Denver - Mittwoch, 11. August 2021, 9:06 Uhr.
Die Hausarbeit, Schulstunden, der Mittagsschlaf der Kleinen, das gemeinsame Bücherlesen: Bei den McKinleys ist der Alltag gut eingespielt. Maureen und Matt kümmern sich um ihre fünf Kinder -- von denen das älteste zehn Jahre alt ist -- sowie um zwei Ziegen, ein Kaninchen, Hühner und einen Hund.
Der Tagesablauf mag genau geplant sein. Doch der Mittelpunkt und die eigentliche Kraftquelle der Familie ist die traditionelle lateinische Messe, sagen Maureen und Matt.
Die Schönheit, Ehrfurcht und Zeitlosigkeit der TLM verbinden sie mit einem reichen liturgischen Erbe, das Jahrhunderte zurückreicht.
Die traditionelle lateinische Messe (TLM) ist auch als "tridentinische" bekannt, als Feier im usus antiquior, als Messe in der außerordentlichen oder überlieferten Form sowie als "Alte Messe" (Vetus Ordo), im Gegensatz zur in den 1970er Jahren eingeführten "Neuen Messe" (Novus Ordo).
Die TLM "ist die Messe, die im Laufe der Zeit so viele Heilige hervorgebracht hat", sagt die 36 Jahre alte Maureen. In ihrer Pfarrei, Mater Misericordiæ in Phoenix, wird täglich die TLM gefeiert.
"Wissen Sie, welche Messe der Heilige Alfons von Ligouri, die Heilige Therese von Lisieux, die Heilige Teresa von Avila und der Heilige Augustinus besucht haben? Die traditionelle lateinische Messe", sagt Maureen. Die Vorstellung, mit diesen Heiligen diese Erfahrung gemeinsam zu haben, begeistert die junge Mutter. "Das ist einfach reizend."
Deutlich gedämpft hat diese Begeisterung jedoch das Schreiben "Traditionis Custodes" von Papst Franziskus. Das am 16. Juli veröffentlichte Motu Proprio, das wörtlich "Hüter der Tradition" heißt, schränkt die Feier der traditionellen Messe erheblich ein, die Papst Benedikt XVI. erst vor 14 Jahren noch einmal mit Summorum Pontificum bestätigt und ermöglicht hat.
In seinem Begleitschreiben stellte Papst Franziskus eine Reihe von Behauptungen auf, darunter den pauschalen Vorwurf, die Feier der TLM sei dazu verwendet worden, "die Abstände zu vergrößern, die Unterschiede zu verhärten, Gegensätze aufzubauen, welche die Kirche verletzen und sie in ihrem Weg hemmen, indem sie sie der Gefahr der Spaltung aussetzen".
Mit der Verwendung des Wortes "Einheit", das in dem Begleitschreiben insgesamt 17 Mal vorkommt, unterstellt der Papst auch, dass der Besuch der TLM der Einheit der Kirche schaden würde. Franziskus geht sogar so weit, pauschal eine persönliche Vorliebe für solche Messen mit einer Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Verbindung zu bringen.
Während mehrere Kardinäle, Bischöfe und Theologen das Papstschreiben für diese und andere Aussagen scharf kritisierten, haben viele betroffene Familien und Gemeinschaften weiterhin große Mühe, die Wortwahl und Aussagen zu verarbeiten.
Auch die Familie McKinley ringt mit dem von Papst Franziskus gegen sie erhobenen Vorwürfen und Unterstellungen, sowie dessen Einschätzung der traditionellen Feier der heiligen Messe.
Sie selber habe sich noch nie als "traditionalistische Katholikin" betrachtet, sagt Maureen McKinley. Gemeinsam mit ihrem Mann, Matt, habe sie sich für die ehrfürchtigste Art des Gottesdienstes und die beste Art, ihre Kinder zu bilden, entschieden.
"Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich eine 'bestimmte Art von Katholikin' wurde, als ich den Gottesdienst in Mater Misericordiæ besuchte. Aber seit das Motu Proprio herauskam, habe ich das Gefühl, dass ich in eine Schublade gesteckt worden bin, als ob ich jemand anderes wäre, etwas anderes als der Rest der Kirche", sagt sie.
Umso schwerer wiegt für die gläubige Katholikin, dass der Papst selbst so gegen sie vorgegangen ist, "als würde Papst Franziskus uns, die wir die Kirche so lieben, nicht verstehen".
