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Neuer Bamberger Erzbischof Gössl: „Was der liebe Gott mir zutraut, das nehme ich an“

Weihbischof Herwig Gössl

Mit Blick auf seine Ernennung zum neuen Bamberger Erzbischof hat der bisherige Weihbischof Herwig Gössl erklärt: „Was der liebe Gott mir zutraut, das nehme ich an, und so wird auch dieses Amt gut verlaufen können. Ich bin da eigentlich zuversichtlich.“ Er habe sich das neue Amt aber nicht gewünscht.

„Wir werden sicherlich, ob wir es wollen oder nicht, weniger werden“, sagte Gössl im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Montag über die Zukunft seiner Erzdiözese. „Wir werden mit geringeren Ressourcen auskommen müssen. Da ist es schon wichtig zu sagen, wo wir uns konzentrieren müssen.“

„Wie können wir sicherstellen, dass der christliche Glaube, der so unendlich wichtig für die Menschen ist, auch bei den Menschen ankommt, sodass er gefeiert werden kann, dass er verkündet werden kann, dass Menschen ihn auch als für ihr Leben wichtig wahrnehmen können“, sagte er. „Ich glaube, da liegt im Moment eine Art Kruste drüber, die das Ganze ein bisschen verdunkelt. Wichtig wäre, dass wir da dran arbeiten, das aufbrechen und wieder Freude am Glauben spürbar werden lassen.“

Beim Synodalen Weg hatte Gössl zu Beginn des Jahres für Dokumente gestimmt, die sich für die Einführung weiblicher Diakone sowie die regelmäßige Laientaufe und -predigt stark machen. Bei einem Dokument, das die Einführung von Segnungen homosexueller Verbindungen einführen will, enthielt er sich.

Im Interview sagte er nun: „Es gibt die berühmten Reizthemen, die immer gleich angefragt werden, nicht erst seit der Synodale Weg entstanden ist. Lasst doch die Priester heiraten und weiht Frauen zu Priestern, usw. Das sind natürlich alles heikle Dinge, die in unterschiedlicher Weise auch theologisch qualifiziert sind.“

Gössl führte aus: „Ich habe dann bisher immer zurückgefragt: ‚Würden denn Ihre Enkelkinder oder Kinder dann wieder in die Kirche gehen oder mit Kirche was anfangen können, wenn diese Fragen anders gelöst werden, als sie jetzt gelöst sind?‘ Die Reaktion war eigentlich immer sehr ehrlich. Eigentlich glauben sie das nicht.“

Echte Reform, so der neue Bamberger Oberhirte, müsse immer damit beginnen, „dass man zum Kern des Glaubens findet und sich aus dieser Mitte heraus dann konkrete Schritte der Veränderung in Kirche ergeben. Davon bin ich überzeugt.“

„Die Zölibatsfrage ist vielleicht eine, die unterschiedlich geregelt werden kann, ja auch schon unterschiedlich geregelt ist“, räumte Gössl ein. „Wir haben schon unierte Ostkirchen, die keine Zölibatsverpflichtung haben. Aber bei anderen Fragen wie der Frauenordination oder wenn es um die Struktur der Kirche geht, die Frage des Bischofsamtes, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sagt, das sei in Deutschland anders geregelt als in Spanien und Polen. Da geht es um den Kern. Da müssen wir uns schon einig werden.“

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