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„Dignitas infinita“ über den „größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen“

Blick auf den Petersdom im Vatikan

Die sogenannte „Gender-Theorie“ wird in der Erklärung Dignitas infinita in gebotener Eindeutigkeit abgelehnt. Zugleich wird betont, dass die Würde der menschlichen Person die Achtung der jeweiligen „sexuellen Orientierung“ einschließt. Das impliziert indessen nicht, dass „ideologische Kolonisierungen“ (Papst Franziskus), die mit der Gendertheorie eng verbunden sind, anerkannt, gutgeheißen oder positiv gewürdigt würden, im Gegenteil.

Die Gendertheorie steht dem Evangelium Jesu Christi und der Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte diametral entgegen. Die „wissenschaftliche Konsistenz“ ist auch in fachwissenschaftlichen Diskursen umstritten. Die Kirche ist berufen und beauftragt, daran zu erinnern, „dass das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird“.

Wer sich indessen an den Prinzipien der Gendertheorie orientiert, stellt sich wider Gott: „Über sich selbst verfügen zu wollen, wie es die Gender-Theorie vorschreibt, bedeutet ungeachtet dieser grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens als Gabe nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen und in Konkurrenz zu dem wahren Gott der Liebe zu treten, den uns das Evangelium offenbart.“

Ebenso ist es schadhaft und irreführend, den „größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen“ zu bestreiten, nämlich den Unterschied zwischen den Geschlechtern: „Dieser fundamentale Unterschied ist nicht nur der größtmöglich vorstellbare, sondern auch der schönste und mächtigste: Er bewirkt im Paar von Mann und Frau die bewundernswerteste Gegenseitigkeit und ist somit die Quelle jenes Wunders, das uns immer wieder in Erstaunen versetzt, nämlich die Ankunft neuer menschlicher Wesen in der Welt.“ Es gelte, den „Respekt vor dem eigenen Leib und dem der anderen“ zu wahren und zu hüten.

Explizit wird die Gendertheorie als „Ideologie“ bezeichnet, die nicht nur die Geschlechterdifferenz nivellieren, sondern auch das Menschenbild und die Grundlagen der Familie zerstören wolle. Zitiert wird aus dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris laetitia von Papst Franziskus: „Deshalb sind alle Versuche abzulehnen, die den Hinweis auf den unaufhebbaren Geschlechtsunterschied zwischen Mann und Frau verschleiern: ‚[M]an [kann] das, was männlich und weiblich ist, nicht von dem Schöpfungswerk Gottes trennen […], das vor allen unseren Entscheidungen und Erfahrungen besteht und wo es biologische Elemente gibt, die man unmöglich ignorieren kann‘.“

In der Erklärung Dignitas infinita wird weiterhin ausgeführt: „Nur wenn jede menschliche Person diesen Unterschied in Wechselseitigkeit erkennen und akzeptieren kann, wird sie fähig, sich selbst, ihre Würde und ihre Identität voll zu entdecken.“ Diese deutlichen Worte sind eindeutig gegen die Gendertheorie gerichtet, die scheinbar menschenfreundlich sich um Würde und Identität zu sorgen und diese zu fördern scheint, in Wirklichkeit aber die Eigenheiten der menschlichen Person, so wie sie von Gott gewollt, geliebt und geschaffen ist, verändern wollen. Das „Schöpfungswerk Gottes“ soll angetastet werden.

Alle Lehren, die das Wohl des Menschen fördern wollen, aber die Entfremdung von Gott befördern, sind tückische Versuchungen – vom Marxismus über den Existenzialismus bis hin zur Gender-„Ideologie“. Es ist angemessen und notwendig, dass die Kirche Gottes gerade heute, in Zeiten wie diesen, die Würde des Menschen auf diese Weise bekräftigt und verteidigt. Diese wahrhaft katholische Aufklärung geschieht im Dienst des Evangeliums und damit zum Wohl des Menschen sowie zum Schutz seiner unantastbaren Würde.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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