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Benedikt XVI. war „modern, unzeitgemäß und deshalb aktuell“, sagt sein Zeremonienmeister

Bischof Guido Marini

Der langjährige Zeremonienmeister von Papst Benedikt XVI., Bischof Guido Marini, hat seinen einstigen Dienstherrn als „modern, unzeitgemäß und deshalb aktuell“ charakterisiert. Marini war von 2007 bis zum Rücktritt von Benedikt XVI. für die liturgischen Feiern des Papstes zuständig. Unter seine Ägide fällt auch die erneute Verwendung nach dem Konzil in Vergessenheit geratener liturgischer Kleidungsstücke, etwa des päpstlichen Fanons (Schultergewand).

„Wir stehen in Gemeinschaft mit der Weltkirche, in einem gemeinsamen Gebet, in einer Haltung der Dankbarkeit für den emeritierten Papst Benedikt XVI.“, so Marini, der Bischof von Tortona im Norden von Italien bei der Totenmesse für den verstorbenen Papst am Dienstag. Der deutsche Pontifex „ein Seelsorger im edelsten Sinne des Wortes“ gewesen, „modern, unzeitgemäß und deshalb aktuell: gestern, heute und auch morgen.“

„Wir stehen in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater Franziskus, wir haben seinen Schmerz gesehen und wissen aus seinen Worten, welche Wertschätzung und Freundschaft er für Benedikt empfunden hat“, sagte Marini weiter, wie ACI Stampa, die italienische Partneragentur von CNA Deutsch, am Mittwoch berichtete.

Benedikt XVI. habe „dem Herrn an jedem Tag seines irdischen Lebens gedient und ihn geliebt. Im Leben und Wirken des emeritierten Papstes haben wir die Rettung unseres Gottes gesehen. Benedikt XVI. war wie Johannes der Täufer ein Prophet des Heils und damit ein Prophet der Schönheit, weil sein ganzes Leben und sein ganzes Wirken in Jesus Christus, dem Erlöser, seinen Sinn, seine Mitte, sein Motiv fand.“

Marini erinnerte an die vielfältigen Äußerungen des Papstes zu Freundschaft Gottes mit den Menschen.

„Wie oft hat er zu uns von der Schönheit des Glaubens als einer Begegnung der Liebe gesprochen, in der der Mensch und die Menschheit den wahren Sinn ihrer Existenz finden“, so Marini weiter. „Er sprach zu uns über die Schönheit der Vernunft, die sich dem Glauben und Gott gegenüber öffnet.“

Der deutsche Pontifex sei „ein sanftmütiger, demütiger Mann“ gewesen, der „sanft und lieblich in einer wirklich außergewöhnlichen und heiligen Weise“ von der Freiheit gesprochen habe, „die entsteht, wenn man den Herrn Jesus in sich hat“.

Außerdem habe Benedikt XVI. die Menschen auch „die Schönheit der Hoffnung“ gelehrt, sagte Marini.

Abschließend rief er die Gläubigen zum Geben dafür auf, „dass wir dieses außergewöhnliche Vermächtnis in Ehren halten“, und ergänzte, man solle auch dafür beten, dass Benedikt XVI. „hoffentlich eines Tages zum Kirchenlehrer erklärt wird“.

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