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Kardinal Zuppi soll US-Präsident Biden treffen, um über Ukraine zu sprechen

Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna, Italien, im Petersdom am 5. Oktober 2019.

Der italienische Kardinal Matteo Zuppi, der von Papst Franziskus mit der Leitung einer Friedensmission für die Ukraine und Russland beauftragt wurde, reist diese Woche nach Washington, wie der Vatikan mitteilte.

Nach der Ankündigung bestätigte das Weiße Haus, Zuppi werde mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen, um Fragen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu erörtern.

Der Besuch des Kardinals erfolgt nur wenige Wochen, nachdem die Regierung Biden angekündigt hatte, zusätzliche Waffen im Wert von 800 Millionen Dollar zur Unterstützung der ukrainischen Gegenoffensive zu liefern – darunter auch moralisch problematische "Streubomben", die von den meisten Ländern, einschließlich des Heiligen Stuhls, verboten wurden.

Zuppi, der bereits die Ukraine und Russland besucht hat, wird sich vom 17. bis 19. Juli in der US-Hauptstadt aufhalten und von einem Beamten des vatikanischen Staatssekretariats begleitet werden.

"Der Besuch findet im Rahmen der Mission zur Förderung des Friedens in der Ukraine statt und zielt auf einen Gedanken- und Meinungsaustausch über die derzeitige tragische Situation und die Unterstützung humanitärer Initiativen zur Linderung des Leidens der am stärksten betroffenen und schwächsten Menschen ab, insbesondere der Kinder", heißt es in der Erklärung des Vatikans zur Ankündigung des Besuchs von Zuppi.

Das Weiße Haus gab am Montag eine Erklärung heraus, in der die Themen des Treffens zwischen Zuppi und Biden bekannt gegeben wurden.

"Kardinal Zuppi reist auf Ersuchen von Papst Franziskus nach Washington. Präsident Biden und Kardinal Zuppi werden über das weit verbreitete Leid sprechen, das durch den brutalen Krieg Russlands in der Ukraine verursacht wird. Sie werden auch die Bemühungen der Vereinigten Staaten und des Heiligen Stuhls erörtern, den Betroffenen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, sowie die Bemühungen des Päpstlichen Stuhls um die Rückführung ukrainischer Kinder, die von russischen Behörden zwangsdeportiert wurden", heißt es in der Erklärung der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.

Der Vatikan hat nicht bekannt gegeben, mit wem sich Zuppi während seines dreitägigen Besuchs treffen wird.

Die Vereinigten Staaten sind seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 einer der wichtigsten Lieferanten militärischer Unterstützung für das Land. Bis heute haben die USA nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums 41,3 Milliarden Dollar an Militärhilfe in das osteuropäische Land geschickt.

Die jüngste Runde der Unterstützung wurde von der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) sowie von Bischofskonferenzen anderer Länder kritisiert, weil sie Streubomben in das Militärpaket einschließt. Streubomben stellen eine besonders große Gefahr für die Zivilbevölkerung dar, da sie wahllos große Gebiete treffen und oft erst lange nach dem Einschlag explodieren.

Insgesamt 123 Länder haben 2008 das Übereinkommen über Streubomben unterzeichnet, das den Einsatz, die Weitergabe, die Herstellung und die Lagerung von Streumunition ausdrücklich verbietet. Die USA sowie Russland und die Ukraine sind jedoch keine Unterzeichner der Konvention.

In einer Erklärung, die auf die Ankündigung der Regierung Biden folgte, betonte Bischof David Malloy, Leiter des Ausschusses für internationale Gerechtigkeit und Frieden der USCCB, dass die US-Bischöfe sich seit langem für die Unterzeichnung der Konvention durch die US-Regierung eingesetzt haben.

"Papst Franziskus hat die Konventionen über Antipersonenminen und Streumunition angesprochen und alle Länder aufgefordert, sich diesen Konventionen zu verpflichten, damit es keine Minenopfer mehr gibt", schrieb Malloy.

"Während wir das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung anerkennen, müssen wir weiterhin für Dialog und Frieden beten", fügte er hinzu. "Ich schließe mich unserem Heiligen Vater an, indem ich seine moralischen Bedenken und Bestrebungen unterstütze und teile."

Zuppi hat eine herausragende Rolle bei der Förderung des Friedens zwischen der Ukraine und Russland gespielt, seit Papst Franziskus ihn im Mai gebeten hat, eine Friedensmission im Namen des Vatikans zu leiten. Der Kardinal, der Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, hat enge Verbindungen zu der einflussreichen friedensstiftenden Gemeinschaft Sant'Egidio, einer katholischen Laienvereinigung, die an Friedensverhandlungen in vielen Ländern teilgenommen hat, darunter Mosambik, Südsudan, Kongo, Burundi und die Zentralafrikanische Republik.

Im Rahmen seiner Friedensmission besuchte er am 5. und 6. Juni Kiew und traf dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyy und anderen politischen und religiösen Führern zusammen. Vom 28. bis 29. Juni besuchte der päpstliche Gesandte dann Moskau, wo er auch mit Patriarch Kirill, dem Primas der russisch-orthodoxen Kirche, zusammentraf.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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