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Ändert der Zuwachs an emeritierten Bischöfen die Wahrnehmung des Episkopats?

Zucchetto

Aus Rom kam die Nachricht, dass der emeritierte Papst Benedikt XVI. sehr krank ist. Ich habe keinen besonderen Einblick in die Schwere seiner Krankheit, aber die Tatsache, dass Papst Franziskus alle Menschen öffentlich zum Gebet für ihn aufgefordert hat, deutet darauf hin, dass die Lage ernst ist. Benedikt ist 95 Jahre alt. Wir täten gut daran, uns die Ermahnung von Franziskus zu Herzen zu nehmen.

Das Amt des Bischofs von Rom und das Amt des Bischofs im Allgemeinen hat sich in den letzten 50 Jahren erheblich weiterentwickelt. Die theologischen Abhandlungen des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Bischofsamt – vor allem in Lumen Gentium und Christus Dominus – sind offensichtliche Beispiele.

Hinzu kommen die Stiländerungen, welche die letzten Päpste vorgenommen haben: Paul VI. war der letzte, der die päpstliche Tiara benutzte; Johannes Paul I. war der letzte, der auf der sedia gestatoria umhergetragen wurde, und dann auch nur widerwillig; die beispiellosen Reisen von Johannes Paul II. verwandelten den Bischof von Rom praktisch in eine Art "Chefevangelist"; Benedikt XVI. dankte ab und nahm den Titel "emeritierter Papst" an; Franziskus zog aus dem apostolischen Palast in die Casa Santa Marta; etc.

Einige dieser Veränderungen waren bedeutender als andere. Aber jede war auf ihre Weise ein Beispiel und eine Erwartung für andere Bischöfe in der Welt. Die vielleicht bemerkenswerteste und am wenigsten beachtete Veränderung im Amt der Bischöfe ist die Tatsache, dass die Bischöfe (einschließlich der Bischöfe von Rom) immer älter werden. Aus diesem Grund ist die Entscheidung von Papst Benedikt, 2013 zurückzutreten, nicht nur im Hinblick auf das Papsttum bemerkenswert, sondern auch, weil sie die Aufmerksamkeit auf die große und wachsende Zahl der emeritierten Bischöfe lenkt.

Das Amt des "emeritierten Bischofs", wie wir es heute kennen, gab es vor 1970 nicht wirklich, als Paul VI. ein verbindliches Ruhestandsalter für Bischöfe einführte. (Paul VI. führte auch die Altersgrenze von 80 Jahren für Kardinäle ein, die im Konklave über den nächsten Papst abstimmen.) Vor 1970 waren Bischöfe (nicht nur Päpste) in der Regel auf Lebenszeit im Amt. Nicht so heute.

Heute gibt es (wenn ich richtig gezählt habe) 169 emeritierte Bischöfe allein in den Vereinigten Staaten. Die überwiegende Mehrheit ist aus Altersgründen in den Ruhestand getreten – das vorgeschriebene Ruhestandsalter liegt bei 75 Jahren. Einige sind aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand getreten. Wieder andere sind aus Gründen zurückgetreten, für die es wahrscheinlich nie eine offizielle Erklärung geben wird.

In den Vereinigten Staaten gibt es 194 (Erz-)Diözesen, einschließlich der ostkatholischen (Erz-)Eparchien, sowie die Erzdiözese für die Streitkräfte und das Ordinariat des Stuhls des Heiligen Petrus. Für diese Diözesen haben wir fast 440 Bischöfe. Nahezu 40 Prozent der noch lebenden amerikanischen Bischöfe sind im Ruhestand.

Da die Zahl der emeritierten Bischöfe zunimmt, lohnt es sich darüber nachzudenken, wie sich die Wahrnehmung, wenn nicht gar die Theologie, des Episkopats verändern könnte. Die Bischofsweihe ist unauslöschlich. Bischöfe sind "Väter in Christus", wie es in Lumen Gentium heißt. Ein Bischof ist "für die Fülle des Priestertums erwählt".

