Obgleich die englische Originalausgabe des Buches "Die heilige Eucharistie, das Sakrament der göttlichen Liebe" bereits vor mehreren Jahren erschienen ist, so ist es dennoch passend, dass – mitten in die Corona-Krise hinein – nun auch die deutsche Ausgabe zugänglich  ist. Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke bietet eine "allen Gläubigen zugängliche Theologie der Eucharistie", und zwar theologisch-kirchlich fundiert und praktisch-katholisch orientiert.

Kardinal Robert Sarah, dessen Vorwort dem Buch vorangestellt ist, stellt fest: "Zu den belastendsten Lektionen in den fünfzig Jahren nach dem Konzil gehören die Folgen, die sich einstellen, wenn fundamentale Elemente unseres Glaubens durch Trivialitäten ersetzt werden." Er sieht, was den Gläubigen immer wieder begegnet wenn sie eine heilige Messe besuchen: "Weltlichkeit verdrängt das Heilige, und das Bild der Welt ersetzt das Antlitz Christi." Tatsächlich wird dies nirgends so deutlich wie im liturgischen Bereich. Kardinal Sarah verweist auf den hl. Johannes Paul II., der bemerkt habe: 

"Es gibt Orte, an denen der Kult der eucharistischen Anbetung fast völlig aufgegeben wurde. In dem einen oder anderen Bereich der Kirche kommen Missbräuche hinzu, die zur Schmälerung des rechten Glaubens und der katholischen Lehre über dieses wunderbare Sakrament beitragen."

Merkwürdigen Veränderungen, Schmälerungen und Missbräuchen sehen sich Gläubige auch und gerade in dieser Zeit ausgeliefert, in der nicht nur durch eine "Pandemie" verursachte Eingriffe in das kirchliche Leben, ihren Zugang zur Eucharistie verändern und einschränken, sondern auch durch die vielfältigen Initiativen und Vorhaben, die der deutsche synodale Weg teilweise heute schon vorgibt.

So tut es gut, ein Buch in den Händen zu haben, in welchem die katholische Wahrheit unverkürzt dargestellt wird und einzig das Ziel hat, die Glaubenspraxis der Menschen "an all den unterschiedlichen Orten, auf unseren Wegen, in unseren Berufungen, zu denen die Glieder des Leibes Christi berufen sind, in denen sie leben und ihre jeweilige Mission ausfüllen" zu inspirieren und zu stärken.

Mit der Erlaubnis des Verlags wird CNAdeutsch einige Abschnitte des Buches als eindrucksvoller Leitfaden über das zentrale Geheimnis unseres Glaubens veröffentlichen: 

Wenn wir in der Messe beten, vor allem, wenn wir zum Empfang der heiligen Kommunion hinzutreten, erfüllt uns sogleich ein Gespür für die große Nähe Gottes zu uns, der uns einlädt, am Geheimnis des Leidens, des Todes und der Auferstehung Seines Sohnes teilzuhaben; und ein Gefühl großer Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes selbst. Aus diesem Grund sind unsere Kirchen nicht als Versammlungs- oder Bankettsäle gebaut. Deshalb sollten wir auch sorgfältig auf unsere Kleidung und unser Benehmen beim eucharistischen Opfer und Gastmahl achten.

 

Die äußeren Aspekte der Feier der heiligen Eucharistie drücken unsere innere Ehrfurcht aus, mit der wir Maria in Bethanien nachahmen. Aus diesem Grund hat die Kirche liturgische Gesetze erlassen, die die würdige Feier der Eucharistie regeln. Das Gesetz, welches das Mindestmaß an Respekt für die heilige Eucharistie gewährleistet, wird begleitet von heiliger Kunst, heiliger Architektur und heiliger Musik, die entwickelt wurden, um den Glauben an die Eucharistie zum Ausdruck zu bringen und anzuregen. 

Der heilige Papst Johannes Paul II. erinnert [in seiner Enzyklika Ecclesia de Eucharistia]an die reiche Geschichte heiliger Architektur, angefangen bei den Hauskirchen. Die Entwicklungen in der Anlage von Kirchen und ihren Altären und Tabernakeln bringen nicht nur die große Kunst unterschiedlicher Perioden der Kirchengeschichte zum Ausdruck, sondern vor allem den tiefen Glauben an das Geheimnis der heiligen Eucharistie. Die Beispiele höchster Handwerkskunst und herrlicher Kunst im Bau von Kirchen, vor allem ihrer Altäre und Tabernakel, von den ersten Tagen der Kirche an bilden eine wundervolle Geschichte des Glaubens an die heilige Eucharistie. Wenn man bedeutende Kirchen besucht, sieht man, wie schön die einzelnen Einrichtungsgegenstände gearbeitet wurden. Besondere Aufmerksamkeit wurde angemessenerweise der Herstellung schöner Gefäße zur Aufnahme der heiligen Gestalten gewidmet und schöner Leinenstoffe, um die heiligen Gestalten darauf abzulegen oder die heiligen Gefäße damit zu reinigen.

Auf dieselbe Weise hat sich über die christlichen Jahrhunderte hinweg Sakralmusik entwickelt, um den Geist und die Herzen die Würde der eucharistischen Zelebration der Gläubigen zu dem großen Geheimnis des Glaubens, der heiligen Eucharistie, zu erheben. Der gregorianische Gesang ist natürlich das bedeutendste Juwel im Korpus der eigens für die Feier der heiligen Eucharistie verfassten Musik. Wie bei der Sakralkunst gibt es eine Geschichte wunderschöner, für die Messfeier komponierter Kirchenmusik.

Der heilige Papst Johannes Paul II. bezieht sich [vgl. Ecclesia de Eucharistia]auf einen gewissen Wetteifer in Architektur und Malerei in Ost und West. Er erinnert uns vor allem an den starken Sinn für das Mysterium, das in der christlichen Kunst des Ostens zum Ausdruck kommt. Er will uns alle daran erinnern, dass die Kirche vor allem »eine zutiefst ›eucharistische‹ Kirche« ist.

CNA Deutsch bedankt sich für die Abdruckerlaubnis des Verlags.

Raymond Leo Kardinal Burke, Die heilige Eucharistie. Das Sakrament der göttlichen Liebe. Eine allen Gläubigen zugängliche Theologie der Eucharistie. Mit einem Vorwort von Robert Kardinal Sarah" ist in der Verlagsbuchhandlung Sabat erschienen und hat 240 Seiten. 

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