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Papst Franziskus bei WJT-Kreuzweg: Kreuz ist „das heilige Zeichen der größten Liebe“

Papst Franziskus am 3. August 2023 beim Weltjugendtag in Lissabon

Beim Gebet des Kreuzwegs mit den Teilnehmern des Weltjugendtags in Lissabon am Freitagabend hat Papst Franziskus erklärt, das Kreuz sei „das Wahrzeichen“ des Wegs Jesu Christi: „Es ist das heilige Zeichen der größten Liebe, der Liebe, mit der Christus unser Leben umfangen möchte. Das Kreuz offenbart uns also die Schönheit der Liebe.“

Das Paradox des katholischen Glaubens sei gerade dies – „die Schönheit des Gekreuzigten“. Es handle sich um die „Schönheit einer Liebe, die sich mir ganz schenkt. Die Schönheit einer Liebe, die die Zeichen meiner Wunden trägt. Einer Liebe, die kein Maß hat und doch konkret und damit glaubwürdig ist, die uns dazu bringt, die Knie zu beugen, unser Herz anrühren zu lassen, die Tränen über das Gesicht fließen zu lassen, im Gebet zu flüstern: ‚Herr, wegen deines unaussprechlichen Todeskampfs kann ich an die Liebe glauben.‘“

Direkt an die Jugendlichen gewandt sagte der Papst, Jesus hoffe darauf, „die Fenster deiner Seele für die Fülle seines Lebens und seiner Liebe zu öffnen; deine verborgenen Tränen mit seiner Zuneigung zu trocknen; deine Einsamkeit mit seiner Nähe zu füllen, deine Angst mit seinem Trost; dich von den inneren Lasten zu befreien, die dich bedrücken; die Wunden deiner Sünden zu heilen; dich aus der Lähmung der Traurigkeit, der Resignation und jener Trägheit der Seele zu befreien, die deinen Enthusiasmus auslöscht; dich zu drängen, das Risiko der Liebe einzugehen, damit du ein Meister der Selbstlosigkeit wirst, voller Aufmerksamkeit für diejenigen, die ärmer sind, verantwortungsvoll deiner Zeit, der Gesellschaft und der Schöpfung gegenüber.“

„Er, der ‚deine Wunden an jenem Kreuz geheilt hat, an dem er die seinigen so lange ertragen hat‘; er, der ‚dich vom ewigen Tod an jenem Kreuz gerettet hat, wo er zeitlich zu sterben sich würdigte‘; er kämpft und gibt nicht auf, damit dein Leben nicht von der Dunkelheit des Todes verschluckt wird“, fuhr der Pontifex fort. „Und für jeden ‚Tod‘, den du erlebst, steigt er in deine Tiefen hinab und richtet dich zum Leben auf, zu seinem Leben. Und am Ende dieses Weges hat er für dich seinen eigenen Zielort vorbereitet, den Himmel: Er wird den Endpunkt deiner Existenz in einen neuen Anfang verwandeln, in eine immerwährende Auferstehung, in ein Leben ewiger Freude und ewigen Friedens, ohne Trauer und Tränen, ohne Schmerz und Kummer.“

Jesus wolle „uns das Licht der Schönheit neu entfachen und uns zu Wächtern der Hoffnung machen, die fähig sind, in der Dunkelheit der Nacht neue Schritte zu wagen, sich nicht in der Vergangenheit zu verstecken, uns nicht von der Zukunft einschüchtern zu lassen“, betonte Franziskus.

„Verbinden wir unsere bitterste Einsamkeit mit seiner Verlassenheit und das Unrecht, das wir erlitten haben, mit der Zurückweisung, die er erfahren hat“, schlug Papst Franziskus vor. „Bringen wir ihm die Erwartungen an eine Kirche, die in einem höheren Maß die seine sein möge, und an eine Welt, die gerechter, gastfreundlicher und geschwisterlicher sein möge. Bitten wir ihn, die Ungerechtigkeiten, die Gewalt, die Diskriminierung, die Schrecken des Krieges und all das, was die Armen verletzt und die Schöpfung verwüstet, noch einmal auf sich zu nehmen.“

„Bringen wir ihm die gequälten Schreie unserer lechzenden, nach Frieden dürstenden Menschheit“, schloss der Papst seine Ansprache. „Schauen wir voller Vertrauen auf ihn, ‚er ist unser Friede‘. Öffnen wir ihm, der für uns durchbohrt wurde, unser Herz. Vertrauen wir auf ihn. Mögen das Blut und das Wasser, die aus seiner Seite strömen, auf uns herabkommen, uns reinigen und verwandeln. Mögen sie uns zu leidenschaftlichen Propheten des Evangeliums machen, zu wagemutigen Zeugen der Hoffnung.“

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