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100 Wochen Gebet: Französische Katholiken demonstrieren für traditionelle Messe

Unsere Liebe Frau von Paris, gesehen vom Montparnasse

Eine Gruppe französischer Laien, die seit der Abschaffung der traditionellen lateinischen Messe in Paris friedlich vor Kirchengebäuden betet, hat 

Die Gruppe, die sich "Wächter zur Verteidigung der traditionellen Messe" nennt, versammelt sich seit Juli 2021 jeden Samstag zunächst vor der Apostolischen Nuntiatur und dann vor dem Sitz der Erzdiözese Paris.

Auslöser für die Initiative der Gruppe war das Motu Proprio Traditionis Custodes (Hüter der Tradition) von Papst Franziskus, das Einschränkungen für die "alte Messe" vorsieht.

In einem Interview mit dem National Catholic Register erklärte Louis Renaudin, einer der Organisatoren, mehr über die Initiative, die beteiligten Personen und ihre Ziele. Er erklärte, dass er und andere Gläubige damit ringen, zu verstehen, warum sie "unseren katholischen Glauben ändern wollen", und dass sie die alte Messe "für uns und unsere Kinder" verteidigen und diese Aktion "notfalls jahrelang fortsetzen" werden.

Renaudin wies darauf hin, dass die Veröffentlichung des Motu proprio Traditionis Custodes der Hauptanlass war. Dessen Umsetzung durch den damaligen Erzbischof Michel Aupetit war ein weiterer. 

Er warf dem ehemaligen Erzbischof vor, die "alte Messe" nur in abgelegenen, sozial schwachen und multikulturellen Gemeinden  abgeschafft zu haben. Die Feier der traditionellen lateinischen Messe in den wohlhabenden und eher jungen Stadtvierteln dagegen ließ Aupetit weiter feiern — offenbar weil er von dort eine heftigere Reaktion erwartet hätte.

Reden von Revolution

Der neue Erzbischof von Paris, Laurent Ulrich, werde die alte Messe auch nicht grundsätzlich verbieten — es sei denn, er wolle eine Revolution, so Renaudin. 

Paris ist kein Einzelfall, betonte der Katholik. Auch in Städten wie Dijon oder Annecy habe der Klerus schnell begriffen, dass es sinnlos sei, einen Kreuzzug gegen Laien zu führen, die dem traditionellen Glauben der Kirche anhingen.

Zumal die Anhänger der "alten" Messe im Schnitt jünger sind, häufiger zur Messe gehen, und mehr Kinder haben, betonte er.

Laut Umfragen einer französischen katholischen Organisation namens "Paix Liturgique" (Liturgischer Friede) sind mittlerweile ein Drittel der französischen Katholiken [die die Messe besuchen] Anhänger der traditionellen Messe, so Renaudin weiter. Die eigentliche Minderheit sei die kleine Gruppe von Katholiken, die keine Vielfalt wollen und etwas dagegen haben, dass manche Gläubige eben die überlieferte Liturgie bevorzugen. 

Es gehe um Vielfalt und Frieden, betonte der Katholik. Sie seien keine Rebellen oder Schismatiker, sondern treue Söhne und Töchter der Heiligen Mutter Kirche, die ihre Traditionen und Lehren lieben.

In den 100 Wochen seit Beginn des friedlichen Protests hat sich jedoch nichts Wesentliches an ihrer Situation geändert, stellt der Interviewer, Edward Pentin, fest: Die Gruppe betet weiterhin jede Woche ohne Unterbrechung oder Zwischenfälle. Über soziale Medien und ihre Website blieben sie auch mit anderen traditionell katholischen Gruppen in Frankreich und im Ausland in Kontakt.

Laut Renaudin wartet die Gruppe auf einen Dialog mit ihrem Bischof und auf eine Klärung aus Rom, wie Traditionis Custodes in Frankreich angewendet werden soll. Er sagte, dass sie sich durch das Ausbleiben einer Antwort der Verantwortlichen nicht entmutigen ließen, sondern sich vielmehr durch ihren Glauben und ihre Solidarität mit anderen Katholiken, die ihre Verbundenheit mit dem usus antiquior teilen, gestärkt fühlten.

Sie forderten nichts Außergewöhnliches oder Unvernünftiges, sondern lediglich die Achtung ihrer Rechte und die Bewahrung des liturgischen Vermächtnisses der Kirche. Er sagte, sie seien nicht gegen die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils, sondern nur gegen die Missbräuche und Verirrungen der Kirchenkrise. Sie seien nicht gegen den Papst, sondern nur gegen seine Entscheidung, die traditionelle Messe zu unterbinden.

Sie seien bereit, ihren friedlichen und betenden Protest fortzusetzen, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden sei.  Und: Sie seien zuversichtlich, dass Gott sie nicht im Stich lasse und ihre Treue und Ausdauer belohnen werde.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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