Vatikan bestätigt Gerüchte: Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Kardinal Turkson an

Vatikanstadt, 23 Dezember, 2021 / 1:38 PM

Papst Franziskus hat am Donnerstag den Rücktritt von Kardinal Peter Turkson als Präfekt des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der integralen menschlichen Entwicklung angenommen.

Er ernannte einen weiteren Jesuiten und engen Mitarbeiter, Kardinal Michael Czerny, zum "Interimschef" des Dikasteriums.

Das Presseamt des Heiligen Stuhls teilte am 23. Dezember mit, dass die Leiter des Dikasteriums nach dem Ende ihrer fünfjährigen Amtszeit, die mit der Gründung des Dikasteriums im Jahr 2016 begann, ihr Mandat in die Hände des Papstes gelegt hätten.

"Ich danke Kardinal Peter K. Appiah Turkson und seinen Mitarbeitern für ihren Dienst und in Erwartung der Ernennung der neuen Leitung hat der Heilige Vater die ordentliche Leitung desselben Dikasteriums ab dem 1. Januar 2022 ad interim an Kardinal Michael Czerny, S.J., als Präfekt und Schwester Alessandra Smerilli, F.M.A., als Sekretärin anvertraut", hieß es.

Turkson war Erzbischof von Cape Coast, Ghana, bevor er 2009 nach Rom berufen wurde, um Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden zu werden.

Der 73-jährige Kardinal, der sechs Sprachen spricht, wurde 2016 zum ersten Präsidenten des Dikasteriums zur Förderung der integralen menschlichen Entwicklung ernannt, nachdem sein päpstlicher Rat zusammen mit drei anderen in dem neuen Gremium aufgegangen war.

Die Gerüchte über seinen Rücktritt tauchten einige Monate auf, nachdem Papst Franziskus eine Inspektion durch Kardinal Blase Cupich aus Chicago angeordnet hatte, der personelle Veränderungen folgten.

Turksons vorübergehender Nachfolger, der in Tschechien geborene, in Kanada zum Priester geweihte Jesuitenpater Michael Czerny, ist 75 Jahre alt – und damit älter als der Mann, den er kommissarisch ersetzt.

Czerny ist unter anderem Gründer des AIDS-Netzwerks der Jesuiten in Afrika und anderer sozialpolitischer Initiativen, promovierte über Karl Marx und Ludwig Feuerbach und wurde 2019 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Er dient seit 2016 als Untersekretär der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums "für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen". Sein Wappen zeigt nach eigenen Angaben ein Flüchtlings- oder Migrantenboot.

Nach dem Rücktritt des guineischen Kardinals Robert Sarah als Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst im Februar war Turkson der einzige Afrikaner an der Spitze einer vatikanischen Behörde.

Es dürfte das erste Mal seit 1977 sein, dass der Vatikan keine afrikanische Führungskraft an der Spitze seiner Dikasterien hat.

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