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Diese Trappistin lebte fast 64 Jahre wie eine "stille Blume"

Schwester Hildegard Otte
Abtei Maria Frieden in Dahlem (Nordeifel).
Kerzen (Referenzbild)

Am 1. Fastensonntag, 6. März 2022, ging in der Abtei Maria Frieden Schwester Hildegard (Elisabeth) Otte in ihrem 89. Lebensjahr heim zum Herrn. Am Mittwoch, den 9. März wurde sie nach dem Requiem in der Klosterkirche der Erde von Maria Frieden übergeben.

Wiederum hat der Herr über Leben und Tod eine Trappistin in der Abtei Mara Frieden zu sich geholt und ihr damit die Strapazen eines Umzugs des Klosters, der noch in diesem Jahr erfolgen soll, erspart. Schwester Hildegard lebte seit ihrem Eintritt bei den Trappistinnen am 15. Mai 1958 in das kurz zuvor gegründete erste Kloster des Ordens auf deutschem Boden.

Elisabeth Otte stammte aus Warendorf in Westfalen, wo sie am 9. Mai 1933 geboren wurde. Sie war eine der ersten deutschen Postulantinnen, als sie am 15. Mai 1958 in Maria Frieden eintrat. Ihr Noviziat, die Ausbildungszeit im Kloster, musste sie im Gründungskloster Koningsoord in Berkel (Niederlande) verbringen. Später verbrachte sie noch einmal einige Jahre in diesem damals stattlich gefüllten Ordenshaus, sowie im Kloster „Grace Dieu“ in Frankreich.

Die große Armut und die Entbehrungen der ersten Jahre in der Gründungszeit konnte kaum größer sein. Ihre Profess legte sie zusammen mit einer anderen Trappistin (Sr. Consolata) in der gerade neu errichteten Klosterkirche ab. Wiederum wurde sie ins Mutterhaus nach Koningsoord geschickt, um dort in der Paramentenwerkstatt „im strengen Stillschweigen“ die Fertigkeiten zu erlernen, die für dieses Handwerk nötig waren.

Danach leitete Schwester Hildegard in Maria Frieden die Paramentenwerkstatt. Aus dieser Tatsache heraus wurde sie über viele Jahrzehnte zur Ansprechpartnerin zahlreicher Geistlicher, die bei ihr Paramente herstellen ließen. Viele dieser geistlichen Herren wurden ihre „geistlichen Kinder“. Neben den Aufgaben, die sich aus ihrer täglichen Arbeit ergaben, hatte Sr. Hildegard lange Jahre auch das Amt der Priorin inne; für eineinhalb Jahre leitete sie zudem, während einer Vakanz der Äbtissin, die Klostergemeinschaft als „Superiorin ad nutum“.

Hervorgerufen durch einen Fahrradunfall auf dem Klausur-Gelände, bei dem sie sich ein Bein brach, hatte Sr. Hildegard seit den 90er-Jahren mit vielen sich daraus ergebenden Komplikationen zu tun. Bald fielen wichtige Funktionen ihres Körpers aus und sie war auf einen Rollstuhl angewiesen. Zunehmend stellten sich massive Schluckbeschwerden ein, die schließlich dazu führten, dass sie Jahrelang nur noch flüssige Nahrung zu sich nehmen konnte. Eine Magensonde lehnte sie für sich kategorisch ab. So magerte sie bis auf die Knochen ab; blieb dabei aber wach, offen und ganz im Gebet. Ohne Nahrung und Flüssigkeit hielt sie die letzten zwei Wochen ihres irdischen Lebens durch und wartete geduldig auf ihren Hinübergang. Ruhig und fast unmerklich starb sie, sehr bewusst, dass „oben“ noch Aufgaben auf sie warten.

Im Totenbrief des Klosters ist über Sr. Hildegard zu lesen:

 

Als stille Blume

blühte sie in unwandelbarer Treue und klaglosen Leiden

vor Gottes Angesicht.



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