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Mit Ablauf der Frist: Syro-Malabarische Kirchen feiern weitgehend einheitliche Liturgie

Über 4.000 Gläubige nahmen an der Weihnachtsmesse in der Pfarrei St. George in der indischen Vorstadt Edappally teil.

Die Frist des Papstes ist abgelaufen: In der Erzdiözese Ernakulam, die zur syro-malabarischen Kirche in Indien gehört, hat sich eine große Anzahl der etwa 350 Pfarreien an die Weisung von Papst Franziskus gehalten, bis Weihnachten für eine „einheitliche“ Form der Messe zu sorgen.

Allerdings hat dieser Schritt tief sitzende liturgische Streitigkeiten ans Licht gebracht, die zu Protesten und Störungen während der Weihnachtszeit geführt haben.

Die syro-malabarische Kathedrale der Heiligen Maria in Ernakulam, Kerala, wurde zu einem Sinnbild für diese Spannungen. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Heiligabendmesse abgesagt, weil man Auseinandersetzungen über das Format der Messe fürchtete.

Das Eingreifen des Vatikans in dieser Angelegenheit war gekennzeichnet durch die Ernennung des Apostolischen Administrators Bischof Mar Bosco Puthur, der die Umsetzung der einheitlichen Messe in der gesamten Erzdiözese beaufsichtigen soll. Diese Weisung des Vatikans, die darauf abzielt, die liturgischen Praktiken zu harmonisieren, ist auf ein Spektrum von Reaktionen gestoßen, das von Zustimmung bis zu offenem Widerstand reicht.

Im Gegensatz zur Basilika St. Maria haben andere Pfarreien wie das Dekanat St. George in Edappally ihre Weihnachtsgottesdienste trotz des Widerstands vieler Gemeindemitglieder reibungslos abgehalten. Dies zeigt, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen und wie komplex die Situation in der Erzdiözese ist.

Der Streit rührt in erster Linie von den unterschiedlichen liturgischen Praktiken her, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeführt wurden. Einige Priester bevorzugen die Messe ad populum (dem Volk zugewandt), während andere ad orientem (nach Osten, Gott zugewandt) bevorzugen. Die Synode der syro-malabarischen Kirche im Jahr 2021 versuchte, die Messliturgie zu vereinheitlichen, was zu den derzeitigen Unruhen führte.

Die Intervention von Papst Franziskus im Dezember stieß in der gesamten Erzdiözese auf gemischte Reaktionen und hatte mehrere Vorfälle zur Folge, etwa in einer Gemeinde in Perumanoor, wo der Chor während der Weihnachtszeit gegen das Format der Messe protestierte. In anderen Kirchen kam es zu unschönen Szenen des Konflikts.

Während sich die Kirche ihrer entscheidenden Synode im Januar nähert, stehen wichtige Entscheidungen an: Die Ernennung eines neuen Großerzbischofs, die Behebung des Führungsvakuums in der Erzdiözese Ernakulam und die Lösung des Liturgiestreits. Die moralische und gemeinschaftliche Integrität der Kirche wird weiterhin auf die Probe gestellt, da diese Fragen ungelöst bleiben.

Zelebration zum Volk oder gen Osten?

Die syro-malabarische Kirche ist eine der 23 autonomen katholischen Ostkirchen, die in voller Gemeinschaft mit Rom stehen. Die eucharistische Liturgie der syro-malabarischen Kirche, die als Heilige Qurbana bekannt ist, war Gegenstand eines langen, komplexen Streits darüber, in welche Richtung der Priester bei der Feier der Liturgie blicken sollte.

Die Kirche ist gespalten: Die Priester der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly zelebrieren die Messe meist ad populum (dem Volk zugewandt) im Stil der westlichen Kirche nach dem Zweiten Vatikanum. Andere feiern die eucharistische Liturgie weiterhin „ad orientem“ (nach Osten bzw. zum Altar gewandt).

Die Bischofssynode der katholischen Ostkirche mit Sitz in Indien hat die Einführung einer einheitlichen Liturgie im Jahr 2021 gebilligt, die vorschreibt, dass die Priester zum Altar und nicht zu den Kirchenbänken blicken.

Im Juli 2021 stellte sich Papst Franziskus auf die Seite des Synodenmandats und forderte „alle Geistlichen, Ordensleute und Laien auf, den einheitlichen Modus für die Feier der Heiligen Qurbana zum Wohle und zur Einheit eurer Kirche unverzüglich umzusetzen“.

Übersetzt, gekürzt und redigiert aus dem englischen Original.

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