Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die laut riefen: Sohn Davids, erbarme dich unser! Kaum war er ins Haus gekommen, da traten sie zu ihm heran. Jesus fragte sie: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Da berührte er ihre Augen und sagte: Nach eurem Glauben geschehe euch! Da öffneten sich ihre Augen. Jesus aber gab ihnen die strenge Weisung: Gebt acht! Niemand soll es erfahren. Sie aber gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. (vgl. Mt 9,27-31)

Glauben wir, dass Jesus uns helfen kann? Glaube ich, dass Jesus mir helfen kann? Und: Glauben wir, dass der Herr heute in der Kirche das Sagen hat? – Vertrauen wir also Gott wirklich? Oder stehen wir abseits von Ihm und denken uns: „Mal sehen, was kommt?“

Die Heiligen blieben auch in sehr schwierigen Situationen Gott treu, obwohl für sie oft, in allen Jahrhunderten, die Gefahr des Martyriums bestanden hat, denn wie oft wurden sie verfolgt, gefoltert und manchmal auch getötet. Sie wichen auch angesichts eines möglichen Todes nicht ab von den Dogmen und Wahrheiten der Lehre der Kirche und des Katechismus.

Es ist sehr wichtig, dass wir diese Kontinuität beibehalten! Nicht nur die Welt, auch die Kirche will heute alles modernisieren und anpassen – aber wir dürfen Gott nicht an uns anpassen, wir dürfen nicht zu Gott sagen:

Ich will nicht stehen, ich sitze lieber.

Ich will mich nicht verbeugen, ich möchte lieber spazieren gehen.

Ich möchte nicht viele Gebete verrichten, weil mich das ermüdet und langweilig ist.

Ich möchte das sechste Gebot nicht halten, weil es nicht mehr zeitgemäß ist …

Aber es ist sehr wichtig, die Kontinuität der Lehre der Kirche, ihre Tradition, zu wahren und nicht dem Zeitgeist anzupassen und dem Einfluss dieser Welt zu erliegen.

Lasst uns Gott um Glauben bitten. Christen sind das Salz dieser Welt. Wir müssen in zwei Dimensionen leben: Einer zeitlichen, aber auch der Dimension die Ewigkeit; unserem Leib und unserer Seele. Mit unserer Seele stehen wir vor Gott. Manchmal verwechseln wir das Zeitliche und das Ewige.

Es entstehen Meinungsverschiedenheiten, die wir überwinden müssen. Wir müssen lernen und Gott darum bitten, dass wir das Zeitliche und das Ewige nicht verwechseln. Wenn wir nicht verstehen, wie wir weiterleben sollen, was wir als Nächstes tun sollen, welche Entscheidungen wir treffen sollen, müssen wir Gott vertrauen und sagen:

Herr, dein Wille geschehe! Wir wollen tun, was zu unserer Errettung notwendig ist. Nicht für unsere Bequemlichkeit, nicht zu unserem Trost, sondern für die Rettung unserer ewigen Seele. Herr, lass uns mit Glauben und Hoffnung nach vorne blicken, lass uns nach besten Kräften für Dein Reich arbeiten; lass uns alles geben und nichts für Gott zurücklassen.

Letztlich hinterlassen wir nur Krümel für Gott. Wir geben alles für diese Welt. Aber man sollte einen großen Teil (den größten Teil) Gott überlassen. Dann würde sich vieles ändern. Wenn der Mensch in Gott lebt, wenn Frieden seine Seele erfüllt, dann wird alles, was er tut und im Einklang mit dem Willen steht, ausreichend sein. Denken wir nur einmal daran, dass Gott an erster Stelle steht, und dann erst kommt alles andere:

Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit,
dann wird euch alles hinzugegeben werden.“ (Mt 6,33)

Keinesfalls ist es umgekehrt. Denken wir daran, was Martha und Maria taten, als Jesus bei ihnen zu Gast war. Martha arbeitete und der Herr liebte sie. Maria aber setzte sich und hörte Christus zu; sie konnte nichts mehr tun, weil die Worte des Heilandes in ihr Herz eindrangen und ihr Leben veränderten. Als Martha sie deswegen ermahnte, sagte Jesus: „Nur eines ist notwendig. Maria hat sich fürwahr den besten Teil erwählt. Er wird ihr nicht genommen werden.“ (Lk 10,42)

Maria vergaß, weil sie der Liebe Gottes in ihrem Herzen Raum gab. So sollen auch wir leben: der Liebe Gottes in unseren Herzen den ersten Platz einräumen.

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Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln allein die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht die der Redaktion von CNA Deutsch.

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