Konstantin der Große war der erste christliche Römische Kaiser. Sein Leben haben die Historiker erforscht. So wird er etwa beschrieben als Kriegstreiber, Sonnengott, Alleinherrscher, Gründer des Christentums und Begründer einer neuen Zeitrechnung, ja sogar als Heiliger.

Was wissen wir von diesem Mann? - Konstantin wird um 285 als Sohn von Constantius Chlorus und Helena in Naissus (Serbien) geboren. Nach dem Tod seines Vaters (306) wird Konstantin in Britannien sein Nachfolger und übernimmt die römische Residenz in Trier. Hier erhält er  von Kaiser Maximian den Titel Augustus zuerkannt und heiratet seine Tochter Fausta. Im Jahr 312 besiegt Konstantin seinen Rivalen Maxentius in der berühmten Schlacht an der Milvischen Brücke vor Rom und wird zum alleinigen Herrscher des westlichen Teils des Reiches. Mit dem Kaiser des Ostens, Licinius, trifft 313 Konstantin in Mailand eine Vereinbarung (Toleranzedikt von Mailand), die den Christen und allen anderen Glaubensgemeinschaften Religionsfreiheit garantieren soll. Als Konstantin 324 selbst die Truppen des Licinius besiegt wird er alleiniger Herrscher über das gesamte Römische Reich. Die nach ihm benannte Stadt Konstantinopel (heute Istanbul) wird 330 als neue Hauptstadt des Reiches errichtet. Noch auf dem Sterbebett lässt sich Konstantin 337 taufen. 

Um diese Fakten ranken sich viele Geschichten und Ereignisse, die Wahrheit,  Lügenmärchen oder Legenden sein können. Braucht es nun noch einen Roman über Konstantin?

Tatsächlich legt Marco Kunz einen historischen Roman vor, mit dem Titel „Konstantin. Der Kaiser und sein Gott“.

Der Autor bemüht sich, seinen Lesern einen unterhaltsamen lesenswerten Lesestoff anzubieten, was ihm auch gelingt. Dabei unterlässt er es nicht, Ähnlichkeiten aus der Zeit Konstantins mit unserer festzustellen.

Interessant erzählt Kunz das Leben seines Protagonisten vom Ende her, also von dessen Taufe am Ende seines Lebens. Nach dem Autor des Romans ist es eine lebenslange Hinwendung zu Christus, die Konstantin vor allem seiner Mutter Helena zu verdanken hat. 

„Mit dem Zeichen Christi auf dem Streithelm zieht er schließlich als Kaiser des Westens in den Krieg, in dem Glauben an eine göttliche Vorsehung, die ihm den Sieg sichern soll.“ Spätestens bis vor der Schlacht an der Milvischen Brücke begreift Konstantin, dass er von dem Gott Christen auserwählt wurde. Er siegt gegen Maxentius im Jahr 312 weil er sich zu Christus bekennt - „In diesem Zeichen wirst Du siegen!“. 

Erst am Ende seines Lebens lässt sich Konstantin taufen. Als Kaiser und Machthaber hat er zu viele schlimme Taten begangen. Diese hemmen ihn, er kann sie sich selbst nicht verzeihen. Er ist nicht bereit, öffentlich Buße zu tun, was unausweichlich notwendig gewesen wäre. Dies hätte, so dachte er, seine Autorität untergraben.

Helena, seine Mutter, die wie er selbst, in Nikomedia im heutigen Izmit in der Türkei gestorben ist (330), sprach zu ihrem Sohn, da er versuchte, seine Untaten zu verteidigen mit Argumenten aus dem Alten Testament: „Mein guter Sohn, weißt du, der Teufel versucht immer die Auserwählten, die Gottbegnadeten. Auch Christus selbst wurde in der Wüste vom Teufel versucht. Du musst Busse tun. Ich werde für dich beten Tag und Nacht.“

Kunz lässt in seinem Roman daraufhin die Gedanken von Konstantin fließen: „Was geschehen ist, ist geschehen. Darüber nachzugrübeln, ob es Fehler waren oder nicht, nützt niemanden und ändert nichts daran. Ich bin und bleibe der von Gott erwählte Kaiser, der Apostel des Reichs, der Bischof für die, die nicht in der Kirche sind.“

Ob der Roman von Kunz mit den Forschungsergebnissen der Historiker Schritt halten kann sei dahingestellt und ist unwahrscheinlich. Es gelingt ihm aber, einer wichtigen kirchengeschichtlichen Person ein Gesicht zu geben.

Konstantin der Große wird sowohl in der katholischen wie in der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Festtag ist der 21. Mai.

Marco Kunz, “Konstantin. Der Kaiser und sein Gott” ist im Bernardus-Verlag erschienen und hat 276 Seiten.

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