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Churer Bischof sagt, Verhaltenskodex stehe nicht im Widerspruch zur Lehre: Priesterkreis

Joseph Bonnemain

In einem Gespräch mit Mitgliedern des Churer Priesterkreises hat Bischof Joseph Bonnemain erklärt, der von ihnen kritisierte Verhaltenskodex stehe nicht im Widerspruch zur Lehre der Kirche. Das geht aus einem internen Schreiben an die Mitglieder des Priesterkreises hervor, das CNA Deutsch vorliegt.

Den Churer Priestern zufolge enthält der neue Kodex für Chur gleich mehrere problematische Stellen, durch die "der Glaubens- und Sittenlehre ein Maulkorb umgehängt würde", wie es in einer Stellungnahme vom 29. April heißt.

Im Verhaltenskodex steht etwa: "Ich verzichte auf pauschal negative Bewertungen von angeblich unbiblischem Verhalten aufgrund der sexuellen Orientierung." Bei einer Zustimmung zu diesem Satz dürfe man "nicht mehr die kirchliche Lehre zur Homosexualität verkünden", betonten die Priester.

Gespräch mit Bischof Bonnemain

Man habe sich am Montag mit Bonnemain getroffen, "um über den 'Verhaltenskodex' zu sprechen und dem Bischof noch einmal darzulegen, warum wir es vor unserem Gewissen und im Gehorsam gegenüber der Lehre und Ordnung der Kirche nicht verantworten können, den 'Verhaltenskodex' zu unterschreiben.

Dabei habe man den Bischof gebeten, seine Unterschrift unter dem Kodex zurückzuziehen und ihn in dieser Form nicht umzusetzen. Stattdessen solle er eine Kommission einzusetzen, um "unter Respektierung der kirchlichen Lehre" den Kodex zu überarbeiten.

"In unserem Gespräch erläuterte der Bischof und bekräftigte seinen Standpunkt, wonach die von uns kritisierten Textpassagen des 'Verhaltenskodex' so erklärt werden könnten, dass sie im Einklang mit der Lehre der Kirche und somit unbedenklich seien", so das interne Schreiben. "Unseren Einwand, dass Exponenten der Landeskirche selbst Widersprüche zwischen dem 'Verhaltenskodex' und der Lehre der katholischen Kirche eingestanden haben und ihn gerade deswegen bis zur Kündigung durchsetzen wollen, wollte er nicht gelten lassen."

Außerdem sei Bonnemain "nicht bereit, seine Unterschrift unter den 'Verhaltenskodex' zurückzuziehen. Seine Unterschrift habe er nicht darunter gesetzt, 'um den Verhaltenskodex zu erlassen', sondern lediglich dazu, dass er ihn als Bischof selber einhalte." Auch eine Überarbeitung des Kodex wurde ausgeschlossen.

Weiteres Gespräch am 13. Juni

Für den 13. Juni sei ein weiteres Gespräch mit dem Bischof geplant, heißt es in dem internen Schreiben. Man werde "den Bischof auffordern, öffentlich zu erklären, dass im Bistum Chur nach wie vor die Lehre der Kirche, wie sie im 'Katechismus der Katholischen Kirche' und in den weiteren kirchlichen Dokumenten enthalten ist, uneingeschränkt gilt, verkündet und angewandt werden kann".

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