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Chinakritischer Kardinal Zen muss sich am 24. Mai vor Gericht verantworten: Bericht

Kardinal Joseph Zen

Einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian zufolge soll Kardinal Joseph Zen am 24. Mai vor Gericht stehen. Das schreibt CNA, die englischsprachige Partneragentur von CNA Deutsch.

"Eine ihm nahestehende Quelle sagte, der Kardinal werde am 24. Mai vor Gericht erscheinen, und fügte hinzu, es sei möglich, dass er erneut inhaftiert werde, sollte Anklage erhoben werden", schrieb Sum Lok-kei in einem Artikel am Montag.

Kardinal Zen wurde am 11. Mai zusammen mit mindestens vier weiteren Personen aufgrund seiner Rolle als Treuhänder des 612 Humanitarian Relief Fund verhaftet, der pro-demokratische Demonstranten in der Sonderverwaltungsregion Hongkong bei der Bezahlung ihrer Anwaltskosten unterstützt. Noch am selben Tag wurde er gegen Kaution freigelassen.

Kardinal Zen, der von 2002 bis 2009 Bischof von Hongkong war, setzt sich seit langem für die im Untergrund lebenden Katholiken auf dem chinesischen Festland ein.

Der Vorsitzende der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen, Kardinal Charles Maung Bo von Yangon in Myanmar (Burma), äußerte am 14. Mai angesichts der Verhaftung von Kardinal Zen "tiefe Besorgnis über die Situation der Menschenrechte und die Bedrohung der Religionsfreiheit in Hongkong".

Während Hongkong, bis 1997 eine britische Kolonie, "eine der freiesten und offensten Städte Asiens" gewesen sei, habe es sich nun "in einen Polizeistaat verwandelt", sagte Kardinal Bo und merkte an, dass die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit "allesamt demontiert" worden seien.

Zu den angeblichen Verbrechen von Kardinal Zen sagte der Kardinal: "In jedem rechtsstaatlichen System ist es ein gutes und anerkanntes Recht, Menschen, die vor Gericht stehen, bei der Bezahlung ihrer Anwaltskosten zu unterstützen. Wie kann es ein Verbrechen sein, Angeklagten zu helfen, sich vor Gericht zu verteidigen und vertreten zu lassen?"

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sagte am 12. Mai vor Journalisten, seine "konkreteste Hoffnung ist, dass Initiativen wie diese den ohnehin schon komplexen und nicht einfachen Weg des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und der Kirche in China nicht verkomplizieren".

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