Hildesheim, 26 August, 2022 / 2:32 PM
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat die Gläubigen in seinem Bistum aufgerufen, zur Stärkung des Glaubens "ab jetzt jeden Donnerstag in Gemeinschaft zu beten und zu essen". In einem Hirtenschreiben, das am Sonntag in allen Kirchen verlesen werden soll, erinnerte er in diesem Zusammenhang an die ersten Christen: "'In Gemeinschaft beten und essen' – So beginnt Glaube! So wächst Glaube! Das war bei den ersten Christinnen und Christen so, das ist heute so und das wird uns auch in Zukunft als Kirche stark machen."
"Erfüllt vom Geist, konnten die Jüngerinnen und Jünger gar nicht anders, als die Türen aufzureißen, hinauszugehen und begeistert die Frohe Botschaft zu verkündigen", erklärte Wilmer. "Aber es rannte nicht jeder in eine andere Richtung, sondern sie blieben als Gemeinschaft zusammen. Sie starteten nicht ein schnelles Projekt nach dem anderen, sondern gewannen Kraft aus ihren Wurzeln, aus dem, was trägt: der Lehre der Apostel von der Auferweckung Jesu, ihrer Gemeinschaft, ihren Gebeten, ihren Feiern im Brechen des Brotes."
"Wenn aber auch wir heute an der 'Lehre der Apostel' festhalten und an die Verheißung, die uns durch die Auferweckung Jesu zuteil wird, glauben – könnten wir dann nicht noch mehr tun?", fragte der Bischof. "Sollten wir dann nicht die Arme weit ausbreiten und uns all denen zuwenden, die suchen, die zweifeln, die müde oder gleichgültig sind?"
Wilmer wandte sich direkt an "alle älteren Menschen", "alle Familien", "alle Jugendlichen", "alle Berufstätigen" und all jene, "die sich um die Bewahrung der Schöpfung sorgen". Dann schrieb er: "Ich rufe Sie alle! Treffen Sie sich ab jetzt jeden Donnerstag: wo auch immer Sie sind, was auch immer Sie als Gemeinschaft vereint, wie auch immer Sie beten, was auch immer auf den Tisch kommt – und machen Sie mit vielen, vielen anderen, die das gleichzeitig tun, unser Bistum zu einer starken Gemeinschaft, in der wir uns alle gegenseitig tragen, zu einem Ort, an dem der Glaube wächst und an dem wir deutlich machen: Glauben geht!"
"Ihre Begeisterung, ihre Besonnenheit, ihr Beten, ihr Beisammensein – das alles formte die Identität der ersten Christinnen und Christen", schloss Wilmer. "Sie waren Pioniere, und das machte sie attraktiv. Je stärker und sicherer sie wurden, umso kraftvoller konnten sie ihren Glauben leben und mit anderen teilen. Ist es nicht das, was unsere Kirche heute mehr denn je braucht?"
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