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Völkermord in Ruanda: Bischöfe bitten um Verzeihung

Bilder aus der Erinnerungsstätte an Völkermord in Kigali.

Die Bischöfe der Kirche in Ruanda haben sich für die Rolle der Christen im Völkermord des Jahres 1994 entschuldigt. 

In einem Hirtenbrief, der in allen Pfarreien Ruandas verlesen wurde, teilt der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes, Bischof Philippe Rukamba von Butare, mit:

Wir bitten um Vergebung für den Genozid als Einzelpersonen, da die Kirche nicht als solche diese Verbrechen begangen hat, sondern ihre Kinder gesündigt haben. Dabei verurteilen wir auch die Ideologie des Völkermords, die ein wesentlicher Auslöser dieser Tragödie war, die so viele Leben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt unseres Landes zerstört hat.

Über 800.000 ethnische Tutsi fielen dem Blutbad zum Opfer, das extremistische Hutu anrichteten. Unter den Tätern, die den Genozid planten, dabei halfen, und ihn ausführten, waren auch Katholiken, so die Bischöfe.

"Im ersten Teil des Hirtenbriefs mit insgesamt 14 Punkten”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, "danken wir Gott für alles, was er uns geschenkt hat: das Leben, die Kinder, die Kultur und eine Kirche die heute auf über 100 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Im zweiten Teil bitten wir um Vergebung für den Genozid als Einzelpersonen, da die Kirche nicht als solche diese Verbrechen begangen hat, sondern ihre Kinder gesündigt haben. Dabei verurteilen wir auch die Ideologie des Völkermords, die ein wesentlicher Auslöser dieser Tragödie war, die so viele Leben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt unseres Landes zerstört hat", so Bischof Rukamba gegenüber "Fides".

Seit dem Völkermord ist der christliche Glaube wieder neu aufgeblüht in einem Land, das sich selber heilen und neu aufbauen muss: Seit Oktober 2013 sind die Priesterseminare der kleinen Nationen bis auf den letzten Platz belegt; viele Kandidaten ringen um einen der 530 Plätze. Gleichzeitig baut die Kirche neue Kapazitäten auf.

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