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Auferstehung und Wirklichkeit in der „Theologie des Leibes“

Papst Johannes Paul II.

Das Nachdenken über die paulinische Lehre setzt Johannes Paul II. bei der Generalaudienz am 3. Februar 1982 fort. In der Katechese denkt über die „Vollendung der Erlösung des Leibes in der Auferstehung“ (veröffentlicht in L’Osservatore Romano 82/7) nach. Er betont die Bezeichnung der Unverweslichkeit, der Leib werde vom Apostel als „überirdisch“ bezeichnet: „Die Auferstehung ist also nicht nur eine Offenbarung des Lebens, das den Tod besiegt – gleichsam eine letzte Rückkehr zum Baum des Lebens, von dem der Mensch im Augenblick der Erbsünde vertrieben worden war –, sondern sie ist auch eine Offenbarung der letzten Bestimmung des Menschen in der ganzen Fülle seiner psychosomatischen Natur und seiner personalen Subjektivität.“

Paulus setzt dem irdischen den himmlischen Menschen entgegen und vergleicht Adam mit dem auferstandenen Christus. Er bezeichnet Paulus und Christus als die beiden „Pole“, zwischen die der Mensch „im Geheimnis von Schöpfung und Erlösung innerhalb des Kosmos gestellt“ sei; „man könnte sogar sagen, dass der Mensch ‚in die Spannung‘ zwischen diesen beiden Polen gestellt wurde im Hinblick auf die ewige, von Anfang bis Ende seine eigentliche menschliche Natur betreffende Bestimmung“.

Der „himmlische Mensch“ werde als „der Mensch der Auferstehung, dessen Urbild der auferstandene Christus ist“, vorgestellt, verstanden nicht als Negation des „irdischen Menschen“, sondern als „Vollendung und Bestätigung dessen, was der leiblich-seelischen Verfassung des Menschseins im Bereich der ewigen Bestimmung entspricht“: „Das Menschsein des ersten Adam, des ‚Menschen von der Erde‘, trägt – möchte ich sagen – eine besondere Möglichkeit in sich (gemeint ist Fähigkeit und Bereitschaft), alles anzunehmen, was der zweite Adam, der himmlische Mensch, also Christus, geworden ist: Was er in seiner Auferstehung geworden ist. Jene Menschennatur, deren alle Menschen als Söhne des ersten Adam teilhaftig sind und die im Zusammenhang mit dem Erbe der Sünde – die zum Fleisch gehört – zugleich verweslich ist, trägt die Fähigkeit zur Unverweslichkeit in sich; jene Menschennatur, die sich in ihrer gesamten leiblich-seelischen Verfassung als ‚niedrig‘ erweist und doch das innere Verlangen nach Verherrlichung in sich trägt, das heißt das Streben und die Fähigkeit, nach dem Vorbild des auferstandenen Christus erhöht zu werden.“

Johannes Paul II. spricht von der psychosomatischen Dimension des Menschen, Paulus spricht vom Leib, doch er hält es für statthaft, dass der Apostel die „seinsmäßige Gesamtverfassung“ des Menschen meint, nicht allein also den Körper: „Die paulinische Anthropologie von der Auferstehung ist zugleich kosmisch und universal: jeder Mensch trägt das Bild Adams in sich, und jeder ist auch berufen, das Bild Christi, des Auferstandenen, in sich zu tragen. Dieses Bild ist die Wirklichkeit der ‚anderen Welt‘, die eschatologische Wirklichkeit (der hl. Paulus schreibt: ‚wir werden tragen‘); aber gleichzeitig ist sie in gewisser Weise bereits eine Wirklichkeit dieser Welt, weil sie hier durch die Auferstehung Christi geoffenbart wurde. Es ist eine dem Menschen ‚dieser Welt‘ eingepflanzte Wirklichkeit, die in ihm zur endgültigen Vollendung heranreift.“

Damit ist das Ziel der Pilgerfahrt des menschlichen Lebens im Glauben bezeichnet – und so vergegenwärtigt Johannes Paul II. auch uns heute, dass wir auf dem Weg sind, denn das Beste kommt noch, das ewige Sein bei Gott. So sind wir daran erinnert, wozu wir uns im Credo bekennen: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Im Lateinischen sprechen wir „et expecto“, also: „und ich warte“. Ja, gläubige Christen sind wartende Menschen. Sie hoffen in diesem Leben sehnsüchtig auf die Vollendung bei Gott.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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