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Der Missionar und Märtyrer Charles de Foucauld wird heiliggesprochen

Seliger Charles de Foucauld
Der junge Offizier und Lebemann Charles de Foucauld in den 1880er Jahren
Die 1911 erbaute Einsiedelei in über 2700 Metern Höhe
Das letzte Foto des noch lebenden Charles de Foucauld, entstanden um 1915
Das Plateau von Assekrem (Algerien)

Dieser Straßburger Sprössling erlebte, was heute viele moderne Menschen erleben: Er verlor als junger Mensch den kindlichen Glauben an Gott, schlug eine Karriere und ein Leben im Luxus ein, das ihn gleichgültig machte. Als Offizier und Forscher lernte er jedoch die islamische Welt kennen und die Wüste lieben. Und dann kam die Bekehrung – und mit ihr begann die Geschichte eines Mönches und Priesters, eines der großen Märtyrer und Missionare des 20. Jahrhunderts.

Wie der Vatikan am 27. Mai mitteilte, wird der Selige nun bald heiliggesprochen werden können: Papst Franziskus habe ein Wunder auf die Fürsprache Foucaulds anerkannt.

Am 1. Dezember gedenkt die Kirche Charles de Foucauld, den Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 seliggesprochen hat, und nach dessen Martyrium nicht weniger als elf Ordensgemeinschaften und acht weitere Säkularinstitute und Vereinigungen gegründet wurden, die sich alle auf ihn berufen.

Der aus adeligen Verhältnissen stammende, 1858 geborene, de Foucauld war ein fauler, frecher Schüler und dann ein ebenso wenig beeindruckender junger Soldat, der sein Erbe mit Trinkgelagen und Prostituierten verschleuderte.

Im aktiven Dienst als Soldat in Algerien lernte er die arabische Welt und den Islam kennen, die ihn beide sehr beeindruckten. Er bereiste mit einem befreundeten Rabbiner das – damals Christen verbotene – Marokko, getarnt als Jude.

Nach Frankreich zurückgekehrt, veröffentlichte er einen Forschungsbericht der Reise, der ihn berühmt machte. Doch sein Herz war bereits auf der Suche.

In Paris ging er immer wieder in die Kirche von Saint-Augustin und wiederholte denselben Satz: "Mein Gott, wenn es dich gibt, dann lass mich Dich erkennen."

Am 30. Oktober 1886 erlebte er seine Bekehrung zu Gott, und er wandte sich der Kirche wieder als gläubiger Christ zu. An diesem Tag begegnete er Abbé Henri Huvelin, und legte vor dem Priester eine Generalbeichte ab. Mit dem großen Henri Marie-Joseph-Philippe Huvelin blieb er sein Leben lang befreundet.  

1890 trat Charles de Foucauld dem Orden der Trappisten bei – einer der asketischsten Gemeinschaften überhaupt, die dem Konvertiten jedoch noch nicht hart genug war. De Foucauld suchte noch konsequenter Armut, Anbetung und Arbeit; er fand diese nach Jahren in bescheidenen Diensten auch durch die Weihe zum Priester – zu der er sich rein aus Liebe zum Herrn in der Anbetung nach langem Zögern entschieden hatte – als Eremit in der Sahara des südlichen Algeriens.

Dabei lernte der Einsiedler auf dem Assekrem-Plateau auch Tamascheq, die Sprache der Tuareg, und erstellte ein bis heute für die Wissenschaft maßgebliches Wörterbuch.

Am 1. Dezember 1916 wurde de Foucauld von einer Bande bewaffneter Männer überfallen, die der islamischen Senussi-Bruderschaft nahestanden. Sie wollten de Foucauld entführen, aber als die Kidnapper von zwei Wachleuten gestört wurde, schoss ihm ein erschrockener Bandit durch den Kopf und tötete ihn sofort. Der Mord wurde vom Mesner Paul Embarek beobachtet, einem afro-arabischen ehemaligen Sklaven, der von de Foucauld befreit und angewiesen wurde. Selbst in seinem Tod legte der Märtyrer ein Zeugnis ab, das heute wieder von blutiger Aktualität ist.

Seliger Charles Foucauld, bitte für uns!

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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