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Bericht: Bistum evakuiert Mitarbeiter angesichts tödlicher Angriffe in Nigeria

Hirten der Fulani (Peuls) in Mali: Archivbild aus dem Jahr 2014

Bei Angriffen auf Dörfer im nigerianischen Bundesstaat Benue sind nach Angaben eines Bistumsvertreters am Mittwoch Dutzende Menschen getötet worden.

In einem Exklusivinterview mit ACI Africa am Freitag beschrieb Pater Remigius Ihyula, Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (JPC) der katholischen Diözese Makurdi, die Gewalt. Die Mitarbeiter des Bistums seien vom Militär evakuiert worden.

Während der Angriffe seien militärisch bewaffnete Fulani-Männer in die Hauptstadt des Bundesstaates Benue, Makurdi, eingedrungen, sagte Ihyula.

"Wir fragen uns immer wieder, wie einfache Hirten an militärische Ausrüstung kommen können. Das einzig mögliche Szenario ist, dass sie Hilfe von den staatlichen Behörden erhalten", sagte der Priester.

Die überwältigende Mehrheit der Fulani sind Muslime, während die meisten Opfer Christen sind. 

Ihyula sagte, dass seine Kollegen bei der Umsiedlung von Dorfbewohnern helfen, die zwischen dem 23. Februar und dem 1. März von bewaffneten Männern aus ihren Häusern vertrieben wurden.

"Während ich zu Ihnen spreche, finden an mehreren Orten immer noch Angriffe statt. Ein Augenzeuge rief mich am Wahltag [25. Februar] an und berichtete, dass im Dorf Tyopav Menschen massakriert worden seien. Dann wurden weitere Angriffe aus dem Dorf Anwase gemeldet. Die Berichte über Übergriffe reißen nicht ab", sagt der nigerianische Priester.

Internationale Beobachter bringen die Angriffe mit dem Ergebnis der nigerianischen Präsidentschaftswahlen in Verbindung, aus denen ein rein muslimischer Kandidat als Sieger hervorging.

Er fügte hinzu: "Die angegriffenen Dörfer liegen in der Nähe des Lagers Agagbe, wo unsere Mitarbeiter den Binnenvertriebenen helfen. Am 1. März konnten unsere Mitarbeiter das Lager nicht verlassen, weil die bewaffneten Angreifer ganz in der Nähe waren. Sie mussten vom Militär eskortiert werden.

"Die Angriffe sind zahlreich. Gestern habe ich Listen der Getöteten und Vertriebenen erhalten. Ich muss sie noch zusammenstellen", sagte Ihyula gegenüber ACI Africa. Der Priester hat monatliche Berichte über die Angriffe in dem Gebiet der Diözese Markuda gesammelt. Ersten Berichten zufolge seien 30 oder mehr Menschen getötet worden.

Dem Priester zufolge wurden mehrere Dörfer, darunter Ityuluv, Ugbe, Iyon, Tyopav, Kendev, Anwase und Maav, alle in der Kwande Local Government Area (LGA) im Bundesstaat Benue, am 23. und 25. Februar von Militanten angegriffen. Er sagte, die Kämpfer seien in andere Dörfer des nigerianischen Bundesstaates eingedrungen und hätten die Bewohner vertrieben.

Auch in Gwer West LGA seien Angriffe im Gange, bei denen viele Menschen getötet worden seien und andere noch vermisst würden. In Makurdi protestierten die Menschen, nachdem sie aus ihren Dörfern vertrieben worden waren.

Ihyula sagte, dass die Mitarbeiter der katholischen Diözese Makurdi, die im Lager Agagbe arbeiten, jeden Tag der Gefahr von Angriffen ausgesetzt sind und dass alle mit einem Trauma leben, nachdem sie Zeugen vieler Morde geworden sind.

"Am 9. Februar wurden unsere Mitarbeiter Zeugen von Morden in der Nähe des Lagers, als sie von der Arbeit kamen. Am 21. Januar erlebten sie einen weiteren Angriff. Sie sind alle traumatisiert und einige werden tagelang nicht arbeiten können", sagte der Geistliche der Diözese Makurdi und fügte hinzu, dass der nigerianische bischöfliche Stuhl Gelder für ein psychosoziales Unterstützungsprogramm für seine Mitarbeiter sammelt.

Außerdem plane das Bistum die Evakuierung von Binnenvertriebenen aus dem Lager Agagbe, wo sie von Gefahren umgeben seien, in das sicherere Lager Naka, so Ihyula.

Der GPA-Beauftragte der Diözese Makurdi erwartet eine Zunahme der Angriffe im Bundesstaat Benue nach den Wahlen vom 25. Februar, bei denen der 70-jährige Bola Ahmed Tinubu zum Sieger der umstrittenen nigerianischen Präsidentschaftswahlen erklärt wurde.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Die Angriffe der Fulani dauern nun schon seit Jahren an. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von Übergriffen in dem einen oder anderen Dorf hören. Aber da sich ihre [islamistischen Angreifer] Leute tief in der Macht verschanzt haben, sehen wir für die Zukunft nur noch mehr Angriffe", sagte Ihyula.

Er fügte hinzu, dass die katholische Kirche in Makurdi der ganzen Welt von der Verfolgung der Bauern und der christlichen Gemeinschaften in Nigeria berichten werde.

Laut einem Bericht des Denis Hurley Peace Institute (DHPI), der ACI Africa am 3. März übermittelt wurde, drangen Angreifer einen Tag nach den Wahlen gegen 21 Uhr in Tse Alaa in der Gemeinde Udaaya in Guma LGA im Bundesstaat Benue ein, eröffneten das Feuer und töteten etwa acht Menschen, bevor sie in das Nachbardorf Tse Magum weiterzogen. Dort kam es bei weiteren Angriffen zu mehreren Todesfällen, deren genaue Zahl noch nicht bestätigt wurde.

DHPI berichtet, dass bewaffnete Fulani mehrere Dörfer in Turan angegriffen haben, insbesondere Moon, Mkômon, Mbadura und Yaav, alle im Bezirk Kwande LGA.

Laut DHPI, der Friedensorganisation der Katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrikas (SACBC), die den bewaffneten Konflikt im nigerianischen Bundesstaat Benue untersucht, ist Jato Aka in der Region nun voller fliehender Dorfbewohner.

Das DHPI, das die Gewalt der bewaffneten Fulani als "aufkommenden Sturm" bezeichnete, brachte die Angriffe mit dem Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Verbindung.

"Die [Hirten] haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie den All Progressives Congress bevorzugen, von dem sie glauben, dass er sie beschützen wird, wenn er die Wahlen im Bundesstaat Benue gewinnt. Die Wahlergebnisse haben die Mörder motiviert und sie sind noch mutiger geworden", heißt es im DHPI-Bericht vom 3. März.

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