Mit diesem Eindruck ist Maureen McKinley nicht allein. Trauer, Wut, Frustration und Fassungslosigkeit: Das sind die Begriffe, die zum Thema "Traditionis Custodes" immer wieder in Gesprächen mit Katholiken fallen, die regelmäßig an der TLM teilnehmen. Der Tenor ist dabei stets: Man will den Heiligen Vater verstehen und unterstützen, aber man versteht nicht dieses völlig unnötige Vorgehen -- vor allem, weil es in der Katholischen Kirche eine Menge echter und brennender Probleme gibt, die dringend gelöst werden müssen. Dass die Kirchenkrise mit dem Verbot der traditionellen lateinischen Messe gelöst werden soll, leuchte wohl kaum einem redlichen Katholiken ein, egal, welche Form des Gottesdienstes man besucht.
Eric Matthews, der ebenfalls die heilige Messe in Mater Misericordiæ besucht, sieht in den neuen Einschränkungen einen "Angriff auf die katholische Kultur", auf die lebendige Vielfalt und Frömmigkeit der Kirche. Der 39-jährige erinnert daran, dass es in der Katholischen Kirche mindestens sieben anerkannte Riten gibt: Lateinisch, byzantinisch, alexandrinisch oder koptisch, syrisch, armenisch, maronitisch und chaldäisch.
Eric und Geneva Matthews mit ihren vier Kindern. (Bild: Narissa Lowicki)
"Es ist dieselbe Messe", sagt Matthews, der die TLM vor etwa acht Jahren entdeckte. "Es sind nur verschiedene Sprachen, verschiedene Kulturen, aber die Menschen, die dort sind, sind aus den richtigen Gründen dort".
Die traditionelle lateinische Messe
Wie in Deutschland und Frankreich betrifft das Motu Proprio des Papstes nur einen Bruchteil der Katholiken in den USA - nach einigen Schätzungen machen sie rund 150.000 oder weniger als 1 Prozent der etwa 21 Millionen regelmäßigen Messbesucher aus. Laut einer Crowd-Source-Datenbank bieten etwa 700 Orte - im Vergleich zu über 16.700 Pfarreien im ganzen Land - die TLM an.
Seit der Veröffentlichung des Motu Proprio am 16. Juli haben nur eine kleine Handvoll Bischöfe der Vereinigten Staaten die TLM in ihren Diözesen eingestellt. Von den Bischöfen, die sich öffentlich dazu geäußert haben, lassen die meisten die Messen wie bisher weiterlaufen, sei es, weil sie keine Anzeichen für eine "Gefährdung der Einheit" oder andere vermeintliche Risiken sehen, in anderen, weil sie mehr Zeit brauchen, um das Thema zu prüfen.
Somit ist die Reaktion der amerikanischen Bischöfe vergleichbar mit der deutscher und französischer Ortsbischöfe.
Aber für die Betroffenen, die gerne die Messe in der überlieferten Form feiern wollen, und damit keineswegs das Zweite Vatikanische Konzil ablehnen, fühlt es sich an, als hätte der Papst ihnen den Teppich unter den Füßen weggezogen.
Maureen McKinley möchte, dass ihre Kinder verstehen, wie wichtig harte Arbeit ist, und daran mangelt es ihnen nicht, wenn es um ihre "urban farm" geht: Nach dem Morgengebet melkt Maureen mit Hilfe der Kinder die Ziegen der Familie. Madeline (10 Jahre alt) füttert das Kaninchen, Augustine (7) führt den Hund aus, John (6) sucht die Eier der Hühner und Michael hilft mit seinen vier Jahren, wo und wie er kann.
Mit lautem Geklapper in der Küche frühstücken die McKinleys, räumen ihre Zimmer auf und beginnen mit ihren täglichen Aktivitäten. Um 11 Uhr brechen sie auf, um zur täglichen Messe in Mater Misericordiæ zu gehen, einem Apostolat der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP), wo sie vor zwei Jahren zum ersten Mal hingingen.
Der 34 Jahre alte Matt wollte wissen, wie die frühen Christen beteten. "Das Komische an Konvertiten ist, dass sie immer mehr wollen", sagt Maureen, die sich zunächst gegen die Teilnahme an der TLM sträubte, weil sie kein Latein konnte. "Die Anbetung war ein wichtiger Teil seiner Bekehrung".
