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„In den Insassen Christus sehen“: Gefängnispfarrer in Regensburg stellt seine Arbeit vor

Gefängnis (Symbolbild)

Pfarrer Kilian Saum ist Gefängnisseelsorger in Regensburg. Im Gespräch mit der Pressestelle der Diözese Regensburg hat er kürzlich seinen Arbeitsalltag vorgestellt und dabei betont, sein Leben gehe darin auf, „in den Insassen Christus sehen“.

„Manchmal ist er etwas kräftig versteckt, aber immer mal wieder ist er sichtbar, in den ängstlichen, sorgenvollen leuchtenden Augen, in der Sehnsucht nach einem normalen Leben“, erläuterte Saum. Er habe den Schritt, Gefängnispfarrer zu werden, nie bereut. „Jetzt erst wird mir richtig bewusst, warum ich Priester geworden bin. Ich habe oft gezweifelt und hinterfragt, viele Fehler gemacht, doch nun habe ich meine Berufung gefunden.“

Auch wenn jemand wieder aus dem Gefängnis entlassen wird, ist für Saum die Seelsorge noch nicht zu Ende. Und doch gäbe es mehr zu tun, als er derzeit leisten kann: „Meine Vision ist zum Beispiel, für die ohne Obdach ein Übergangshaus mit Zimmern anbieten zu können, bis eine Wohnung und Arbeit gefunden ist. Dazu bräuchte ich Menschen, die bereit sind, zu spenden. Denn oft stehe ich selbst, durch meine finanziellen Hilfen für sie, am Rande der eigenen finanziellen Möglichkeiten.“

Tag für Tag gehe er „die Anträge der Insassen“ durch, wobei gelte: „Jede Bitte und jedes Anliegen hat hohe Priorität.“ Inhaltlich handelt es sich etwa um Bitten zu einem persönlichen Gespräch, darunter auch die Beichte, oder „Unterstützung mittels Tabaks, Kalender, Tagebücher, Notizbücher, Farbstifte usw. Viele Antragssteller wünschen sich auch einen Rosenkranz, die Bibel, die in verschiedenen Sprachen vorrätig ist.“

„Nach der Bearbeitung der Anträge führt mich mein Weg zu den Insassen“, so Saum. „Da ich keinen Haftraumschlüssel habe, beginnt jeder Besuch der Insassen mit einem Plausch mit den Beamten. Dieser Plausch ist nicht nur ein oberflächliches Gespräch, sondern ist von hoher Wichtigkeit. Manchmal begleite ich auch Gefangene zum Gericht, um ihnen durch meine Anwesenheit einen Raum der Sicherheit und Geborgenheit zu geben.“

Zuletzt besuchte Bischof Rudolf Voderholzer im Januar die Justizvollzugsanstalt Regensburg und feierte mit zahlreichen Inhaftierten eine Messe.

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