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Rektor der Kölner Hochschule für Theologie sieht Land NRW und Heiligen Stuhl am Zug

Christoph Ohly

Gespräche über eine mögliche Verletzung des Preußenkonkordats durch die Priesterausbildung an der diözesanen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) seien durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Heiligen Stuhl zu führen, erklärte der Rektor der Hochschule, Christoph Ohly, am Dienstag.

Zuletzt hatte hat die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Ina Brandes (CDU), in einem Bericht festgehalten, man habe im Falle „einer weiteren und fortgesetzten Einschreibung von Priesteramtskandidaten wegen des Verstoßes gegen Artikel 12 des Preußenkonkordats die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens beim Heiligen Stuhl in Aussicht gestellt“.

Viele Beobachter sehen in einer Priesterausbildung an der KHKT durch das Erzbistum Köln einen Bruch des Preußenkonkordats von 1929, das für Nordrhein-Westfalen weiterhin gilt. Dort heißt es: „Für die wissenschaftliche Vorbildung der Geistlichen bleiben die katholisch-theologischen Fakultäten an den Universitäten in Breslau, Bonn und Münster und an der Akademie in Braunsberg bestehen.“

Ohly – selbst Kirchenrechtler – betonte demgegenüber im Gespräch mit der Kölnischen Rundschau, es gebe „unterschiedliche Auffassungen. Aus staatskirchenrechtlicher und kirchenrechtlicher Perspektive liegen einschlägige Wortmeldungen vor, von denen einige begründen, dass es dem Erzbischof von Köln nicht verboten ist, eine eigene Einrichtung zur Ausbildung von Theologinnen und Theologen und Priesteramtskandidaten zu unterhalten, und dass Studierende in ihrer freien Wahl des Studienortes nicht begrenzt werden dürfen. Das entspräche sowohl den konkordatären Bestimmungen als auch der Landesverfassung Nordrhein-Westfalens.“

Grundsätzlich sagte Ohly: „Die Vielfalt theologischer Studienstandorte ist richtig, erlaubt und belebt das Geschäft. Wettbewerb und Freiheit der Studienplatzwahl sind von uns geschätzte Prinzipien in Forschung und Lehre.“

„Schauen Sie doch einmal bei dem Fachbereich Betriebswirtschaftslehre oder auch Maschinenbau“, so der Rektor der KHKT. „Gerade auch beim zuletzt genannten Bereich werden Studierende händeringend gesucht. Trotzdem gibt es neben den staatlichen Hochschulen auch private, die ausbilden. Das ist in allen Studiengängen auf der ganzen Welt selbstverständlich. Die Priesterausbildung in Bonn wird dadurch nicht in Frage gestellt. Vielmehr werden die jeweiligen Profile gestärkt.“

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