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Der Neu-Entdecker des Volto Santo und sein erster Botschafter

Pater Domenico da Cese
Die Autorin, Schwester Petra-Maria Steiner, mit dem Buch
"Farbloses Schleiergewebe aus Muschelseide": Der Volto Santo in der Michaelskirche in Manoppello
Das Antlitz des Erlösers: Das einzigartige Tuchbild von Jesus Christus.

Am Abend des 13. September 1978 überquerte ein Kapuzinerpater eine Straße in Turin, wurde von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Vier Tage später erlag er seinen Verletzungen. Die Todesnachricht aus Turin verbreitete ich wie ein Lauffeuer in den Abruzzen und besonders in Manoppello, von wo aus der Pater wenige Tage vorher zu einer Pilgerreise aufgebrochen war. Viele geistliche Kinder und Freunde betrauerten seinen plötzlichen Tod, in der Überzeugung einen wirklichen Heiligen gekannt zu haben.

Der Pilger war Pater Domenico da Cese (1905-1978) und seine Pilgerfahrt führte ihn zum Turiner Grabtuch, das damals zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder ausgestellt wurde. Mit Fug und Recht darf man die Septembertage von Turin auch als Höhepunkt im Leben dieses charismatischen Kapuzinerpaters bezeichnen – konnte er doch nur wenige Stunden vor seinem tödlichen Unfall endlich das Antlitz unseres Herren Jesus Christus im Tod betrachten, dessen auferstandenes Antlitz er zuvor jeden Tag auf dem geheimnisvollen Muschelseidentuch des Volto Santo von Manoppello sah.

Denn Pater Domenico war "Neu-Entdecker des Volto Santo und sein erster Botschafter". So lautet der Untertitel des Buches "Pater Domenico da Cese OFMCap – Ein Leben in Bildern" von Sr. Petra-Maria Steiner, das gestern anlässlich seines 40. Todestages im Santuarium des Volto Santo in Manoppello vorgestellt wurde. Sr. Petra-Maria präsentiert in diesem Buch die Ergebnisse jahrelanger Nachforschungen, die sie für den seit 2013 laufenden Seligsprechungsprozess P. Domenicos angestellt hat. Dabei werden viele Fotos und Dokumente veröffentlicht, die bislang nicht öffentlich zugänglich waren.

Die Verfasserin skizzierte bei der Buchvorstellung den spirituellen Weg P. Domenicos: "Es sind letztlich drei Abschnitte, die das Leben P. Domenicos kennzeichnen. Da ist zunächst die Zeit seiner Jugend, seiner Berufung und auch die ersten Priesterjahre, in denen wir P. Domenico demütig auf der Suche nach Gott sehen. Dann die Zeit unter dem Kreuz, in denen er Prüfungen, Anfeindungen und auch Krankheiten zu bestehen hatte. In fast kindlichem Vertrauen opferte er alles dem Herrn auf. Auf zahlreichen Fotografien sehen wir ihn mit erhobenem Blick, die Hände mit Kruzifix und Rosenkranz vertrauensvoll nach Gott ausgestreckt. Der dritte Abschnitt beginnt zwischen 1964 und 1966 nach seiner Begegnung mit dem Volto Santo, das er als nicht von Menschenhand gemachtes Abbild des Antlitzes Christi im Augenblick der Auferstehung erkannte und für dessen Verehrung er sich unermüdlich einsetzte – bis in den Tod!"

Ebenso wie sein enger geistlicher Freund P. Pio besaß Domenico da Cese die Gabe der Bilokation und der Seelenschau und auf seine Fürsprache hin wurden viele Kranke geheilt. In seinem Vorwort zu Sr. Petra-Marias Buch nennt ihn Paul Badde deswegen auch einen "nicht wirklich kleineren, aber doch verborgenen Bruder im Geiste", der aber zusätzlich zu allen Wundertaten, mit denen Pater Pio in die Geschichte eingegangen sei, fast im Alleingang das Schweißtuch Christi nach Jahrhunderten des Vergessens wieder in die Welt und Geschichte zurückgetragen habe. Sein Fazit: "Es ist deswegen mehr als nur eine leise Vermutung, dass sich Pater Domenico in Zukunft als der nachhalterige Heilige für die Kirche erweisen könnte als der große Wundertäter aus San Giovanni Rotondo."

Die Kapuziner bereiten derzeit die Übertragung der sterblichen Überreste Pater Domenicos – der seit 2015 Diener Gottes genannt werden darf – aus seiner Heimatgemeinde Cese in die Michaelskirche von Manoppello vor, wo er dann in der Nähe seines geliebten Volto Santo ruhen wird. Der Weg des Kapuzinerpaters zum Antlitz Christi und in die Herzen zahlreicher Gläubiger ist eine fast unglaubliche Geschichte, die mit einem zerstörerischen Erdbeben begann, aber mit dem Autounfall von Turin noch lange nicht zu Ende ist. Das beweist das neue Buch ebenso eindrucksvoll wie die vielen Gläubigen, die gestern der Veranstaltung und der Festmesse in Manoppello beiwohnten. Sie alle hoffen, dass Italien und damit die ganze katholische Welt bald einen neuen Seligen hat.

Sr. Petra-Maria Steiner: Pater Domenico da Cese OFMCap – Ein Leben in Bildern. Waiblingen: Vita Communis, XII und 144 S. 

Das Buch kann gegen eine Spende und die Erstattung des Portos direkt bei Vita Communis, der geistlichen Gemeinschaft Sr. Petra-Marias, bestellt werden.

 

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