Maureen stimmte zu, dem Beispiel ihres Mannes zu folgen, und sie besuchten weiterhin die Messe. Was sie Woche für Woche wiederkommen ließ, war die Ehrfurcht vor der Eucharistie.
"Matt fiel es sehr schwer zu sehen, wie viele Menschen in der anderen Gemeinde die Kommunion mit der Hand empfingen", sagt Maureen. "Er sagte, er wolle nicht, dass unsere Kinder denken, das sei der Standard. Das ist die Ausnahme von der Regel, nicht die Regel".
Die Ehrfurcht vor dem Gottesdienst hat auch Elizabeth Sisk zur TLM geführt. Die Krankenschwester für Anästhesie besucht sowohl die in den 1970er Jahren eingeführte "neue" Messe als auch die traditionelle Messe in Raleigh, North Carolina, wo ihre Dompfarrei, die Holy Name of Jesus Cathedral, die TLM am ersten Sonntag des Monats anbietet.
Elizabeth Sisk steht vor der Kathedrale "Holy Name of Jesus" in Raleigh, North Carolina.
Sisk hat in letzter Zeit festgestellt, dass mehr Menschen in ihrer Gegend - vor allem junge Menschen, die zum Katholizismus konvertiert sind - beide Formen der Messe besuchen. Zuerst lernten viele die "normale" Messe in der neuen Form kennen, sagt sie. Doch dann entdeckten viele auch, dass die TLM einlädt, "tiefer zu gehen", so die 28-jährige.
"Wir wollen etwas Radikales mit unserem Leben machen", sagt Sisk. "Heute als junger Mensch katholisch zu sein, das ist eine wirklich radikale Entscheidung. Ich denke, die Menschen, die sich jetzt dafür entscheiden, katholisch zu sein, sind entschieden dabei. Wir wollen keinen 'verwässerten' Katholizismus."
Elizabeth Sisk steht vor der Kathedrale des Heiligen Namen Jesu in Raleigh, North Carolina. Inmitten einer orientierungslosen, zunehmend von christlichen Werten verlassenen westlichen Welt wünschte sich Sisk "etwas Größeres". Sie fand es in der traditionellen lateinischen Messe.
Viele Pfarreien, in der die TLM gefeiert wird, verzeichneten während der Pandemie einen Anstieg der Besucherzahlen, da sie oft die einzigen Kirchen waren, die weiter geöffnet hatten, während viele andere ihre Türen schlossen. Dies wurde von einigen kritisiert, obwohl die Messen natürlich unter Erfüllung aller Vorschriften gefeiert wurden. Für viele andere war es eine rettende Gnade, Zugang zu den Sakramenten zu haben.
So ging es auch Erin Hanson, einer 39-jährigen Mutter von drei Kindern: Die Priester ihrer Pfarrei erhielten vom Ortsbischof die Erlaubnis, während des Höhepunkts der Covid-19-Pandemie den ganzen Tag über - gestaffelt, mit jeweils 10 Gemeindemitgliedern - die heilige Messe zu feiern.
"Uns wurde von der Welt gesagt, dass der Kirchgang nicht notwendig ist", sagt Hanson. "Unser Priester sagte aber: 'Nein, das ist eine Lüge. Unsere Kirche ist unerlässlich. Unser Seelenheil ist wichtig. Die Sakramente sind wichtig.'"
Andy Stevens, 52, kam durch die TLM zur Kirche, sehr zur Überraschung seiner Frau Emma, die schon seit vielen Jahren praktizierende Katholikin war. Andy wollte "auf keinen Fall katholisch werden", aber er war froh, Emma bei der Betreuung der Kinder in der Messe zu helfen. Erst als sie eine heilige Messe in der überlieferten Form besuchten, begann Andy, anders über die Kirche zu denken.
"Er glaubte früher immer, dass man einmal stirbt und dann einfach nichts mehr da ist. Und er hat nie wirklich mit mir darüber gesprochen, katholisch zu werden", sagt Emma, 48, die zu dieser Zeit mit ihrem siebten Kind schwanger war.
Andy bemerkte aber die Andächtigkeit der Gläubigen, die intensive Konzentration unter den Gottesdienstbesuchern, und erlebte die "wirkliche Gegenwart Gottes" in einer Weise, die er sonst nirgendwo sah. Nach der Geburt ihres 7. Kindes trat er der Katholischen Kirche bei.
