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Was ein amerikanischer Exorzist in seinem „Tagebuch“ über Begegnungen mit Satan berichtet

Kreuze

Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, damit er vom Teufel versucht werde. Er fastete vierzig Tage und vierzig Nächte. Dann hatte er großen Hunger. In dieser Situation trat der Teufel an ihn heran, um ihn zur Sünde zu verführen. Er sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiel, dass Steine zu Brot werden, und er versprach ihm – als könnte der Teufel Gottes Sohn etwas versprechen –, wenn er sich von der Zinne des Tempels hinabstürzen würde und auf die Knie falle, um ihn, den Satan, anzubeten, würde er ihm alles auf der Welt übergeben. Jesus sprach: „Weiche Satan, denn es steht geschrieben: den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm alleine dienen.“ Daraufhin verschwand der Teufel (vgl. Mt 4,1-11).

Mit diesem Evangeliumsbericht beginnt die Fastenzeit. Katholiken fasten, um sich darauf vorzubereiten, dass sie endlich entschieden für Gott und gegen den Teufel kämpfen. Es geht um die eigene, persönliche Umkehr. Wir sollen und müssen unser Denken und Tun ändern. Nicht Ruhm, Genuss und Vergnügen ist das Ziel der geistlichen Umkehr – es geht um Leben und Tod. Fasten ist ein starkes Mittel, damit Matanoia – Umkehr – möglich wird. Gott begegnen kann nur, wer den Satan und seine Teufelsschläue verachtet und sich nicht von seinen Versprechungen verführen lässt.

In seinen abschließenden Bemerkungen in seinem „Tagebuch eines amerikanischen Exorzisten“ schreibt der Priester Stephen J. Rossetti: „Ich habe nicht übertrieben. Ich habe nichts aufgebauscht. Ich behaupte nicht, dass meine Überlegungen als de fide zu bewerten sind. Ich nehme keine besondere Autorität für mich in Anspruch. Vielmehr beziehe ich mich in allem auf die Lehre der Katholischen Kirche, die die Botschaft Jesu Christi vermittelt. Es sind nur meine Erfahrungen und meine Einschätzungen, die ich wiedergebe, die durchaus Irrtümern in Wahrnehmung und Interpretation unterliegen können. Zweifellos werden einige Exorzisten bei dem einen oder anderen Punkt anderer Meinung sein. Damit habe ich kein Problem. Ich gehe davon aus, dass es zu gewissen Punkten unterschiedliche Auffassungen gibt. Im Austausch mit anderen Exorzisten merke ich allerdings, dass wir überraschenderweise sehr ähnliche Erfahrungen machen.“

Rossetti ist promovierter Psychologe. Er blickt auf eine langjährige Erfahrung als Exorzist zurück. In seiner Tätigkeit als Exorzist ist er täglich mit Dämonen konfrontiert und erlebt, wie sie ihn „bedrohen und zuweilen geistig sowie körperlich angreifen“. In seinem Buch berichtet er von der heilenden Kraft Christi für die Besessenen, aber auch für den Exorzisten, und von „erstaunlichen Momenten, in denen Christus und seine Kirche sichtbar über Satan triumphieren“.

In jedem der 95 kurzen Kapitel, die der Beschreibung einzelner Exorzismen bzw. damit zusammenhängender Themen gewidmet sind, können viele der wahren Begebenheiten beängstigend und sehr traurig sein. Besonders tragisch, aber auch deutlich und klar, ist die Geschichte von „Jason“ (Kapitel 42 und 71). Diese Person, die bereits in verschiedene sündige Verhaltensweisen verstrickt war, hatte Satan um des „geschäftlichen und finanziellen Erfolges willen“ gebeten, ihm zu helfen. Eines Morgens wachte der Mann mit einem auf dem Kopf stehenden Kreuz auf, das auf seiner Schulter eingebrannt war. Bei der ersten „Sitzung“ mit Rossetti rief „Jason“ dreimal aus: „Ich gehöre zu Jesus. Jesus ist mein Herr und Erlöser.“ Tatsächlich aber hatte sich der Teufel in „Jasons“ Seele verschanzt, und ihm vorgegaukelt, er sei Jesus. Die vermeintliche Annahme, selbst Jesus in sich reden zu hören oder zu meinen, Jesus würde das eigene Tun und Lassen leiten, ist leider allzu oft verbreitet.

