNA Deutsch berichtete).

In der Pfarrei St. Augustinus in Vancouver schrieben die Täter am 12. Juni "Release the records" und "Killers" an die Eingangstür der Kirche.

Ein Angehöriger der Pfarrei von St. Augustine's sagte in einem Interview mit der kanadischen "Global News", dass der Vorfall "traurig" sei. "Wir hatten nichts damit zu tun, was mit diesen armen Kindern passiert ist", so das Gemeindeglied.

Die Sankt Josefskirche in Port Moody, etwa 10 Meilen – oder 16 Kilometer – östlich von Vancouver, wurde am Morgen des 13. Juni ebenfalls angegriffen. Ein Mahnmal für den Lebensschutz wurde zu Boden gestoßen und der Sockel zerstört, auf dem dieser angebracht war.

Pater Mark McGuckin, Pfarrer von St. Joseph's, sagte gegenüber CNA, dass etwa zur gleichen Zeit, als das Manhmal umgeworfen wurde, ein neues Gebäude neben der Pfarrei niederbrannte – offenbar eine Brandstiftung.

"Das Feuer war so heiß, dass fliegende Glut auf unserem Kirchendach gelandet ist", sagte er gegenüber CNA. Dank der Witterung habe das Dach jedoch nicht Feuer gefangen.

Die Überreste von über 200 Kindern auf dem Gelände der ehemaligen Kamloops Indian Residential School waren Mitte Mai durch den Einsatz von Bodenradar geortet worden. Die Toten wurden in nicht weiter identifizierten Gräbern verscharrt – und es ist unklar, wie oder woran sie gestorben sind. 

Die Kamloops-Schule war die größte Einrichtung ihrer Art und wurde über 100 Jahre lang, zwischen 1890 und 1969, von der Katholischen Kirche betrieben.

Die Schule war die größte Einrichtung ihrer Art und wurde über 100 Jahre lang – von 1890 bis 1969 – von der Katholischen Kirche geführt.

Die katholische Kirche St. Joseph's in Kamloops wurde nach dem Fund ebenfalls beschädigt. Graffiti mit der Aufschrift "verbannt", "vertrieben" und "Tatort" wurden am 31. Mai an die Wände der St. Josephs Kirche gesprüht.

Die Täter schmierten auch ein "X" auf die Kirchentüren.

Der Häuptling der Tk̓emlúps te Secwépemc, oder Kamloops Indian Band, hat den verurteilte den Angriff.

"Wir sind zutiefst beunruhigt zu erfahren, dass die St. Joseph's Kirche mutwillig beschädigt wurde. Die Kirche wurde von Grund auf von Stammes-Mitgliedern der Tk̓emlúps te Secwépemc gebaut", hieß es in einer Stellungnahme.

Die kanadische Wahrheits- und Versöhnungskommission, die von 2008 bis 2015 tätig war, befand, dass etwa 4.000 bis 6.000 Schüler an den Folgen von Verwahrlosung oder Missbrauch in den Heimen starben.

Die meisten waren in katholischer Hand.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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