Tatsächlich erleben auch und gerade junge Menschen einen Zugang zur Schönheit der Liturgie und der "Echtheit" des Glaubens, so wie etwa die 12 Kinder von Emma und Andy Stevens im englischen Oxford. Die ganze Familie bevorzugt die TLM gegenüber dem Novus Ordo.
"Es ist die Messe aller Zeiten", sagt ihr ältester Sohn Ryan, 27. "Ich erlebe bei der Feier, wie der 'Schleier' zwischen Himmel und Erde spürbar dünner wird."
Emma und Andy Stevens mit ihren 12 Kindern in Oxford, England.
Der aus Chicago stammende Adriel Gonzalez (33) erinnert sich, dass er als Kind an der TLM teilnahm, die er nicht besonders mochte. Es war "sehr lang, sehr langweilig", und die Leute, die zur TLM gingen, waren "sehr steif" und teilweise distanziert gegenüber seiner Latino-Familie, sagt er.
Gonzalez, der mit seiner Familie auch die spanische Messe besuchte, verstand die Unterschiede zwischen den Formen und Riten nicht, da im pluralistischen Chicago die Messe in vielen Sprachen und Formen gefeiert werde, sagt er.
Er habe sich eine Zeit lang vom Glauben zurückgezogen, weil er die Kirche nicht mehr respektieren konnte, sagt Gonzales. Dass viele Katholiken ihre Religion nicht mehr verstanden und ernst nahmen, spielte dabei eine wichtige Rolle.
Zurück zum Glauben fand Gonzales - wie viele junge Männer in ihren 30ern - über die intellektuelle Tradition der Kirche, jenseits der kirchenpolitischen Turbulenzen und theologischen Tiefflüge der Gegenwart. Er verbrachte einige Zeit in Klöstern und ostkatholischen Pfarreien mit der Göttlichen Liturgie, weil sie "etwas so offensichtlich Altehrwürdiges an sich hatte". Er beschloss, im römischen Ritus zu bleiben, wobei er einen ehrfürchtig gefeierten Novus Ordo bevorzugte.
Als er nach Ann Arbor, Michigan, zog, führte seine dortige Pfarrei im Herbst 2020 - mit der Wiederaufnahme der Gottesdienste nach der Pandemie - auch eine TLM ein.
Hallie und Adriel Gonzalez.
"Wenn ich bei einer lateinischen Messe bin, habe ich eher das Gefühl, dass es sich um eine altehrwürdige Praxis handelt, etwas, das über die Jahrtausende hinweg gepflegt worden ist", sagt er. "Es gibt hier eindeutig eine Liebesbeziehung mit dem Herrn", die sich in der konzentrierten Feierlichkeit, der Schönheit der Liturgie und ihrer ernsten Fröhlichkeit ausdrücke.
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Für Eric Matthews fühlt sich die TLM ein wenig wie ein Ausblick auf die Ewigkeit an. "Man könnte im Mittelalter sein, man könnte in der Aufklärung sein, im frühen 20. Jahrhundert, und die Erfahrung wäre immer eine ähnliche", sagt er. "Deshalb habe ich einfach das Gefühl, dass dies der universelle Zeitrahmen ist - nicht nur die Weltkirche im Jahr 2021, sondern die Weltkirche in fast jeder Zeitperiode. Wir sind die einzige Kirche, die das von sich behaupten kann."
Wie geht es jetzt weiter?
Das Motu Proprio verunsicherte Adriel Gonzalez. Er wollte sich Klarheit darüber verschaffen, ob seine Teilnahme an der außerordentlichen Form tatsächlich Teil einer "spaltenden Bewegung" war, oder einfach nur ein Ausdruck seines Glaubens, so der junge Katholik.
Wenn es sich um eine Bewegung handelte, wollte er nichts damit zu tun haben, sagt er.
"Soweit ich weiß, betrachtet die Kirche die außerordentliche Form und die ordentliche Form als gleichwertig und gültig", sagt Gonzalez. "Idealerweise sollte es keinen wirklichen Unterschied geben, ob man die eine oder die andere Form wählt, abgesehen von der bloßen Vorliebe. Das sollte nicht eine völlig andere Realität innerhalb des Katholizismus darstellen".
