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Streit um Zelebrationsrichtung – syro-malabarische Kirche vor Spaltung?

Syro-Malabarische Liturgie

Die Spannungen innerhalb der syro-malabarischen Kirche im indischen Bundesstaat Kerala nehmen zu, da die vom Vatikan gesetzte Frist vom 25. Dezember, bis zu der die Priester eine „universelle“ Liturgie einführen müssen oder exkommuniziert werden können, immer näher rückt.

Im Vorfeld der Frist haben einige Priester öffentlich gegen das Mandat zur Einführung einer einheitlichen Liturgie protestiert und den Vatikan aufgefordert, die Art und Weise, wie sie die Liturgie in den letzten 60 Jahren gefeiert haben, zu berücksichtigen.

„Wir sind nicht gegen den Papst oder die Bischofssynode; unser Anliegen ist nur, unserer Erzdiözese mit 650.000 Gläubigen, 464 Priestern und Tausenden von Ordensleuten gerecht zu werden“, sagte der Priester Kuriakose Mundadan von der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly gegenüber CNA, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

Zelebration zum Volk oder gen Osten?

Die syro-malabarische Kirche ist eine der 23 autonomen katholischen Ostkirchen, die in voller Gemeinschaft mit Rom stehen. Die eucharistische Liturgie der syro-malabarischen Kirche, die als Heilige Qurbana bekannt ist, war Gegenstand eines langen, komplexen Streits darüber, in welche Richtung der Priester bei der Feier der Liturgie blicken sollte.

Die Kirche ist gespalten: Die Priester der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly zelebrieren die Messe „ad populum“ (dem Volk zugewandt) im Stil der westlichen Kirche nach dem Zweiten Vatikanum. Andere feiern die eucharistische Liturgie weiterhin „ad orientem“ (nach Osten bzw. zum Altar gewandt).

Die Bischofssynode der katholischen Ostkirche mit Sitz in Indien hat die Einführung einer einheitlichen Liturgie im Jahr 2021 gebilligt, die vorschreibt, dass die Priester zum Altar und nicht zu den Kirchenbänken blicken.

Im Juli 2021 stellte sich Papst Franziskus auf die Seite des Synodenmandats und forderte „alle Geistlichen, Ordensleute und Laien auf, den einheitlichen Modus für die Feier der Heiligen Qurbana zum Wohle und zur Einheit eurer Kirche unverzüglich umzusetzen“.

Eine Frist bis Weihnachten

Nachdem sich mehrere Eparchien nicht an das Mandat gehalten hatten, stellte der Papst in einer Videobotschaft am 7. Dezember ein Ultimatum, in dem er die Kirche aufforderte, die von der Synode genehmigte „ad orientem“-Liturgie bis zum 25. Dezember zu übernehmen.

„Bis Weihnachten möge in der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly, wie in der gesamten syro-malabarischen Kirche, die Qurbana [heilige Messe] in Gemeinschaft gemäß den Anweisungen der Synode gefeiert werden“, mahnte Papst Franziskus.

„Bitte verwundet nicht weiter den Leib Christi! Trennt euch nicht von ihm! Und auch wenn es einige Kränkungen gegen euch gegeben hat, vergebt ihnen großzügig. Möge die Eucharistie das Vorbild eurer Einheit sein. Zerbrecht nicht den Leib Christi, der die Kirche ist, damit ihr nicht das Gericht über euch selbst esst und trinkt (vgl. 1 Kor 11,29)“, forderte Papst Franziskus in seiner Botschaft an die „Brüder und Schwestern der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly“.

„Ich habe die Gründe, die seit Jahren angeführt werden, um euch zu überzeugen, genau und aufmerksam geprüft“, sagte der Papst in seiner Botschaft und fügte hinzu: „Ich weiß, dass es Gründe für den Widerstand gibt, die nichts mit der Feier der Eucharistie oder der Liturgie zu tun haben. Es sind weltliche Gründe. Sie kommen nicht vom Heiligen Geist. Wenn sie nicht vom Heiligen Geist kommen, dann kommen sie von woanders her.“

Widerspruch von mehr als 300 Priestern

Als Reaktion auf die Videobotschaft des Papstes hielten mehr als 300 Priester der Erzdiözese Ernakulam am 13. Dezember eine Dringlichkeitssitzung ab und forderten, dass eine „gründliche Untersuchung des Inhalts der Videobotschaft von Papst Franziskus durchgeführt werden muss“.

In einer an die Presse weitergegebenen Erklärung hieß es, Erzbischof Andrews Thazhath, der wenige Tage zuvor von seinen Aufgaben als Apostolischer Administrator entbunden worden war, sei für die Videobotschaft des Papstes verantwortlich.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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„Die Quelle der Videobotschaft, die voller sachlicher Fehler und Zweideutigkeiten ist, ist ein Nebenprodukt von Erzbischof Andrews Thazhath und dem Dikasterium für die orientalischen Kirchen, das den Papst zwingt, nach seiner Pfeife zu tanzen, ohne die Fakten zu überprüfen“, hieß es in der Erklärung des Erzbischöflichen Schutzrates.

„Wenn der Papst sagt, dass nur einige wenige Priester gegen die synodale [einheitliche] Messe sind und die Gläubigen in dieser Frage nicht auf sie hören sollten, dann ist das offensichtlich nicht die Sprache von Papst Franziskus, der konsequent und wiederholt über Synodalität spricht. Tatsächlich stehen von den 464 Priestern, mit Ausnahme von 10-12 Priestern, die restlichen 452 für die Messe ‚versus populum‘ (dem Volk zugewandt) ein“, so die APC-Erklärung.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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