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Papst Franziskus: „Gott ruft in Liebe und wir antworten dankbar in Liebe“

Papst Franziskus, Generalaudienz am 26. April 2023

Papst Franziskus hat den Weltgebetstag für geistliche Berufungen, den die Kirche am Sonntag zum 60. Mal begeht, als „providentielle Initiative“ bezeichnet, die „den Gliedern des Volkes Gottes“ helfen solle, „persönlich und in Gemeinschaft auf den Ruf und den Auftrag zu antworten, den der Herr einem jeden in der heutigen Welt mit ihren Wunden und ihren Hoffnungen, ihren Herausforderungen und ihren Errungenschaften anvertraut“.

In seiner Botschaft, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, konzentrierte sich Franziskus darauf, zu erklären, „dass der Ruf des Herrn Gnade ist, ein freies Geschenk, und zugleich ein Auftrag, aufzubrechen und hinauszugehen, um das Evangelium weiterzutragen“.

„Wir sind zu einem Glaubenszeugnis berufen, welches das Leben der Gnade – durch die Sakramente und die kirchliche Gemeinschaft – und das Apostolat in der Welt eng miteinander verbindet“, so das Oberhaupt der Kirche. „Vom Heiligen Geist bewegt, lässt sich der Christ von den existenziellen Rändern herausfordern und ist sensibel für die menschlichen Dramen, wobei er sich stets vor Augen hält, dass die Mission Gottes Werk ist und nicht von Einzelnen vollbracht wird, sondern in der kirchlichen Gemeinschaft, zusammen mit den Brüdern und Schwestern, unter der Führung der Hirten.“

Der göttliche Ruf zur Selbsthingabe bahne sich gewöhnlich „seinen Pfad allmählich, im Laufe eines Weges“, erläuterte der Papst. Die Initiative Gottes, sein freies Geschenk, warte dann „auf unsere Antwort“, denn Berufung sei „eine dynamische und anregende Beziehung, bei der Gott und das menschliche Herz die Gesprächspartner sind“.

„Das ist die Grundstruktur dessen, was wir unter Berufung verstehen“, fasste Franziskus zusammen. „Gott ruft in Liebe und wir antworten dankbar in Liebe.“

Der Ruf Gottes umfasse auch eine Sendung, betonte Papst Franziskus: „Unsere gemeinsame Mission als Christen ist es, in jeder Situation mit unserem Verhalten und unseren Worten freudig zu bezeugen, was wir mit Jesus und in seiner Gemeinschaft, der Kirche, erleben. Und das drückt sich in Werken der materiellen und geistlichen Barmherzigkeit aus, in einem einladenden und liebenswerten Lebensstil, der zu Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit fähig ist, im Gegensatz zur Kultur des Wegwerfens und der Gleichgültigkeit.“

Der Papst äußerte sich auch zur gemeinschaftlichen Dimension der Kirche. Die Kirche sei eine „Versammlung von Menschen, die gerufen, zusammengerufen werden, um die Gemeinschaft der missionarischen Jüngerinnen und Jünger Jesu Christi zu bilden, die sich bemühen, seine Liebe untereinander zu leben und sie überall zu verbreiten, damit das Reich Gottes komme“.

„Die Berufung zur Selbsthingabe in der Liebe, die allen gemeinsam ist, entfaltet und verwirklicht sich im Leben christlicher Laien, die danach streben, die Familie als kleine Hauskirche zu gestalten und die verschiedenen Bereiche der Gesellschaft mit dem Sauerteig des Evangeliums zu erneuern; ebenso im Zeugnis gottgeweihter Männer und Frauen, die sich Gott übereignet haben als Prophetie des Reiches Gottes für ihre Brüder und Schwestern; und in den geweihten Amtsträgern (Diakone, Priester, Bischöfe), die in den Dienst des Wortes, des Gebets und der Gemeinschaft des heiligen Volkes Gottes gestellt sind“, erklärte der Pontifex.

Mit Blick auf den bevorstehenden Weltgebetstag wünschte Franziskus sich, dass „die Gebetsinitiativen und Aktionen, die mit diesem Tag verbunden sind, das Bewusstsein für die Berufung in unseren Familien, Pfarrgemeinden und Gemeinschaften des geweihten Lebens, kirchlichen Vereinen und Bewegungen stärken“.

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