Mit diesem Verständnis sagt Gonzalez, dass er mit einigen der in "Traditionis Custodes" dargelegten Argumente übereinstimmt, wenn darin zum Ausdruck gebracht wird, dass die Feier der TLM nie als Abkehr vom Novus Ordo oder vom Zweiten Vatikanischen Konzil gedacht war. Gonzalez betont auch, dass die außerordentliche Form nie als eine "bessere" Art der Messfeier gedacht war.
Der Katholik ist der Meinung, dass Gott das Wachstum der TLM zugelassen hat, "um uns zu helfen, die Liebe zur Liturgie wiederzuerlangen und Fragen darüber zu stellen, wie Gottesdienst und Liturgie aussehen". Er hätte es vorgezogen, wenn im Papstschreiben das, was gut war, beibehalten und gefördert worden wäre, und das, was potenziell gefährlich war, "überredet und herausgefordert" worden wäre.
Erin Hanson stimmt zu, und stellt fest: "Wenn [Papst Franziskus] glaubt, dass es eine Spaltung zwischen Novus Ordo und traditionellen Katholiken gibt, glaube ich nicht, dass er etwas getan hat, um diese Spaltung zu beheben".
Hanson würde gerne wissen, welche Bischöfe Papst Franziskus bei dieser Entscheidung konsultiert hat. Sie habe nicht das Gefühl, dass es die nötige Transparenz für ein so wichtiges Dokument gibt: Wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, sagt sie, würde sie gerne die Möglichkeit haben, diese zu klären, statt ein Schisma zu provozieren, wie es der Papst mit diesem Schreiben getan habe, in dem unter anderem die Feier der TLM in Pfarrkirchen verboten wird und Bischöfe keine neuen Gemeinden genehmigen dürfen, in denen die TLM gefeiert wird.
Eric Matthews hofft, dass jeder zumindest einmal in seinem Leben die außerordentliche Form erleben kann, damit er weiß, dass es nicht um Spaltung geht.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand zur lateinischen Messe geht und sagt: 'Das schafft Uneinigkeit'", sagt er. "Bei der lateinischen Messe gibt es nichts, wovor man Angst haben müsste."
Maureen McKinley war krank zu Hause, als ihr Mann Matt von dem Motu Proprio erfuhr. Er war mit den Kindern in einem Park in der Nachbarschaft, wo er einige Freunde traf, die auch die Kirche Mater Misericordiæ besuchen. Sie fragten ihn, ob er die Nachricht gehört habe.
"Ich fühlte Abscheu vor einem Dokument, das vorgibt, so viel zu sagen, während es in Wirklichkeit so wenig sagt und die sehr lange und reiche Tradition der Kirche in Bezug auf sorgfältige juristische Dokumente missachtet," sagt Matt McKinley.
Bischof Thomas Olmsted von Phoenix erklärte öffentlich, dass die TLM in Mater Misericordiæ sowie in Kapellen, Oratorien, Missionskirchen sowie sieben weiteren Pfarreien der Diözese fortgesetzt werden kann. Die Teilnahme an der TLM und allen Aktivitäten der Pfarrei sind den McKinleys so wichtig, dass sie bereit sind, in einen anderen Staat oder eine andere Stadt zu ziehen, falls weitere Einschränkungen eingeführt werden sollten.
Im Moment ist der Alltag der Familie noch derselbe wie zuvor.
Am Ende des Tages beten die McKinleys einen Familienrosenkranz vor ihrem Hausaltar, in dessen Mitte sich eine Bibel, eine Christus-Ikone und eine Marienstatue befinden. Sie essen gemeinsam zu Abend, melken noch einmal die Ziege und kümmern sich um die abendliche Tierarbeit. Nach dem Nachtgebet gehen die Kinder zu Bett und segnen sich mit Weihwasser aus den an der Wand angebrachten Taufbecken, bevor sie ihr Zimmer betreten.
"Das Leben der Kirche entspringt aus dieser Messe", sagt Maureen. "Das ist der Grund, warum wir hier sind - nicht weil die lateinische Messe veraltet ist, sondern weil sie so lebendig ist".
Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. Mehrere der hier interviewten Personen haben ihre Geschichten auch mit dem englischen CNA Newsroom-Podcast geteilt, und ihre Stimmen sind zu hören in "Episode 107: Außergewöhnliche Zeiten für die außergewöhnliche Form". Klicken Sie hier, um die Episode anzuhören.
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