Nicht nur solche subtilen, im Innern des Menschen vorgehenden Einwirkungen des Teufels, auch „Wut- und Gewaltexzesse sind oft auf dämonisches Einwirken zurückzuführen“, weiß der Autor zu berichten.

Hexerei und andere okkulte Praktiken können zum Einfallstor werden, die es dem „Satan und seinen Dämonen erlauben, in das Leben eines Menschen hineinzukommen“. Rosetti zählt einige dieser Einfallstore auf: Totenbeschwörungen, Hexerei, Zauberei oder Flüche, heidnische Rituale, Ouija-Bretter, Seancen, Voodoo, Ahnenkult oder andere heidnische oder dämonische Beschwörungen von Geistern. „Besonders verhängnisvoll wirkt es sich aus, wenn jemand einen Pakt mit Satan schließt oder sich ihm weiht.“ So können Menschen von Satan zu seinen Lakaien gemacht werden, was nichts anderes heißt, als dass sie sich ihm ausgeliefert haben und zu seinen Erfüllungsgehilfen geworden sind.

Der Autor scheut sich nicht, Tätowierungen – modern, beliebt und heute weit verbreitet – als verdächtig zu bezeichnen. So sei es zumindest keine gute Idee, „sich Abbildungen bösartiger oder okkulter Dinge als Tattoo stechen zu lassen“. Denn diese könnten bereits ein „Einfallstor für die dämonischen Mächte“ sein. Rosetti erinnert in diesem Zusammenhang an den ersten Korintherbrief, in dem „unsere Körper als Tempel des Heiligen Geistes“ bezeichnet seien und entsprechend behandelt werden sollten.

Gerade in der soeben zu Ende gegangenen Karnevalszeit wurde wieder das Lied von den „kleinen Sünderlein“ gesungen und das entsprechende Tun halb entschuldigend verniedlicht.

Rossetti betont ausdrücklich, man müsse beachten, dass es so etwas wie eine „kleine“ Sünde nicht gibt: „Jede Sünde ist schlimm.“ Denn jede Sünde biete den Dämonen den Spalt, „in den Satan seinen Keil treiben“ könne. „Hast du ein Problem mit Alkohol? Mit der Sexualität? Mit Pornografie? Mit Ungehorsam? Mit Hochmut? Mit Selbsthass? Mit Zorn? Sieh zu, dass du das zuerst in Ordnung bringst, und dann komm zurück.“

„Die Sünde verschafft dem Bösen immer mehr Zugang zu unserem Leben.“ Der Appell ist klar: sich niemals auf okkulte Praktiken einlassen, Drogen und Pornografie vermeiden, Abtreibungen und Selbstmord ablehnen. Christen leben in der Hoffnung und vermeiden das Gefühl der Hoffnungslosigkeit.

Hier ist die Aufgabe für Exorzisten wie Stephen J. Rossetti. Sie beten explizit im Namen der Kirche über Besessene oder für auf unterschiedlichste Weise bedrängte Personen.

Das in einem verständlichen Stil geschriebene Buch vermeidet geheimnisvolle Begriffe und Verweise. So ist es für jeden leicht lesbar. Man muss kein praktizierender Katholik sein, um das Buch zu lesen, aber allen Katholiken – auch den Priestern – sei das Buch zur Lesung empfohlen.

Stephen J. Rossetti: Tagebuch eines amerikanischen Exorzisten. Besessenheit, Dämonen und der Kampf gegen das Böse; Media Maria Verlag 2024; 306 Seiten; 19,95 Euro; ISBN 9783947931576.

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