18 Juli, 2022 / 4:00 PM
Die größte niederländische Tageszeitung "De Telegraaf" verbreitete am vergangen 12. Juli eine schier unglaubliche Geschichte: Der Amsterdamer Kunstdetektiv Arthur Brand berichtete, jemand habe ihm eine Woche zuvor eine Blutreliquie ausgehändigt, die im Juni in Frankreich gestohlen wurde. Es handelt sich dabei um eine Reliquie des Blutes Jesu.
Bei dem Diebstahl am 2. Juni 2022 wurde aus der Sakristei der Kathedrale von Fécamp (die Abteikirche einer ehemalige Benediktinerabtei) eine wichtige Reliquie der Christenheit entwendet: "le Précieux Sang" – das kostbare Blut.
Einige Wochen danach klingelte es abends gegen 22:30 Uhr an der Wohnung des international renommierten Kunstdetektivs Arthur Brand in Amsterdam. Er ging zur Tür und fand dort ein Paket. Wer es abgestellt und geklingelt hatte, konnte er nicht erkennen.
In dem Paket befand sich ein goldfarbener Reliquienschrein mit zwei Röhrchen mit dem Blut Jesu Christi. Sofort begann Brand mit der Prüfung, ob das Objekt echt sei. Gegenüber „De Telegraaf“ erklärte er: "Ich habe mir alle Bücher und Bilder angesehen. So etwas kann nicht in drei Wochen gefälscht werden. Es ist real."
Und weiter: "Von allen weltweit gestohlenen Kunstwerken kommen nur 7 bis 8 Prozent zurück. Oft kann es nicht verkauft werden, manchmal wird es unter den Füßen von Dieben zu heiß und sie zerstören es."
Für den Kunstdetektiv handelt es sich um seinen besten Fund aller Zeiten. Denn wenn die gestohlene Reliquie tatsächlich unversehrt aufgetaucht ist, dann muss sie etwas ganz Besonderes sein. Außerdem sagte er der Zeitung: "Ich bin selbst katholisch. Seit über tausend Jahren beten die Menschen vor der Blutreliquie Jesu. Sie beteten, dass ihr Sohn von einem Kreuzzug zurückkehre und dass ihre Tochter von der Pest geheilt würde." Diesem kleinen Heiligtum werden Wunder zugeschrieben. "Einen Picasso zu finden ist schön, aber dies bedeutet Hunderten von Millionen Menschen so viel mehr. Das geht über das Künstlerische hinaus."
Brand hat das Objekt der niederländischen Polizei übergeben. Damit soll sichergestellt werden, dass es in die Abteikirche von Fécamp zurückgebracht wird, die wegen der Blutreliquie einst einer der Hauptwallfahrtsorte in der Normandie war.
Wie die Reliquien des kostbaren Blutes in die Abteikirche der Heiligen Dreifaltigkeit von Fécamp gelangt sind, bleibt ein Geheimnis. Zahlreiche Manuskripte des Mittelalters berichten darüber. Sämtliche Überlieferungen gehen auf das Ereignis zurück, von dem Johannes in seinem Evangelium berichtet: Ein Soldat stieß mit der Lanze in Jesu Seite und sogleich flossen Blut und Wasser heraus. (Joh 19,34).
Entweder unter dem Kreuz konnte das aus der Seite stammende Blut Christi aufgenommen worden sein, oder auch später, als Joseph von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, aber aus Angst vor den Juden nur heimlich, Pilatus darum bat, den Leichnam Jesu mitnehmen zu können. Zusammen mit Nikodemus, der eine Mischung aus Myrrhe und Aloe mitbrachte, salbte er Jesus und wickelte ihn mit Leinenbinden (Joh 19,38-40). Auch hier gab es noch die Möglichkeit für das Einsammeln des heiligen Blutes Jesu. Alles Weitere bleibt im Dunkeln.
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