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Armenischer Apostolischer Bischof: "Lebendige Ökumene ist in Gjumri Wirklichkeit"

Der Altar in der Apostolischen Kathedrale von Gjumri am 22. Juni 2016.

Einer der Gründe, warum Papst Franziskus eine Tagesreise nach Gjumri in sein Reiseprogramm aufgenommen hat, ist laut Bischof Miqayel Ahjapayan "die Bereitschaft des Papstes der Apostolischen Kirche zu danken, die während der dunklen Zeit des Kommunismus immer auf der Seite der Katholischen Kirche gestanden hat."

Bischof Ahjapayan ist der apostolische Bischof von Gjumri. Die armenisch-apostolische Kathedrale, die den sieben Wunden gewidmet ist, befindet sich am Vartanantz-Platz, auf dem Papst Franziskus eine offene Messe feiern wird. Hierzu werden Schätzungen zufolge mindestens 25.000 Menschen erwartet.

Der Papst wird am 25. Juni in Gjumri sein: Nach der Feier der Heiligen Messe wird er zu Mittag essen und möglicherweise eine Pause machen im Koster Unserer Lieben Frau von Armenien in Gjumri. Die Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis betreuen dort ein Waisenhaus und eine Tageseinrichtung. Vor der Abreise wird der Papst die apostolische Kathedrale der sieben Wunden sowie die katholische Kirche der heiligen Märtyrer aufsuchen.

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Bischof Ahjapayan sagte, es gebe "zwei Hauptgründe, warum der Papst nach Gjumri reist. Der Großteil der armenisch-katholischen Bevölkerung lebt in der Gegend, wobei gerade einmal drei Prozent der Gläubigen katholisch sind, während 92 Prozent der Apostolischen Kirche angehören."

Der zweite Grund sei, dass Gjumri "die am schwersten verletzte Stadt Armeniens ist", sowohl was die "wirtschaftliche Situation betrifft, da die Grenzen zur Türkei geschlossen sind" als auch in Anbetracht "der Ergebnisse des Erdbebens im Jahr 1988, das Gjumri und die Gegend getroffen und schockiert hat."

Im Jahr 1988 ereignete sich dort ein Erdbeben mit der Stärke 6,8 Grad auf der Richterskala, dem etwa 25.000 Menschen zum Opfer fielen und das viel Zerstörung und Verderben verursachte.

"Der Papst liebt die Schwachen und die Verletzten, also wird er kommen, um die verletzte Stadt zu segnen, diese Stadt voller Obdachloser", sagte der Bischof.

Bischof Ahjapayan kennt noch einen dritten Grund: Nämlich, dass der Papst "kommt, um der Apostolischen Kirche dafür zu danken, dass sie der katholischen Minderheit während der kommunistischen Herrschaft eine Hand gereicht hat."

Ein katholisches Kruzifix in der apostolischen Kirche

"Wenn er unsere Kirche besuchen wird, bietet sich ihm die Gelegenheit, das Kruzifix aufzusuchen, das in einer Seitenkapelle der Kirche ausgestellt ist. Es ist ein katholisches Kruzifix, das die Apostolische Kirche an sich genommen hatte, während die katholischen Kirchen dazu gezwungen waren, zu schließen. Also haben wir das Kreuz hierher gebracht, um den Katholiken einen Ort zu geben, an dem sie beten können", sagte der Bischof.

Die Entscheidung wurde getroffen, als die apostolische Kathedrale "die einzige noch offene Kirche zu Zeiten des kommunistischen Regimes war."

Während der 70 Jahre Kommunismus – fügte der Bischof hinzu – "hat die Apostolische Kirche den Katholiken Seelsorge geboten – frei von Proselytismus (das Abwerben von Gläubigen aus anderen Konfessionen): Katholiken durften die apostolische Kirche aufsuchen, ohne selbst konvertieren werden zu müssen."

"Die Menschen kennen kaum Unterschiede zwischen der Apostolischen und der Katholischen Kirche. Für die Menschen gibt es keinen Unterschied. Kleriker verursachen hingegen Probleme, wenn sie zum Beispiel ihrer Herde verbieten, eine apostolische Messe zu besuchen – sofern sie Katholiken sind, und andersherum genauso", sagte Bischof Ahjapayan.

Gemeinsame Verehrung der Gottesmutter

Dass Ökumene in Gjumri Realität ist, beweise auch die Verehrung eines Abbilds der sieben Wunden Mariens, erklärt der Apostolische Bischof von Gjumri. Katholiken und apostolische Armenier verehren es – und auch der Papst wird Gelegenheit haben, das Abbild zu sehen und davor zu beten.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Am Ende des kurzen Besuchs wird der Papst eine Nachbildung des Originals erhalten. Eine weitere Kopie wird dem Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche, Karekin II., gegeben werden.

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