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Stille und Stärke: Am 1. Mai feiert die Kirche Josef, den Arbeiter

Josef mit dem Jesuskind (Gemälde von Guido Reni)

Der heilige Josef, der in der christlichen Tradition als der Nährvater Jesu und der Ehemann der Jungfrau Maria verehrt wird, ist eine Figur, die sowohl für ihre Stille als auch für ihre Stärke bekannt ist. Seine Bedeutung im liturgischen Kalender wird durch zwei Festtage hervorgehoben: den 19. März, der Josef als Ehemann Marias feiert, und den 1. Mai, der als Tag des heiligen Josef, des Arbeiters, bekannt ist.

Die Verehrung des heiligen Josef hat eine lange Geschichte in der katholischen Kirche. Papst Pius IX. erklärte ihn 1870 zum Schutzpatron der Kirche, und seitdem haben verschiedene Päpste seine Rolle und Bedeutung weiter betont.

Papst Leo XII. widmete die Enzyklika Quamquam Pluries dem heiligen Josef, dem Familienvater, Beschützer und Arbeiter: Ein „Erzvater“ für alle Christen, diese „gewaltige Familie, die über den ganzen Erdkreis zerstreut ist“, so der Papst wörtlich.

Papst Johannes Paul II., ein großer Verehrer Josefs, sprach oft über die spirituelle Tiefe und den Glauben Josefs, die sich in seiner Bereitschaft zeigten, Gottes Willen zu folgen, ohne nach Ruhm oder Anerkennung zu suchen.

„Der heilige Josef ist ein Mann von großem Geist. Er ist groß im Glauben, nicht weil er seine eigenen Worte spricht, sondern vor allem, weil er auf die Worte des lebendigen Gottes hört. Er hört in der Stille zu. Und sein Herz verharrt unablässig in der Bereitschaft, die Wahrheit anzunehmen, die im Wort des lebendigen Gottes enthalten ist“, betonte St. Johannes Paul II.

Obwohl die Bibel nur wenig über das Leben des heiligen Josef berichtet, wird er als ein Mann von großer Tugend und Demut dargestellt. Er war ein Zimmermann, ein Beruf, der mit Ehrlichkeit und harter Arbeit verbunden ist, und er wird oft als Vorbild für Arbeiter und für diejenigen, die ein einfaches, aber bedeutungsvolles Leben führen, angesehen.

Die Tatsache, dass Josef nicht in den Erzählungen von Jesu öffentlichem Wirken, Tod oder Auferstehung erscheint, hat zu der Annahme geführt, dass er vor diesen Ereignissen verstorben sein könnte. Diese Annahme hat jedoch nicht seine Bedeutung in der christlichen Lehre geschmälert. Stattdessen wird er als ein Vorbild des Glaubens und der Fürsorge bewundert, ein Beschützer der Familie und ein Mann, der bereit war, alles für die Sicherheit und das Wohl von Maria und Jesus zu tun.

Als Schutzpatron der Weltkirche, der Väter, der Sterbenden und der sozialen Gerechtigkeit bleibt der heilige Josef eine inspirierende Figur für viele Menschen auf der ganzen Welt. Seine Feste sind Zeiten der Besinnung und Feier, in denen Gläubige seine Tugenden ehren und um seine Fürsprache bitten.

 

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