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Zum Hochfest: Die Dreikönigstraditionen in Deutschland und ihre Geschichte

Heilige Drei Könige (Caspar, Melchior und Balthasar) in einem Mosaik in Ravenna aus dem frühen 6. Jahrhundert

Am 6. Januar begeht die katholische Kirche alljährlich das Hochfest der Epiphanie, das auch als Erscheinung des Herrn oder Dreikönigsfest bekannt ist. Dieser Tag ehrt jenen Tag, an dem die Heiligen Drei Könige Jesus Christus als Heiland verehrten und ihm ihre Geschenke überreichten, um sein Königtum anzuerkennen. Die Tradition des Dreikönigsfests wird in Deutschland mit besonderen Bräuchen und Feierlichkeiten gepflegt.

Ausschließlich das Matthäusevangelium berichtet von der Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Könige: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar“ (Mt 2,11).

Gold, Weihrauch und Myrrhe symbolisieren in der christlichen Deutung die königliche, göttliche und sterbliche Natur Jesu Christi. Obwohl das Matthäusevangelium nicht explizit die Anzahl der Weisen nennt, hat sich die Zahl drei aufgrund der drei Gaben in der christlichen Tradition etabliert und sie sind als die „Drei Könige“ bekannt geworden.

Die Heiligen Drei Könige verkörpern die heidnische Welt, die das fleischgewordene Wort anbetet. Da die Regionen östlich des biblischen Palästina zum Perserreich gehörten, besteht kein Zweifel an der ethnischen Zugehörigkeit zu den Persern und der zoroastrischen Glaubenszugehörigkeit der im Matthäusevangelium erwähnten Personen.

Zuerst zeigte sich der Heiland den Hirten und kurz darauf auch wichtigen Persönlichkeiten, die für Erkenntnis und Streben nach Wahrheit stehen.

Dreikönigstraditionen

Im Volksglauben wird der Abend vor dem Dreikönigstag, genannt Oberstnacht, als letzte und gefährlichste der zwölf „Rauhnächte“ angesehen. Während dieser Zeit, die vom 25. Dezember bis zum 6. Januar reicht, wurden traditionell Haus und Hof durch Beweihräucherungen und Weihwasser gesegnet, um böse Geister abzuwehren.

Ordnung war essenziell: Keine Wäsche durfte draußen bleiben, und der Verzehr von Bohnen, Linsen und Erbsen war verbreitet, da man annahm, sie würden Glück bringen.

Außerdem wurde liturgisch am Tag vor dem Dreikönigsfest, zu Ehren der Taufe Jesu, die Weihe von Wasser und Salz vorgenommen. Dem sogenannten Dreikönigswasser wird eine schützende Wirkung gegen Halsbeschwerden zugesprochen. Die Tradition der Wasserweihe geht auf die Segnungen des Nils in Alexandrien und des Jordans im Heiligen Land im 4. Jahrhundert zurück.

Die mittelalterlichen Dreikönigsspiele, gekennzeichnet durch kostümierte Umzüge und Gesang, lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen und umfassen neben Herodesspielen auch Krippen- und Betlehemspiele. Ursprünglich von Schülern aufgeführt, verlagerte sich der Brauch später zu Handwerkern, die im Winter zusätzliche Einkünfte suchten.

Bis ins 12. Jahrhundert reicht die Herodesszene zurück und entwickelte sich im späten Mittelalter bis zur Renaissance zu einem Höhepunkt der Weihnachtsgeschichte, wobei biblische Stoffe allgemeinverständlich für die Bevölkerung umgewandelt wurden.

In Erinnerung an die Dreikönigsspiele sind es heute meist Ministranten, die als Sternsinger, in weiße Tücher oder bunte Gewänder gehüllt, von Tür zu Tür ziehen, um das CMB an die Tür mit Kreide zu malen und Spenden für internationale Hilfsprojekte zu sammeln.

Von Beginn an wurden die Initialen CMB, die für die Namen der Heiligen Drei Könige – Caspar („Schatzträger“), Melchior („König des Lichts“) und Balthasar („Gottesschutz“) – stehen, am Vorabend der Epiphanie mit geweihter Kreide an die oberen Teile der Türpfosten von Wohnungen und Ställen geschrieben, um das Böse fernzuhalten.

CMB kann auch als Kürzel für den Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) interpretiert werden.

Geschichte des Dreikönigsfest

Im 4. Jahrhundert übernahm die Westkirche das Fest der Erscheinung des Herrn von den Ostkirchen, die am 6. Januar das Geburtsfest Christi und seine königliche Offenbarung feierten.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Als Friedrich Barbarossas Kanzler 1164 die Reliquien der legendären Könige von Mailand nach Köln transferierte – ein Triumph im Konflikt zwischen Kaiser und Papst –, breitete sich ein lebhafter Kult von dort auf das gesamten Heilige Römische Reich Deutscher Nation aus.

Bevor Papst Innozenz XII. 1691 den Jahresanfang auf den 1. Januar festsetzte, wurde Neujahr teilweise am 6. Januar oder am 25. Dezember gefeiert, weshalb der 6. Januar auch als Großes oder Hohes Neujahr bekannt ist. Die Drei Könige gelten zudem als Schutzpatrone der Reisenden, was sich im Namen von alten Gasthäusern wie Mohren, Stern und Krone widerspiegelt.

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