Nicaragua: Zwei weitere Priester festgenommen

Redaktion, 29 Dezember, 2023 / 5:03 PM

Monsignore Carlos Avilés, der Generalvikar der Diözese Managua, und Pater Héctor Treminio, der Schatzmeister der Diözese, wurden kürzlich von der nicaraguanischen Polizei festgenommen.

Lokalen Quellen zufolge erfolgten die Verhaftungen, nachdem sie für Bischof Rolando José Álvarez Lagos, den Bischof von Matagalpa und Apostolischen Administrator der Diözese Estelí, gebetet hatten. Das meldet Vatican News.

Der Bischof wurde, wie CNA Deutsch ausführlich berichtete, ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren wegen Verschwörung, Verbreitung falscher Nachrichten, Behinderung der Justiz und Beleidigung von Behörden zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt.

Bischof Álvarez befindet sich seit Februar 2023 im Gefängnis, nachdem er seit August 2022 unter Hausarrest stand.

Mit der Verhaftung von Monsignore Avilés und Pater Treminio ist die Gesamtzahl der in der letzten Woche in Nicaragua verhafteten Priester auf sechs gestiegen.

Am 20. Dezember wurde Bischof Isidoro del Carmen Mora Ortega von der Diözese Siuna verhaftet (CNA Deutsch berichtete). Lokalen Medien zufolge wurde auch er festgenommen, weil er während einer Predigt öffentlich für Bischof Álvarez gebetet hatte.

Neben Bischof Mora wurden auch zwei Seminaristen — Alester Sáenz und Tony Palacio — verhaftet.

Seit 2007 hat die nicaraguanische Regierung unter Daniel Ortega zunehmend katholische Einrichtungen und Geistliche ins Visier genommen. Die Spannungen eskalierten nach der gewaltsamen Reaktion des Regimes auf die Bürgerproteste im Jahr 2018. Bischof Rolando Álvarez war einer der lautstärksten Kritiker des Regimes und ist derzeit wegen Hochverrats inhaftiert.

Molinas Recherchen zeigen, dass die Kirche in Nicaragua von 2018 bis 2023 740 Angriffen ausgesetzt war, wobei 2023 die höchste Anzahl von Angriffen in den letzten fünf Jahren zu verzeichnen war.

Bischof Alvarez, ein prominenter Menschenrechtsverteidiger, bleibt weiterhin inhaftiert, nachdem er sich geweigert hat, in die Vereinigten Staaten abgeschoben zu werden, trotz der internationalen Empörung über seine Verurteilung.