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Papst Franziskus fordert, die „Sprache der Nächstenliebe“ zu sprechen

Papst Franziskus, 29. April 2023

Papst Franziskus hat am Samstagmorgen bei seiner Begegnung mit Armen und Flüchtlingen in Budapest erklärt, sie zeigten „eine faszinierende Herausforderung auf, damit der Glaube, zu dem wir uns bekennen, nicht zum Gefangenen eines lebensfernen Kults wird und nicht einer Art von ‚spirituellem Egoismus‘ zum Opfer fällt, also einer Spiritualität, die ich für meine eigene innere Ruhe und Zufriedenheit konstruiere“.

Ausdrücklich erinnerte der Pontifex an die heilige Elisabeth von Ungarn, die im deutschsprachigen Raum besser als Elisabeth von Thüringen (nach ihrem Wirkungsort) bekannt ist: „Die heilige Elisabeth, eine Königstochter, war im Wohlstand eines höfischen Lebens aufgewachsen, in einer luxuriösen und privilegierten Umgebung. Doch berührt und verwandelt durch die Begegnung mit Christus, fühlte sie schon bald eine Ablehnung gegenüber den Reichtümern und Eitelkeiten der Welt und verspürte den Wunsch, sich von ihnen zu trennen und sich um die Bedürftigen zu kümmern.“

„So veräußerte sie nicht nur ihren Besitz, sondern widmete auch ihr Leben den Geringsten, den Aussätzigen und den Kranken“, erklärte Franziskus. „Das ging so weit, dass sie sich persönlich um sie kümmerte und sie auf ihren eigenen Schultern trug. Das ist die Sprache der Nächstenliebe.“

„Das ist das Zeugnis, das von uns verlangt wird: Barmherzigkeit gegenüber allen, besonders gegenüber denen, die von Armut, Krankheit und Schmerz gezeichnet sind“, sagte der Papst und forderte: „Wir brauchen eine Kirche, die die Sprache der Nächstenliebe fließend spricht, eine Universalsprache, die alle hören und verstehen, auch diejenigen, die am weitesten entfernt sind, auch diejenigen, die nicht glauben.“

Es genüge indes nicht, „Brot zu geben, das dem Magen sättigt, es ist auch nötig, die Herzen der Menschen zu nähren! Nächstenliebe ist nicht ein bloßer materieller und sozialer Beistand, sondern sie kümmert sich um die Person als Ganze und will ihr mit der Liebe Jesu wieder aufhelfen: mit einer Liebe, die hilft, Schönheit und Würde wiederzuerlangen.“

Papst Franziskus dankte der ungarischen Kirche für ein engmaschiges Netzwerk, „das viele pastorale Mitarbeiter miteinander verbindet, viele Ehrenamtliche, die Caritas auf pfarrlicher und diözesaner Ebene, aber auch Gebetsgruppen, Gemeinschaften von Gläubigen, Organisationen, die zu anderen Konfessionen gehören und dennoch in jener ökumenischen Gemeinschaft vereint sind, die gerade aus der Nächstenliebe entsteht“.

„Und ich danke euch für die Art und Weise, mit der ihr so viele Flüchtlinge aufgenommen habt, die aus der Ukraine stammen – nicht nur mit Großherzigkeit, sondern auch mit Begeisterung“, ergänzte der Pontifex, der die Anwesenden abschließend erneut ermutigte, „immer die Sprache der Nächstenliebe zu sprechen“.

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