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Maria Magdalena: "Ein Vorbild für alle Frauen in der Kirche"

Maria Magdalena in einer Darstellung des Malers Georges de La Tour.

Die Kirche gedenkt schon lange am 22. Juli der Frau, die der Heilige Thomas von Aquin die "Apostolin der Apostel" nannte: Maria Magdalena. Seit dem Jahr 2016 ist in der Katholischen Kirche der gebotene Gedenktag zum Festtag aufgewertet worden: Das bedeutet, die Apostelin Maria Magdalean wurde den anderen Aposteln liturgisch gleichgestellt.

Die damals noch von Kardinal Robert Sarah geleitete oberste Liturgie-Behörde der Kirche, die Gottesdienstkongregation, hatte in einem anspruchsvollen Schreiben den Schritt erklärt, der auf Wunsch von Papst Franziskus gemacht wurde.

Maria Magdalena "hat die Ehre, erste Zeugin der Auferstehung des Herrn" gewesen zu sein, schreibt darin Erzbischof Arthur Roche, der mittlerweile Nachfolger von Kardinal Sarah als Leiter der Liturgie-Behörde ist. 

"Sie ist Zeugin des auferstandenen Christus und verkündet die Botschaft der Auferstehung des Herrn wie die anderen Apostel auch", schrieb er, "deshalb ist es richtig, dass die liturgische Feier dieser Frau den gleichen Rang eines Hohen Festtages habe wie die Festtage der Apostel im allgemeinen römischen Kalender."

Maria Magdalena sei "ein Beispiel und Vorbild für alle Frauen in der Kirche". Ihrer Mission werde nun der aufgewertete Feiertag gerecht: Sie könne als "Paradigma für die Rolle der Frau in der Kirche" gesehen werden. 

"Maria Magdalena ist das Beispiel einer wahren, authentischen Verkünderin der Frohen Botschaft: einer Evangelistin, die die frohmachende, zentrale Botschaft von Ostern verkündet."

Im derzeitigen kirchlichen Kontext, schrieb Erzbischof Roche 3016, lade die Aufwertung ein, "tiefer über die Würde der Frauen nachzudenken, die Neu-Evangelisierung und die Größe und das Geheimnis von Gottes Barmherzigkeit."

Hintergrund: Hochfest für die Apostelin

Im liturgischen Kalender der Kirche werden Heilige entweder mit einem "Gedenktag" , einem "Festtag" (festum) oder einem "Hochfest" (sollemnitas) gewürdigt. Die Aufwertung von einem Gedenktag zu einem Festtag hat große Bedeutungskraft.

Für Freunde der Liturgie wichtig: Bis 2016 gab es bereits 15 Gedenktage am gleichen Datum, dem 22. Juli, wovon nur ihrer ein gebotener war, also obligatorisch. Wenn etwa die Messe nun an ihrem Tag gefeiert wird, dann sind die Texte der Messfeier – wie im Stundenbuch – weiter gleich; hinzu kommt aber eine eigene Präfation für den neuen Festtag, und das Gloria wird gesungen.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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