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Die Ehe, die Familie und die beiden Geschlechter

"Die Familie ist die Urzelle des gesellschaftlichen Lebens. Sie ist die natürliche Gemeinschaft, in der Mann und Frau zur Hingabe der Liebe und zur Weitergabe des Lebens berufen sind. Die Autorität, die Beständigkeit und das Gemeinschaftsieben innerhalb der Familie bilden die Grundlage von Freiheit, Sicherheit und Brüderlichkeit innerhalb der Gesellschaft". (Katechismus der Katholischen Kirche, 2207)

Die Ehe wird von vielen belächelt, von anderen oberflächlich und abstoßend betrachtet, immer wieder bekämpft. Wiederum andere ideologisieren sie als politisches Instrument.

Bisher ist die katholische Lehre über das Ehesakrament eindeutig gewesen. Mittlerweile diskutieren Katholiken ausgiebig eine "Ehe für alle", haben sich Vertreter der Kirche zu Sakramenten, auch und gerade dem Ehesakrament, unklar wie auch unterschiedlich geäußert. Die aktuelle Debatte beim "Synodalen Weg" der deutschen Bischöfe und ZdK-Funktionäre in Frankfurt ist dafür ein prominentes Beispiel, aber kein Einzelfall.

So hat der neue Leiter des Päpstlichen Instituts für Ehe- und Familienwissenschaften (Pontificium Institutum Theologicum pro Scientiis de Matrimonio et Familia), Monsignore Philippe Bordeyne, die Ansicht vertren, über das "Mysterium Familie" gäbe es heute keine "vorgefertigten Antworten" mehr; vielmehr gelte die Parole: "Wir Theologen müssen damit aufhören, Gewissheiten über die Familie zu behaupten, wenn wir die Veränderungen sehen, die jene heute durchläuft."

Ist es so, dass gesellschaftliche Trends die Wahrheit neu definieren lassen oder die sakramentale christliche Ehe in Frage stellen? Manchmal kann es hilfreich sein, in solchen Fragen einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu werfen – auch und gerade, wenn es um das Mysterium der Ehe geht.

Der orthodoxe, verheiratete Erzpriester und mehrfache Vater Vasilios E. Vouldakis hatte den Mut, über das Geheimnis von Mann und Frau in der Ehe zu schreiben. Das sehr lesenswerte schmale Bändchen trägt im Deutschen den Titel "Die Ehe und die Psychologie der beiden Geschlechter". Darin ist sein Ansatz nicht das Dogma, sondern unmittelbar die Heilige Schrift, das Wort Gottes.

Der Autor spricht vom Kampf der Geschlechter, der bereits im Sündenfall ursächlich sei. Die männliche und die weibliche Psychologie werden von daher betrachtet. Und immer wieder betont er, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde als Mann und Frau geschaffen hat, ebenso die menschliche Seele. Er spricht vom "Austausch von Wesenszügen zwischen Mann und Frau", die zur "Vervollkommnung" und damit zur "psychischen Gesundheit" führt. Der "Austausch der Wesenszüge" müsse zwischen Mann und Frau "im Mysterium der Ehe" erfolgen. Nach Vasilios E. Vouldakis ist dieser Austausch der "Schlüssel" ihrer jeweiligen Psychologie.

"Unterwerft euch einander in der Furcht Christi." Dieser Appell beseitige "den Irrtum von der Überlegenheit des Mannes gegenüber der Frau".

"Die gegenseitige Unterwerfung der beiden muss ‚in der Furcht Christi‘ erfolgen, d. h. wir müssen uns absolut bewusst sein, was wir im Begriff sind zu tun und zu welchem Zweck. Andernfalls enden wir in einer kriegerischen Unterwerfung und einer bedingungslosen Kapitulation mit katastrophalen Folgen sowohl für die Psyche jedes einzelnen als auch für die gegenseitige Beziehung von Mann und Frau."

Dem Autor ist es möglich, sowohl starke Wort zu benutzen als auch die Realität der Ehe im Alltag zu sehen. Es gilt für ihn, was die Kirche durch den Apostel Paulus lehrt: "Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi" (1 Kor 11,3). Damit betont er, dass "das Haupt des Ehepaares" "letztlich nicht der Mann" sei, "wie viele unbedacht folgerten, sondern Jesus Christus". "Der Mann ist nicht ‚das Haupt der Frau‘ um zu tun, was er sich in den Kopf setzt", vielmehr trägt er Verantwortung für sie und für die "Wiedervereinigung der aufgespaltenen menschlichen Seele".

Der Autor lehnt praktizierte homosexuelle Beziehungen und Geschlechtsumwandlung ab. Für ihn steht fest: "Nur mit der Hilfe des anderen Geschlechts, mit der wahren Partnerschaft und dem Mysterium der ehelichen Beziehung ist der Mensch imstande, seine Persönlichkeit durch die Ausschöpfung seiner seelischen Gaben und durch die Beseitigung und Heilung der psychischen Mängel und Verletzungen zu vollenden."

 

Erzpriester Vasilios E. Voloudakis, "Die Ehe und die Psychologie der beiden Geschlechter" ist bei Edition Hagia Sophia erschienen und hat 92 Seiten.

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