Was bedeutet es für einen Vater, sich "zur Ruhe zu setzen"? Mehr noch: Wie könnte es das Verständnis eines Mannes von seiner Berufung subtil verändern, wenn er sich darauf "freuen" kann, die Lasten seines Amtes im Ruhestand abzulegen? Wie verändert sich die Ausübung seines Amtes, wenn es eine Berufung "bis zum Ruhestand" ist und nicht auf Lebenszeit?

Wie könnte es die pastoralen Prioritäten und Initiativen eines Bischofs – zum Guten oder zum Schlechten – verändern, wenn er mehr oder weniger weiß, wann er sein Amt aufgeben wird? Wie könnte es seine Entscheidungen darüber beeinflussen, welche Herausforderungen er in Angriff nimmt und welche er seinem Nachfolger überlässt?

Dies sind nicht nur Fragen für Zyniker. Sie sind für Bischöfe heute wichtig. Die meisten Bischöfe können damit rechnen, in den Ruhestand zu treten und ein Jahrzehnt oder länger über das Ende ihres aktiven Dienstes hinaus zu leben. Dies ist eine relativ neue Realität des kirchlichen Lebens, die sorgfältige Überlegungen verdient.

Regelmäßige und einigermaßen vorhersehbare Wechsel im Episkopat sind heute die Norm. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel werden die nächsten Jahre bedeutende Veränderungen bringen.

Derzeit gibt es zehn amerikanische Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle, die trotz Überschreitung des obligatorischen Ruhestandsalters im Amt bleiben. Die bekanntesten sind Kardinal O'Malley in Boston, der 78 Jahre alt ist, und Kardinal Gregory in Washington, der vor kurzem 75 Jahre alt wurde.

Weitere sechs Bischöfe, darunter die Erzbischöfe Schnurr (Cincinnati) und Vigneron (Detroit), werden im kommenden Jahr 75 Jahre alt. Bis Ende 2024 werden weitere 15 amerikanische Bischöfe – darunter die Kardinäle Cupich (Chicago) und DiNardo (Galveston-Houston) sowie die Erzbischöfe Listecki (Milwaukee), Naumann (Kansas City), Rodi (Mobile), Lucas (Omaha), Aymond (New Orleans) und Blair (Hartford) – das Alter für den obligatorischen Rücktritt überschritten haben.

In zwei Fällen, nämlich in der Diözese Providence und in der Diözese Great Falls-Billings, wurden bereits Koadjutoren ernannt, welche die derzeitigen Amtsinhaber ersetzen. Drei weitere Ämter sind derzeit unbesetzt. Insgesamt sind es 12 Erzdiözesen, 21 Diözesen und eine Eparchie, die in den nächsten Jahren neue Hirten erwarten können. Bis Ende 2024 werden die oberen Ränge des Episkopats ganz anders aussehen.

Und das nicht nur in den Vereinigten Staaten.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Papst Franziskus selbst ist gerade 86 Jahre alt geworden. Franziskus ist jetzt älter als Benedikt, als er abdankte, was ihn zu einem der ältesten Päpste der Geschichte macht. Die Geburt von Papst Franziskus (1936) liegt näher an der Auflösung des Kirchenstaates (1870) und dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) als an der heutigen Zeit. Wir sind ein oder (wahrscheinlicher) zwei Konklaven davon entfernt, einen Papst zu haben, der bei der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 1962 noch gar nicht geboren war. Bereits jetzt gibt es neun Mitglieder des Kardinalskollegiums, die während oder nach dem Konzil geboren wurden. Das jüngste Mitglied wurde 1974 geboren.

Seit langem wird darüber spekuliert, ob Franziskus dem Präzedenzfall Benedikts folgen und zurücktreten wird. Er beteuert, keine derartigen Pläne zu haben, aber er hat es auch nicht ausgeschlossen. So oder so wird es in nicht allzu langer Zeit auch in Rom einen neuen Bischof geben. Beten Sie also für den Bischof von Rom: den jetzigen, den emeritierten und auch den, der als nächster kommt – wann und wer auch immer das sein mag. Sie alle werden es brauchen.

Der Autor, Stephen P. White, arbeitet für das Ethics and Public Policy Center in Washington, D.C.

Übersetzung des englischen Originals mit freundlicher Genehmigung von The Catholic Thing.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln allein die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht die der Redaktion von CNA Deutsch.

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