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Wer die sieben neuen Heiligen der Katholischen Kirche sind – und was sie alle vereint

Das sind die sieben neuen Heiligen

Die Kirche hat seit dem heutigen Sonntag sieben neue Heilige: Papst Franziskus hat auf dem Petersplatz Katholiken aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Regionen zur Ehre der Altäre erhoben – dementsprechend vielfältig war auch das Bild der Gläubigen auf dem Petersplatz, die an der Eucharistiefeier teilnahmen.

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Wer also sind die sieben Heiligen – darunter zwei Blutzeugen des Glaubens? 

  1. Der heilige José Sánchez del Río (1913 – 1928) ist ein Märtyrer der anti-katholischen Verfolgung in Mexiko, die zum Cristero-Krieg führte. Trotz schwerer Folter sagte "Joselito" dem Glauben nicht ab. Seine Ermordung durch mexikanische Beamte, die mit solchen Greueltaten den katholischen Glauben ausmerzen wollten, ist auch im Film "For Greater Glory" dargestellt, der auf deutsch als "Gottes General – Schlacht um die Freiheit" erhältlich ist. 
  2. Der heilige Pater Salomone Leclercq (1745 – 1792) war ein Christlicher Schulbruder, ist ein Blutzeuge der Septembermassaker von 1792, zur Zeit der Französischen Revolution. Er ist einer der Patrone verfolgter Christen – und somit aktueller denn je. 
  3. Der heilige José Gabriel del Rosario Brochero (1840 – 1914). Den unermüdlichen "Gauchopriester", der seine 4.000-Quadratkilometer-Pfarrei mit einem Maultier und einer Ikone bereiste, hat CNA bereits vorgestellt: https://twitter.com/CNAdeutsch/status/756832324868829184 
  4. Der heilige Bischof Manuel González Garciá (1877 – 1940) von Palencia ist bekannt als der "Bischof der Tabernakel" wegen seiner besonderen Verehrung des Herrn im Allerheiligsten Sakrament. Er gründete mehrere Gemeinschaften, die sich der Verehrung Gottes im Eucharistischen Leib widmeten, darunter der Orden der Eucharistischen Missionsschwestern von Nazareth. 
  5. Der heilige Pater Lodovico Pavoni (1784 – 1849) gründete die Pavonianer: Die Kongregation der Söhne der Maria Immaculata, die sich der ganzheitlichen Erziehung Jugendlicher widmete, und deren beruflicher Ausbildung.
  6. Der heilige Alfonso Maria Fusco (1839 – 1910) aus Salerno gründete die Schwesterngemeinschaft vom heiligen Johannes dem Täufer. Ihre Mission war die Evangelisierung und Erziehung Jugendlicher, vor allem armer und verlassener Kinder. Heute sind sie vor allem in der Alten- und Krankenpflege aktiv.
  7. Die heilige Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit ist die einzige Frau der Gruppe der "neuen" Heiligen. CNA hat die französische Mystikerin bereits portraitiert: https://twitter.com/CNAdeutsch/status/707842043230482432 

Papst Franziskus betonte in seiner Predigt, dass bei allen Unterschieden diese Heiligen – und alle Katholiken – eines gemeinsam haben, brauchen und täglich üben müssen: Das Gebet. "Die Heiligen sind Männer und Frauen, die ganz und gar ins Geheimnis des Gebets eintreten", sagte Franziskus, und fuhr fort: "Männer und Frauen, die mit dem Gebet kämpfen, indem sie den Heiligen Geist in sich beten und kämpfen lassen; sie kämpfen mit all ihren Kräften bis zum Äußersten und siegen, aber nicht allein: der Herr siegt in und mit ihnen", so der Papst vor der Menge auf dem Petersplatz. 

Papst Franziskus weiter: "Auch diese sieben Zeugen, die heute heiliggesprochen wurden, haben mit dem Gebet den guten Kampf des Glaubens und der Liebe gekämpft. Deshalb blieben sie fest im Glauben mit einem bereitwilligen und treuen Herzen".

CNA dokumentiert die vollständige Predigt des Papstes, wie sie vom Presse-Amt des Heiligen Stuhls verbreitet wurde.

"Zu Beginn der heutigen Messfeier haben wir zum Herrn gebetet: 'Gib uns ein bereitwilliges und treues Herz, das dir aufrichtig dient' (vgl. Tagesgebet).

