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Pfarrer rettet Kinder vor Boko Haram und gründet Trauma-Zentrum

Pfarrer Joseph Bature Fidelis, der Direktor des Human Resource and Skills Acquisition for Trauma Healing Center der katholischen Diözese von Maiduguri, bei einer interaktiven Sitzung mit einigen Frauen.

2014 überfielen Anhänger von Boko Haram die katholische Diözese Maiduguri in Nigeria. In der St. Hillary-Grundschule des Bistums dachten alle, sie würden sterben. Pfarrer Joseph Bature Fidelis, der damalige Gemeindepfarrer, versammelte die Lehrer und älteren Schüler und erteilte ihnen die allgemeine Absolution.

Nachdem die radikal-islamische Miliz die nahegelegene Giwa-Militärbasis gestürmt und ihre Mitglieder befreit hatten, begannen sie, auf ihrem Weg zum Sambisa-Wald jeden zu erschießen. Fidelis und die Lehrer halfen den jüngeren Kindern, über die Mauer zu klettern und in Sicherheit zu springen, berichtet ACI Africa.

Boko Haram hat Maiduguri immer wieder ins Visier genommen. Fidelis überlebte mehrere solcher Angriffe und erhielt sogar Drohungen von den Militanten selbst. Doch diese Erlebnisse bewegten ihn dazu, den Opfern solcher Angriffe zu helfen.

(Foto: Pfarrer Fidelis)

Heute leitet Fidelis das Zentrum für Humanressourcen und Kompetenzerwerb zur Traumabewältigung, wo er schwere Fälle von Boko-Haram- und ISWAP-Opfern begleitet. Er betreut insbesondere Frauen in Flüchtlingslagern, deren Ehemänner von den Militanten getötet wurden.

Das Zentrum hat qualifiziertes Personal, das den Opfern von Angriffen Traumatherapie anbietet und ihnen berufliche Kompetenzen vermittelt, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen. Fidelis bereist das Bistum Maiduguri und bildet Mitglieder des Klerus, Lehrer und Laien im Kinderschutz aus.

Trotz der Herausforderungen sieht Fidelis seine Berufung darin, Hoffnung zu geben und den Menschen zu zeigen, dass Gott inmitten ihres Leidens präsent ist. Finanzierung bleibt die größte Herausforderung des Zentrums, aber Fidelis und sein Team bleiben entschlossen, den Opfern von Boko Haram zu helfen.

"Wenn die Kämpfer eine Gemeinde angreifen, töten sie alle Männer und gehen mit jungen Frauen weg, die gezwungen werden, zum Islam zu konvertieren und mit den Kämpfern verheiratet werden. Diejenigen, die sich weigern, zum Islam zu konvertieren, werden als Sexsklavinnen benutzt. Sie verrichten auch Hausarbeit für die Ehefrauen der Kämpfer", sagt er.

Im Jahr 2020 richtete das Zentrum einen Spendenaufruf an die katholische Wohltätigkeitsorganisation und päpstliche Stiftung Aid to the Church in Need (ACN) International, die den Neubau des Zentrums finanzierte.

Heute verfügt das Zentrum über qualifizierte Mitarbeiter, die den Opfern militanter Angriffe, einschließlich derer, die aus der Gefangenschaft von Boko Haram entkommen sind, Traumatherapie anbieten.

Menschen mit posttraumatischen Symptomen wie Schlaflosigkeit, unerklärlichen Krankheiten, körperlichen Verletzungen und Albträumen kommen in die Einrichtung und begeben sich auf eine Reise der Heilung, sowohl einzeln als auch in Gruppensitzungen, die die Interaktion fördern.

Das Zentrum verfügt auch über eine Abteilung für den Erwerb von Fertigkeiten, die den Begünstigten unter anderem berufliche Kompetenzen in der Lebensmittelverarbeitung, im Nähen und in der Schuhmacherei vermittelt, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen.

Pater Fidelis, der sein Studium der klinischen Psychologie an der Gregorianischen Universität abgeschlossen hat, ist in der Diözese Maiduguri unterwegs, um Mitglieder des Klerus, Lehrer, Katecheten und andere Laien in Fragen des Kinderschutzes und der Kindersicherheit zu schulen.

Er hat auch an mehreren Programmen teilgenommen, darunter die Traumaheilung für Mitglieder des Klerus, Ordensfrauen und -männer und die Heilung der Heiler, die Anfang Mai für 20 Priester in Maiduguri organisiert wurde.

Der nigerianische katholische Priester sagte gegenüber ACI Africa, dass das Leiden der Menschen ihn jeden Tag bei seiner Arbeit inspiriert.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Ich habe gesehen, wie sehr mein Volk gelitten hat. Ich glaube, das ist meine Berufung. Diese Menschen brauchen jemanden, der sie auf ihrem Weg begleitet, ihnen Hoffnung gibt und ihnen inmitten ihres Leidens immer wieder das Gesicht Jesu zeigt", sagt Pater Fidelis.

"Ich habe das dringende Bedürfnis, mein Leben damit zu verbringen, Hoffnung zu geben und die Fähigkeiten, mit denen Gott mich gesegnet hat, an die Menschen weiterzugeben, die daran interessiert sind, die Verwundeten zu begleiten", sagt er weiter und fügt hinzu, dass die Eucharistie und die tägliche Anbetung des Allerheiligsten Sakraments ihn in seiner Arbeit verjüngen.

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