Vatikanstadt, 14 Juli, 2022 / 12:47 AM
Der Untersekretär des Dikasteriums für die Gesetzestexte, Prälat Markus Graulich SDB, hat festgestellt, in Deutschland werde "seit Jahrzehnten auf Katechese und Glaubensunterweisung nur wenig Wert gelegt".
"Selbst die Kommunions- und Firmvorbereitung besteht nur in wenigen Fällen aus wirklicher katechetischer Vermittlung", so Graulich im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" (aktuelle Ausgabe). "Natürlich gibt es auch gute Angebote seitens einiger Diözesen und geistlicher Gemeinschaften; die sind aber in der Regel nicht verpflichtend."
Gerade die Ehevorbereitung bestehe häufig "aus einem einzigen Treffen mit dem Traupriester", wobei "es vor allem um Musik und Blumen, also Äußerlichkeiten der Hochzeitsfeier geht".
In der Ehevorbereitung müsse es "Mindeststandards" geben, "um die man sich nicht herumdrücken kann". So könne auch vermieden werden, dass Priester bei einer ungültigen Eheschließung assistieren, etwa wenn die beiden Partner eine Scheidung nicht grundsätzlich ausschließen.
Zwar gebe es "ein Recht auf Eheschließung, auch auf die kirchliche. Aber dieses Recht ist kein absolutes, seine Ausübung kann von bestimmten Spielregeln abhängig gemacht werden, die letztlich Hilfestellungen für eine gelingende Ehe sind. Menschen müssen sich auch die Frage gefallen lassen, warum sie eine kirchliche Eheschließung wollen, wenn es sie nicht interessiert, was die Kirche zur Ehe zu sagen hat."
"Ich glaube, je anspruchsvoller wir in der Vorbereitung sind, desto eher lassen sich Eheannullierungen vermeiden", zeigte sich Graulich überzeugt.
Zuletzt aktualisiert am 14. Juli 2022, 18:41 Uhr: Der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte heißt jetzt korrekt Dikasterium für die Gesetzestexte.
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