Allein sind wir nicht imstande, uns ein solches Herz zu bilden, nur Gott kann es tun. Deswegen bitten wir ihn darum im Gebet, erbitten wir es von ihm als Gabe, als seine "Schöpfung". Auf diese Weise werden wir in das Thema des Gebets eingeführt, das im Mittelpunkt der Schriftlesungen dieses Sonntags steht. Es ist eine Anfrage auch an uns, die wir hier zur Heiligsprechung einiger Heiliger versammelt sind. Sie haben das Ziel erreicht, dank des Gebets hatten sie ein bereitwilliges und treues Herz: Sie haben mit ganzer Kraft gebetet, gekämpft und gesiegt.

Beten also. Wie Mose, der vor allem ein Mann Gottes, ein Mann des Gebets war. Wir sehen ihn heute bei der Erzählung von der Schlacht gegen Amalek mit erhobenen Armen auf dem Berg stehen; von Zeit zu Zeit aber ließ er die Arme sinken, weil sie ihm zu schwer wurden, und dann geriet das Volk ins Hintertreffen. Aaron und Hur ließen Mose auf einem Steinbrocken niedersetzen und stützten seine erhobenen Arme bis zum endgültigen Sieg.

Das ist der Stil des geistlichen Lebens, das die Kirche von uns verlangt: nicht um den Krieg zu gewinnen, sondern um den Frieden zu gewinnen!

In der Erzählung über Mose findet sich eine wichtige Botschaft: die Aufgabe des Gebets erfordert, einander zu stützen. Die Müdigkeit ist unvermeidbar, und gelegentlich können wir nicht mehr, aber mit der Unterstützung der Brüder und Schwestern geht unser Gebet weiter, bis der Herr sein Werk zu Ende führt.

Der heilige Paulus schreibt an seinen Schüler und Mitarbeiter Timotheus und empfiehlt ihm, an dem fest zu halten, was er gelernt hat und an das er sicher glaubt (vgl. 2 Tim 3,14). Doch auch Timotheus schaffte es nicht allein: Man kann den "Kampf" der Beharrlichkeit nicht ohne das Gebet gewinnen. Es handelt sich aber nicht um ein gelegentliches, schwankendes Gebet, sondern es muss so verrichtet werden, wie Jesus es uns im heutigen Evangelium lehrt: 'allzeit beten und darin nicht nachlassen' (Lk 18,1). Dies ist die Art und Weise des christlichen Handelns: im Gebet fest sein, um am Glauben und am Zeugnis festzuhalten. Und da spricht dann wieder eine Stimme in uns: "Aber Herr, wie ist es möglich, darin nicht nachzulassen. Wir sind doch Menschen … auch Mose ist müde geworden! …" Es stimmt, jeder von uns wird müde. Aber wir sind nicht allein, wir sind Teil eines Leibes. Wir sind Glieder des Leibes Christi, der Kirche, deren Arme Tag und Nacht erhoben sind dank der Gegenwart des auferstandenen Christus und seines Heiligen Geistes. Und nur in der Kirche und dank des Gebets der Kirche können wir am Glauben und am Zeugnis festhalten.

Im Evangelium haben wir die Verheißung Jesu gehört: Gott wird seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, zu ihrem Recht verhelfen (vgl. Lk 18,7). Das ist das Geheimnis des Gebets: zu Gott schreien, nicht nachlassen, und wenn du nachlässt, dann bitte um Hilfe, um die Hände erhoben zu halten. Das ist das Gebet, das Jesus uns offenbart und uns im Heiligen Geist geschenkt hat. Beten heißt nicht, in eine ideale Welt zu fliehen, sich in eine falsche egoistische Ruhe zurückzuziehen. Im Gegenteil, beten heißt kämpfen und zulassen, dass auch der Heilige Geist in uns betet. Der Heilige Geist nämlich lehrt uns beten, er leitet uns im Gebet, er macht, dass wir als Söhne und Töchter beten.

Die Heiligen sind Männer und Frauen, die ganz und gar ins Geheimnis des Gebets eintreten; Männer und Frauen, die mit dem Gebet kämpfen, indem sie den Heiligen Geist in sich beten und kämpfen lassen; sie kämpfen mit all ihren Kräften bis zum Äußersten und siegen, aber nicht allein: der Herr siegt in und mit ihnen. Auch diese sieben Zeugen, die heute heiliggesprochen wurden, haben mit dem Gebet den guten Kampf des Glaubens und der Liebe gekämpft. Deshalb blieben sie fest im Glauben mit einem bereitwilligen und treuen Herzen. Durch ihr Vorbild und ihre Fürsprache gewähre Gott auch uns, Männer und Frauen des Gebets zu sein; Tag und Nacht zu ihm zu schreien, ohne darin nachzulassen; zuzulassen, dass der Heilige Geist in uns betet und dass wir uns beim Gebet gegenseitig unterstützen, um die Arme erhoben zu halten, bis die Göttliche Barmherzigkeit siegt."

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