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Papst Franziskus verteidigt sein Eingreifen in Souveränen Maltesterorden als „notwendig“

Malteserkreuz in Rom

Am Mittwoch hat das von Papst Franziskus angeordnete außerordentliche Generalkapitel des Souveränen Malteserordens seinen Anfang genommen. In einer am selben Tag veröffentlichten Botschaft erinnerte der Pontifex an sein massives Eingreifen in den Orden, das in den vergangenen Jahren „notwendig“ gewesen sei.

„Es ist nun schon einige Jahre her, dass der Orden mich brauchte, um ihn auf einer Reise zu begleiten, die manchmal unwegsam war, die aber notwendig war, um mit neuer Liebe anzukommen und den ‚armen und kranken Herren‘ zu dienen“, erklärte der Papst. „Die Kirche, die Mutter, konnte nicht anders, als sich um euch, um euren Orden zu kümmern, in voller Übereinstimmung mit eurem Leben und eurer historischen Tradition.“

„In seiner fast tausendjährigen Geschichte hat der Malteserorden stets seine Treue zu Christus, zu seiner Kirche und zu seinem Stellvertreter auf Erden, dem Papst, bewiesen“, so das irdische Oberhaupt der katholischen Kirche weiter.

Der Malteserorden kommt intern seit mehreren Jahren nicht zur Ruhe. Ausgangspunkt der Krise war die Ausgabe von Kondomen durch eine Hilfsorganisation, die mit dem Malteserorden kooperierte. Großkanzler Albrecht Freiherr von Boeselager wurde damals wegen seiner Verantwortung für diesen Fall gedrängt, von seinem Amt zurückzutreten, lehnte dies aber ab und appellierte an den Papst, der daraufhin intervenierte.

Stattdessen wurden Kardinal Raymond Burke, der Kardinalpatron des Malteserordens, sowie Fra’ Matthew Festing, der inzwischen verstorbene Großmeister des Ordens, von Papst Franziskus entmachtet.

Seit Anfang 2017 kommt es nun zu Macht- und Richtungskämpfen beim Malteserorden, der als Ordensgemeinschaft dem Heiligen Stuhl untersteht, aufgrund historischer Gegebenheiten aber auch als Völkerrechtssubjekt gilt und damit wie ein unabhängiger Staat agieren kann.

Vor diesem Hintergrund appellierte Franziskus in der am Mittwoch veröffentlichten Botschaft an die Malteser: „Verzeiht Verstöße! Ich bitte euch von ganzem Herzen, nach den Spannungen und Schwierigkeiten, die Sie in der jüngsten Vergangenheit erlebt haben, zu einer aufrichtigen gegenseitigen Vergebung, zu einer Versöhnung zu kommen. Möge die Nächstenliebe der Vergebung jene Lebensweise sein, die euch auszeichnet.“

Die von Papst Franziskus dem Souveränen Malteserorden im vergangenen Jahr auferlegte neue Verfassung sowie der neue „Codex Melitense“ seien „von grundlegender Bedeutung für euer persönliches Leben und für das Wohl der vielen verdienstvollen Werke, die ihr auf allen Kontinenten habt. Der gesamte Orden ist nun aufgerufen, die in der Verfassungscharta und im ‚Codex Melitense‘ enthaltene Erneuerung im Sinne der Tradition sorgfältig und gewissenhaft zu überdenken. Dies wird die besondere Aufgabe der neu zu wählenden Regierung sein.“

Der Pontifex rief die Malteser dazu auf, die interne Einheit zu fördern – „sonst werdet ihr in euren Werken nicht glaubwürdig sein. Konflikte und Widersprüche schaden Ihrem Auftrag. Machtgelüste und andere weltliche Bindungen führen von Christus weg, sie sind Versuchungen, die es abzulehnen gilt.“

„Die Einheit aller Mitglieder des Ordens ist für die Erfüllung seines Auftrags notwendig“, betonte Franziskus. „Der Böse weiß das sehr gut und versucht wie immer, eine Spaltung herbeizuführen. Hüten wir uns davor, mit dem Versucher Kompromisse einzugehen (nicht einmal unabsichtlich). Er täuscht oft unter dem Deckmantel des Guten, und was scheinbar zur Ehre Gottes dient, kann sich als unser eigener eitler Ruhm herausstellen.

Das außerordentliche Generalkapitel soll mehrere Tage andauern. Inhaltlich ist bislang nichts an die Öffentlichkeit gedrungen.

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