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Vermisster deutscher Missionar in Mali wohl entführt

Pater Hans-Joachim Lohre

Mitglieder der Gesellschaft der Missionare von Afrika (Weiße Väter) haben die Entführung von Pater Hans-Joachim Lohre, einem katholischen Priester aus Deutschland, in Mali bestätigt. Lohre wird seit Sonntag vermisst und wurde vermutlich gewaltsam entführt.

Die Missionare sagten dem Informationsdienst Agenzia Fides, dass der Aufenthaltsort ihres Mitbruders immer noch unbekannt ist.

"Wir wissen, dass die Polizei mit der Suche nach Pater Hans-Joachim begonnen hat, aber im Moment ist noch nicht bekannt, ob [er entführt wurde] und welche Gruppe ihn entführt haben könnte", werden die Missionare in dem Bericht von Agenzia Fides vom Dienstag zitiert.

Der 65-jährige Pater Hans-Joachim, der vor Ort unter dem Spitznamen "Ha-Jo" bekannt ist, lebte dem Bericht zufolge seit mehr als 30 Jahren in Mali. 

Dem Bericht von Agenzia Fides zufolge wurde das Auto des Priesters in der Nähe des Instituts in der Hauptstadt Bamako gefunden. Die Ermittler fanden später die Kette mit dem zerbrochenen Kreuz des Priesters neben seinem Auto. 

Die Autotür sei auch offen gewesen und es habe Fußspuren auf dem Boden gegeben, "als ob sich jemand gegen die mutmaßliche Entführung gewehrt hätte", berichtet die Nachrichtenagentur.

Nach Angaben des Informationsdienstes könnte die Nationalität des entführten Missionars das Interesse einiger in dem westafrikanischen Land operierender Gruppen geweckt haben. 

Agenzia Fides berichtete, dass sich die Bundeswehr in Mali mit rund 1.200 Soldaten an einer UN-Mission beteiligt. 

"Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder, das nach dem Abzug Frankreichs noch ein eigenes Militär in Mali unterhält, und auch Großbritannien will nachziehen. Auch die Berliner Regierung erwägt die Beendigung der Mission, für die das deutsche Parlament ein Mandat bis Mai 2023 erteilt hat", berichtet Agenzia Fides.

Mehrere dschihadistische Gruppen, die sowohl mit Al-Qaida als auch mit ISIS in Verbindung stehen, operieren in Mali und waren in der Vergangenheit für mehrere Entführungen von Ausländern verantwortlich, darunter die der kolumbianischen Missionarin Sr. Gloria Cecilia Narváez, die am 7. Februar 2017 in der Nähe von Koutiala in Mali entführt und am 9. Oktober 2021 freigelassen wurde.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der für Afrika zuständigen englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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