Während seiner regelmäßg stattfinden Pressekonferenzen in der vergangenen Woche in Genf, richtete der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, eine Frage an die Welt:

"Die Frage, die wir beantworten müssen, ist, ob wir einfach so weitermachen wie wir das vor der Krise getan haben, oder ob wir die Lehren daraus ziehen werden. Denn die Pandemie lehrt uns etwas über unsere Beziehung zu unserem Planeten. Besser wiederaufbauen heißt grüner bauen." 

In dieser Sonderausgabe unseres Berichts werden wir uns auf die Meinung  des Heiligen Stuhls über die Weltgesundheitsorganisation, die Pandemie und unseren Glauben konzentrieren.

Christian Peschken sprach via Videokonferenz mit Erzbischof Ivan Jurkovič, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO und anderen internationalen Organisationen ( wie der Weltgesundheitsorganisation) in Genf

„Eure Exzellenz, die Weltgesundheitsorganisation tut sicherlich einige gute Dinge, aber die meisten ihrer Ziele und Weltanschauungen stehen in direktem Gegensatz zu den Lehren der katholischen Kirche. Warum ist der Heilige Stuhl bei der Weltgesundheitsorganisation? „

Wir, der Heilige Stuhl, nehmen auf vielen Ebenen an vielen internationalen Organisationen teil, „ sagte der Erzbischon, „ bei der  Weltgesundheitsorganisation sind wir als informeller Beobachter dabei. Seit einigen Jahren werden oft Weltanschauungen innerhalb internationaler Organisationen und auch der Weltgesundheitsorganisation vertreten die sich stark von der Anthropologie, der Menschenkunde der katholischen Kirche unterscheiden, die wir also nicht teilen. In Abwägung dessen und des Guten das wir innerhalb dieser Organisationen als aktive Beobachter tun können, waren wir von Anfang an immer der Meinung , dass wir mehr erreichen indem wir dabei bleiben anstatt auszutreten."

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus , Generaldirektor, Weltgesundheitsorganisation, Genf : Gestern veröffentlichte die WHO unser Manifest für eine grüne und gesunde Genesung von Covid 19 mit sechs einfachen Rezepten.

Die 6 Vorschläge beinhalten: Schutz der Natur, Zugang zu sanitären Einrichtungen und zu sauberer, zuverlässiger Energie. Die Luftverschmutzung zu reduzieren, gesunde und erschwingliche Nahrungsmittel zu fördern. Städte zu bauen, die Gesundheit in alle Aspekte der Stadtplanung integrieren, und die Subventionierung fossiler Brennstoffe beenden.

Christian Peschken : „ Eure Exzellenz, dieses Manifest klingt in vielen Teilen wie Laudato si', nicht wahr ?"
„Zur Zeit sehen wir das sich so viele Dinge im Vergleich zu, sagen wir vor, drei, vier Monaten sehr verändert haben, „ so Erzbischof Jurkovič. „ Wir leben heute geradezu in einer anderen Welt. Ich denke, die Sichtweise der Kirche ist immer auf das Wohl aller ausgerichtet. Das ist keine Erfindung der Kirche das Evangelium treibt sie dazu. Genau das ist es. Das Evangelium zwingt uns gewissermaßen Dinge zu finden, die für alle gut sind, denn die Liebe Gottes ist genau das. Und ich denke, dies ist eine sehr gute Gelegenheit, das Geschenk Gottes an den Heiligen Vater zu erkennen, nämlich  zu prophezeien. Und er, seine Ideen so eine große Auswirkung haben.

Christian Peschken : „ Eure Exzellenz, gibt es etwas Positives, Nützliches, das wir aus dieser Krise lernen können?"

„Wir haben nicht eine einzige klare Antwort. Wir haben unterschiedliche Antworten und wir haben unterschiedliche Ansätze, „ erklärt Erzbischof Jurkovič, „ aber was müssen wir tun, wenn die Dinge vorbei sind? Wir müssen voneinander lernen. ... Diese Krise wird uns lehren, dass wir die Dinge auf gleichem Niveau und mit gleichem Einsatz tun können, aber viel billiger, viel besser, viel einfacher, viel sicherer.
... dass wir als Christen Christen sein müssen, wir müssen wirklich besorgt sein. Unsere Sorge ist die Liebe zu den anderen, und alles andere, was wir tun, tun wir nur deshalb, auch wenn wir es in einer sehr untypischen Weise tun, wie wir es in dieser Zeit tun müssen."

Der Erzbischof nannte es 'die Erfahrung des Evangeliums' und dass aus der Härte des Leidens am Kreuz ein positives Ergebnis hervorgehe, und darauf müssten wir uns konzentrieren, und wir müssten lernen, jeden Menschen zu respektieren und ihn als unverzichtbare Wissensquelle zu behandeln, um die beste Lösung zu finden, um das zu meistern, was jeder gegenwärtig erlebt.

Original Interview aufgenommen von EWTN Korrespondent bei der UNO Genf Ignatius Mugwagwa.

Redaktion, Übersetzung und Schnitt : Christian Peschken (EWTN Deutschland)

Sprecher: Thomas Kröger, Christian Peschken

 

 

Hinweis: Dieser Blogpost – sein Inhalt sowie die darin geäußerten Ansichten – sind kein Beitrag der Redaktion von CNA Deutsch.  

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